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In jenem Semester las Prof. Erkes vor einem breiteren Kreis von Studenten über die Zeit „Von Sun Yat-sen bis Mao Tse-tung“. Für ihn war der Blick auf die Tradition harmonisch mit seiner Sicht auf Gegenwart und Zukunft verbunden. Er zitierte den großen chinesischen Historiker Sima Qian, der vor 2000 Jahren schrieb: „Wer die Vergangenheit nicht vergißt, ist Herr der Zukunft“. 

Meinen Mut, mich mit der chinesischen Revolution zu beschäftigen und dazu die chinesische Sprache zu lernen, hatte der Umstand bestärkt, dass die Sinologie auf dem Wege von einer “Orchideen-disziplin”, einer vorwiegend altphilologischen Richtung, zu einer kulturhistorischen Länderwissenschaft war. 

Professor Eduard Erkes, der von seiner Habilitation im Jahre 1917 bis 1934 und wieder vom August 1945 bis zu seinem Tod mit der Alma Mater Lipsiensis verbunden war, bahnte in der DDR diesen Weg, der natürlich seine Geschichte hat. 

Die Leipziger Schule, die mit dem Sprachgelehrten Georg v.d.Gabelentz begann, von August Conrady mit demokratischem Geist erfüllt wurde und schließlich mit Eduard Erkes eine sozialistische Grundüberzeugungen vermittelte, war eine wichtige Voraussetzung für diese Entwicklung, die sich gewiß auch günstig auf andere orientalische Fächer auswirken sollte.

Mit seinem Lehrer und Schwiegervater August Conrady, der das Seminar für Ostasiatische Sprachen in Leipzig seit seiner Gründung im Mai 1914 leitete, war Erkes sich in der Grundhaltung einig. Beide untersuchten im Unterschied zu den vorherrschenden Auffassungen Sprache, Schrift und Literatur in engem Zusammenhang mit den historischen und kulturhistorischen Bedingungen, sie waren keine Philologen im engeren Sinne. Eduard Erkes war zugleich Ethnologe, Archäologe, Historiker und Kunstwissenschaftler. 

Ein zweites Moment, im Grunde die politisch-philosophische Seite ihrer Wissenschaftsauffassung, war ihre demokratische Gesinnung. Durch die Idee von der Gleichrangigkeit aller Menschen, die die Forderung nach Frieden und Verständigung einschloss, unterschieden sich beide Wissenschaftler von den in jener Zeit in den Medien wie in der Sinologie dominierenden Kräften, die die deutschen Kolonialinteressen in China bedienten. Beide bemühten sich, Probleme Asiens und vor allem der chinesischen Kultur einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Sie wurden dafür von Fachkollegen belächelt, wenn nicht gar diffamiert. 

Mit seinem Beitritt zur SPD im Jahre 1919 ging Eduard Erkes noch einen Schritt weiter als sein Lehrer Conrady. Er vertrat seine Auffassungen streitbar, eckte damit vielerorts an und bereitete seinem Lehrer damit, wie er schreibt, “keine uneingeschränkte Freude”. In vielen populären Veröffentlichungen verurteilte er jegliche Form der Unterdrückung und Ausplünderung des chinesischen Volkes und die ihr dienende Propaganda. 

Aus seiner tiefen Kenntnis der Entstehung religiösen Denkens in China und anderen Teilen der Welt heraus, wurde Eduard Erkes Atheist. Seine Schrift „Wie Gott erschaffen wurde“, eine Zusammenfassung von Vorträgen, die er am Leipziger Museum für Völkerkunde und an der Städtischen Volkshochschule gehalten hatte, stieß auf starken Widerstand, der bis zu Morddrohungen ging. 

Besonders hervorzuheben ist, dass er sich gegen den Rassismus wandte, den er 1947 „die widerlichste Ausgeburt europäischer Intoleranz“ nannte. Er schrieb “Und dann die Geschichte. In drastischer Weise widerlegt sie jede arische Rassentheorie. Die Entwicklung läßt sich bis auf den ältesten Vorfahren des heutigen Chinesen, den eben erst zum Mensch gewordenen “Sinanthropus” zurückverfolgen, aber nirgends eine Spur arischen Einflusses finden...”. 

1925 hatte die Mehrheit der philologisch-historischen Abteilung der Philosophischen Fakultät – trotz überwiegend günstiger Gutachten - die Berufung zum Außerordentlichen Professor abgelehnt. Nicht zuletzt war es sein politisches Engagement, das Eduard Erkes für die Leitung des Ostasiatischen Seminars „nicht weiter in Betracht“ kommen ließ, sodass er erst 1928 berufen wurde. 

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