Die Frage, wie es mit der Kontinuität der doch über Jahrhunderte hin gänzlich anderen chinesischen Kunstauffassung ausschaut, stellt sich daher wohl von selbst. Ist es also möglich, aufbauend auf traditionellen Denk- und Arbeitsweisen, eine Entwicklung und Transformation ebendieser in die Jetztzeit hinein zu kreieren, welche einen wirklich originären – also aus chinesischen Wurzeln entstehenden – Beitrag zur Weltkunst leisten kann?
Ja! Eben Cai Guoqiang erbringt mit seiner Arbeit den künstlerischen Nachweis, dass dies möglich ist. Im selben Museum, ein Stockwerk über dessen Sonderausstellung, konnte ich alte Rollbilder bestaunen, welche in vielen Punkten frappierend an sein friesartiges Riesen-Feuer-Gemälde gemahnen.
Wir, knapp 20 Österreicherinnen und Österreicher, waren im Rahmen der vom Eurasia-Pacific-Uninet organisierten „summer school“ an der „Beijing Foreign Studies University“, um unsere Chinesisch-Kenntnisse deutlich zu verbessern. Zufällig und glücklicherweise fanden auch gerade die Paralympics statt. Da lag es nahe, sich um Karten zu bemühen, wir wollten doch alle einmal Olympische Spiele und das so genannte „Vogelnest“, den olympischen Renommierbau schlechthin, erleben. Waren aber so kurzfristig überhaupt noch Karten zu ergattern?
Per Internet waren schnell die Daten erhoben und – siehe da – es ging ganz locker und einfach. Günstige 50 RMB pro Person abgebucht, die Tickets in einer Bank abgeholt und schon konnte es losgehen. Tausende am blau-weißen Leibchen erkennbare und sehr freundliche Helferinnen und Helfer erleichterten dabei den Besucherinnen und Besuchern im Trubel die Richtung zu finden.