Die Community Colleges (Berufsbildungszentren) sind ein Kernbereich der Schulbildung im Ausland. „In vielen anderen Ländern kann man durch das Studium an Community Colleges auch den akademischen Grad Bachelor oder sogar Master erwerben“, erklärte Xia Yeliang. „Diese Art von Schule weist große Flexibilität auf und ist sowohl für junge Erwachsene als auch für Senioren akzeptabel. Sie ist ein universelles Bildungssystem und richtet sich nach der Marktnachfrage.“ Xia räumt ein, dass der Mangel an Community Colleges zu bedauern sei, „aber die Finanzkrise bietet uns eine gute Gelegenheit für die Entwicklung eines solchen Systems“. Die Daten vom Arbeitsmarkt bestätigen auch eine große Nachfrage nach beruflich ausgebildeten Fachkräften: Die Beschäftigungsrate der Absolventen von landesweit mehr als 16 000 Berufsschulen liegt stetig bei über 95%. „Das ist das Feedback aus dem Arbeitsmarkt“, sagte Chen Yu, Vizepräsident der Chinesischen Gesellschaft für Beschäftigungsförderung. „Die Berufsschulen haben keine Zukunft, wenn sie das Entwicklungsmodell einer normalen Hochschule einführen.
Ausbildung der Wanderarbeiter
Die gegenwärtige Finanzkrise hat negative Auswirkungen auf die Fertigungsindustrie in Küstengebieten ausgeübt, was dazu führt, dass eine große Anzahl von Wanderarbeitern entlassen worden ist. Wie man diese Wanderarbeiter wieder einer Beschäftigung zuführen kann, ist der zentrale Prüfstein zur Beurteilung der Reaktionsfähigkeit der Zentralregierung und der lokalen Regierungen.
Um das technische Niveau der Wanderarbeiter zu erhöhen, haben viele Lokalregierungen Ausbildungskurse für sie veranstaltet. Aber diese Maßnahme steht vor einer peinlichen Situation: Es mangelt an qualifizierten Trainern und nur wenige Wanderarbeiter haben sich für einen solchen Ausbildungskurs angemeldet. Das alles führt schließlich dazu, dass die Lokalregierungen nur kleine Fortschritte machen und das Beschäftigungsproblem der Wanderarbeiter nicht von Grund auf gelöst werden kann.
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Schüler von Berufsschule in Beijing lernen "Obstschnitzerei". |
Die Fortschritte sind langsam und auch die Kommunikation zwischen Regierung, Unternehmen, Wanderarbeitern und Arbeitsmarkt ist nicht reibungslos. Deshalb ist es wichtig, nach umfassenden und zukunftsorientierten Maßnahmen zu suchen.
„Wir trainieren die Fachkräfte, die das Unternehmen braucht“, das ist die Ansicht von Zhang Xiulan, Dekanin des Instituts für soziale Entwicklung und öffentliche Politik an der Pädagogischen Universität Beijing. In ihrer Stellungnahme betont sie die Zuständigkeit der Regierung für die Ausbildung der Wanderarbeiter und die Orientierung der Ausbildung an der Marktnachfrage. Nach einer gründlichen Untersuchung über die Situation der entlassenen Wanderarbeiter vor Ort hat Frau Zhang den Schluss gezogen, dass man das Arbeitslosigkeitsproblem der Wanderarbeiter nur unter der Voraussetzung der Regulierung der Produktionsstruktur und der Berufsausbildung der Wanderarbeiter lösen kann. Und die Sorge um die Effizienz ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Berufsausbildung.
Cai Fang, Leiter des Forschungsinstituts für Bevölkerung und Arbeitsökonomie an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, ist der Ansicht, dass die Regierung neben der Berufsausbildung auch entsprechende Maßnahmen zur Stärkung der langfristigen Weiterbildung von Wanderarbeiter ergreifen sollte. Besser qualifizierte Wanderarbeiter sind eine gute Grundlage für eine weitere Runde der Wirtschaftsentwicklung.