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Leibniz und China: Vor 300 Jahren geschrieben – heute hochaktuell

 

Von Susanne Buschmann

 

Vor rund 300 Jahren verglich der große deutsche Gelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz in einem Brief an die Kurfürstin Sophie von Hannover sich selbst mit einem „Adressenbüro für China“. Mit dieser launigen Formulierung spielte er auf seine lebhafte Korrespondenz zum Thema China an, deren Ausmaß wir heute nur höchste Bewunderung zollen können. Wir wissen inzwischen, dass es Leibniz war, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Deutschen, vor allem ihre gebildete Schicht, mit dem fernen, geheimnisvollen China und seiner großen Kultur bekannt gemacht hat.

Gottfried Wilhelm Leibniz  (1646 - 1716)

Leibniz hinterließ ein Lebenswerk, welches das universale Wissen seiner Zeit umfasste. Nicht umsonst wird er als der letzte, wenn nicht sogar der einzige große Universalgelehrte bezeichnet. Er befasste sich unter anderem mit Philosophie, Theologie, Politik, Geschichte, Physik, Sprachwissenschaft, Medizin und Musiktheorie sowie ganz besonders mit Mathematik. Er entwickelte, unabhängig von Isaac Newton, die Differenzial- und Integralrechnung. Sein Einfluss auf die Wissenschaften und die Aufklärung in Deutschland und im Europa des 18. Jahrhunderts war außerordentlich tief greifend und sehr nachhaltig. Die Hinterlassenschaft dieses großen Gelehrten findet sich vor allem in seinem thematisch äußerst vielfältigen Briefwechsel. 15 000 Briefe von ihm sind erhalten. Die erwähnte Kurfürstin Sophie war nur eine von etwa 1100 Korrespondenzpartnern, mit denen er auf Latein, Französisch und Deutsch, aber auch auf Englisch, Italienisch und Niederländisch im Briefwechsel stand. Seine Kontakte erstreckten sich über den gesamten Globus und zeugen von seinem großen Interesse am kulturellen Austausch zwischen den Völkern.

 

Ein wichtiger Teil der Hinterlassenschaft des großen Gelehrten beschäftigt sich mit dem Thema China und ist nun im Rahmen der Gesamtausgabe seiner Schriften zum ersten Mal geordnet und kommentiert in Deutschland veröffentlicht worden. Verantwortlich zeichnet dafür die Leibniz-Editionsstelle Potsdam, eine Einrichtung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, bei der der chinesische Wissenschaftler und Professor für Philosophie Li Wenchao als Arbeitsstellenleiter fungiert. Für die Herausgabe sämtlicher Briefe trägt die Leibniz-Arbeitsstelle Hannover die Verantwortung, die wiederum von der Akademie der Wissenschaften Göttingen betreut wird. Allein schon diese Aufteilung zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen zeugt von der Riesenhaftigkeit der Aufgabe.

 

Die beteiligten Wissenschaftler rechnen mit der Fertigstellung der Gesamtausgabe der Leibniz-Schriften etwa bis zur Mitte unseres Jahrhunderts. Bis 2008 sind 22 Bände erschienen. Der 6. Band der Reihe „Politische Schriften“ (4. Reihe) umfasst die Schriften, die Leibniz in den Jahren 1695 bis 1697 verfasst hat. Dieser Band enthält unter anderem seine berühmte Arbeit „Novissima sinica“ (Das Neueste von China). Diese Schrift, wie auch der gesamte Briefwechsel Leibniz´ gehören seit 2008 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Die Herausgabe des umfangreichen Nachlasses von Wilhelm Leibniz durch die deutschen Wissenschaftler bildet die Grundlage für Leibniz-Ausgaben in anderen Ländern. So ist zum Beispiel auch eine chinesische Ausgabe in Vorbereitung.

 

Die gegenwärtig erschlossenen Dokumente geben Auskunft darüber, dass Leibniz im Jahr 1666 zum ersten Mal in einem Artikel mit dem Titel „Über die Methode des Kombinierens“ das ferne Reich China erwähnt hat. Zu diesem Zeitpunkt war er 20 Jahre alt. Das letzte Mal taucht China in einem der in seinem Todesjahr 1716 geschriebenen Briefe auf. Heute ruft die Tatsache, dass Leibniz ein halbes Jahrhundert, faktisch sein ganzes Leben lang, dem Großreich in Asien, seiner Kultur und seinen Menschen gleich bleibende Aufmerksamkeit gewidmet hat, Erstaunen und Bewunderung hervor. Allerdings war ihm dies vor allem durch den beständigen Fluss von Informationen möglich, den ihm Asienreisende und Diplomaten nach Europa sandten. Leibniz hat auf diesem Gebiet eine sehr große Menge von Dokumenten, Briefen, Gesprächsaufzeichnungen und Aufsätzen hinterlassen, die zum Teil noch gesichtet, übersetzt und erforscht werden müssen. Der Umfang der von Leibniz in diesen Schriften behandelten China-Themen ist sehr breit. Er reicht von der chinesischen Schrift und Sprache über Geschichte, wissenschaftliches und philosophisches Denken, Literatur und Politik bis hin zum Alltagsleben mit seinen Sitten und Gebräuchen. Im Zuge der Veröffentlichung der Gesammelten Werke Leibniz´ werden diese Dokumente gesichtet und erschlossen werden.

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