Koexistenz von verschiedenen Stilen der Gegenwart
Die Reform- und Öffnungspolitik beschleunigte die Transformation der chinesischen Gesellschaft und förderte gleichzeitig die Entwicklung der chinesischen Malerei. Die Begegnung mit westlicher Philosophie und Ästhetik hat bei den chinesischen Malern einen starken Eindruck hinterlassen. Die chinesische Ölmalerei trat in eine experimentelle Phase ein, die dem Gefühl und dem Verstand gleichen Stellenwert gewährt und durch permanente Umstürze und Widerherstellung gekennzeichnet ist.
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„Werk Nr. 2“ von Fang Lijun |
Die Ölmaler suchen nach anderen Ausdrucksformen jenseits wirklichkeitstreuer realistischer Darstellung. Die neue Generation bevorzugt außergewöhnliche Farben und gestaltet die Figuren in übertriebener Form. Die Werke spiegeln den Lebenszustand und die komplizierten inneren Welten der Menschen wider. Zhang Qun und Meng Luding haben in ihrem Werk „Aufschlüsse über Adam und Eva in der neuen Epoche“ (1985) Symbolismus und Surrealismus kombiniert. Die Bilderserie „Großer Kopf“ von Fang Lijun drückt die Depression und Langeweile der Chinesen in der sich schnell verändernden Gesellschaft aus. Die Dekade von 1990 bis 2000 ist die dynamischste Periode der chinesischen Malerei. In dieser Zeit tauchten viele erfolgreiche Stile wie Politischer Pop, Zynischer Realismus, bunte und vulgäre Kunst und Neuer Expressionismus auf.
Im 21. Jahrhundert floriert die chinesische Ölmalerei und entwickelt sich zu einer umfangreichen Landschaft von verschiedenen Stilen. Zeitgenössische chinesische Künstler suchen immer noch den Verbindungspunkt zwischen Ost und West, Tradition und Moderne. Sie balancieren zwischen Verstand und Gefühlen, Wissenschaft und Kunst, so dass eine typische chinesische Ölmalerei entstand, die durch Lokalkolorit, den Zeitgeist und den Charakter der Maler geprägt ist.