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Sich von der chinesischen Kultur einen Begriff machen

Von Fan Ming

Gegenwärtig lernen immer mehr Menschen in der Welt Chinesisch. Man könnte sagen, dass sich ein China-Fieber in der Welt verbreitet. Ich meine: Nur wenn man den Inhalt der chinesischen Kultur begreift, kann man die Bedeutung der chinesischen Schriftzeichen verstehen und Missverständnisse vermeiden. Es sollen hier einige Beispiele angeführt werden, um den Lesern beim Erlernen der chinesischen Sprache die chinesische Kultur näher zu bringen.

买东西 (mai dongxi, etwas einkaufen)

Beim Lernen der chinesischen Sprache liest man oft zwei chinesische Schriftzeichendong, Osten und 西 (xi, Westen). Dong und xi zeigen eigentlich die Himmelsrichtung. Werden sie zusammengesetzt, bilden sie das Wort dongxi (Ding, Sache oder etwas). Chinesen sagen oft ,,mai dongxi“, aber niemand sagt ,,mai nanbei“. Warum denn?

Gemäß der ordnenden Methode der chinesischen Kultur gehört Dong dem Holz oder symbolisiert Holz, Xi gehört dem Gold oder symbolisiert Gold. Nan (Süden) symbolisiert Feuer. Bei (Norden) symbolisiert Wasser. Holz und Gold können andere Dinge tragen. Mit den Händen kann man Holz und Gold tragen, um andere Dinge auszutauschen. Aber man kann nicht mit den Händen Feuer und Wasser tragen. Manchmal sagt man, dass der Mann 不是东西 (bu shi dongxi, wörtlich: kein Ding ist, also der Bedeutung nach eine verachtungswürdige Kreatur). D.h. er ist Nanbei, kennt also wie Feuer und Wasser kein Erbarmen.

(chuang) ist kein Bett, sondern马扎 (mazha, Feldstuhl)

Li Bai, der große Dichter der Tang-Dynastie (618-907 n.u.Z.)hat das Gedicht „Jing Ye Si“ (Nachtgedanken) geschrieben:

床前明月光,疑是地上霜,举头望明月,低头思故乡。

Chuangqian mingyue guang, yishi dishang shuang, jutou wang mingyue, ditou si guxiang. (Das helle Mondlicht auf meinem Lager hab ich im Augenblick für Reif genommen. Ich sehe auf zum Mond, senke das Haupt: mir ist die Heimat in den Sinn gekommen.)

Die meisten Leser erklären es sich so: Li Bai liegt im Bett. Er sieht Mondlicht wie Reif auf dem Boden. In seinem Herzen entsteht die Sehnsucht nach seiner Heimat. Hier wird chuang nicht genau erklärt. Chuang ist hier kein Bett, in dem wir heute liegen, sondern ein Feldstuhl, den man in alter Zeit胡床 (huchuang) nannte.

Unsere Vorfahren saßen eigentlich auf einer Matte auf dem Boden. Ab der Tang-Dynastie hat sich die Form des Alltagslebens geändert. Das Nomadenvolk hat uns ein neues Ding gebracht. Sie stiegen vom Pferd ab, nahmen und entfalteten ein gebundenes Ding und dann saßen darauf. Das ist mazha.

Deshalb soll man das Gedicht von Li Bai so erklären: Li Bai trug einen Feldstuhl und saß darauf im Hof. Unter dem Mondlicht dachte er an seine Heimat. Wenn er im Bett läge konnte er seinen Kopf nicht heben und senken. Das Mondlicht könne nicht durch Tür und Fenster das Zimmer bescheinen, weil Tür und Fenster des Hauses in der Tang-Dynastie sehr klein waren.

Der Ursprung des Vorsitzenden (主席zhuxi)

Unsere Vorfahren saßen auf der Matte auf dem Boden. Diese Lebensgewohnheit spiegelt sich in der heutigen chinesischen Sprache wider. Z. B. 席位xiwei, Sitz) 出席chuxi, Anwesenheit, 筵席 yanxi, Bankett. Yan ist eine große Matte, auf der einige Menschen saßen. Xi ist kleine Matte, auf der nur eine Person saß. Wer auf der kleinen Matte saß, hatte höhere Stellung.

In „Lunyu“ (Gespräche des Konfuzius), gibt es einen Satz: Er (Konfuzius) setzte sich nicht auf die Matte, wenn sie nicht glatt und gerade lag. Nach „Liji“ (Buch der Riten), muss der Ältere auf der kleinen Matte sitzen. Wenn fünf Leute zusammensitzen, entsteht ein Haupt-Sitz. D.h. Der Mann, der auf dem Haupt-Sitz, kleiner Matte, sitzt, heißt Vorsitzender.

交椅 jiaoyi, antiker Klappstuhlund wer nimmt den ersten Platz ein?

Chuang diente in der früheren Zeit zum Sitzen, nicht zum Schlafen. ,,Shuowen Jiezi”, das erste Zeichenlexikon der chinesischen Schrift, das in der Östlichen Han-Dynastie (25–220 n. u. Z.) zusammengestellt wurde, lautet: ,,Chuang dient zum Sitzen für den Körper.“ In der Sui-Dynastie (581–618 n. u. Z.) nannte man huchuang auch 交床(jiaochuang).

Jiaochuang, besteht aus Hölzern, die sich kreuzen und als Füße dienen. Wo sie sich überkreuzen, da wird ein Loch gebohrt. Dann wird ein Eisendraht durch das Loch gezogen. Wenn man ein Jiaochuang aufklappt, kann man darauf sitzen. Wenn man es zusammenfaltet, kann man es unter dem Arm tragen. Wegen der überkreuzenden Füße bekam es den Namen Jiaochuang

In der Song-Dynastie (420–479 n. u. Z.) wurden alle chinesischen Möbel zum Modell späterer Entwürfe. Mazha dient zum Sitzen, hat aber keine Rückenlehne und keine Armlehne. Die Menschen der Song-Dynastie waren auf Bequemlichkeit versessen und installierten beim Feldstuhl Rücken- und Armlehnen. So hat Feldstuhl einen anderen Namen Jiaoyi angenommen.

Mit der Zeit wird Jiaoyi, antiker Klappenstuhl, zum Symbol der Macht. Man fragt oft谁坐第一把交椅?(Shui zuo diyiba jiaoyi? wer nimmt den ersten Platz ein?

(ta, Pritsche) und 下榻 (xiata, absteigen)

Ta, Pritsche, ist eine Form des Bettes. Die Pritsche ist ein langes, schmales und niedriges Bett ohne Geländer. Es gibt ein Wort xiata (absteigen). Man fragt oft, in welchem Hotel steigen Sie ab? Ta dient zum Schlafen.

In der Östlichen Han-Dynastie (25–220 n.u.Z.) gab es einen bekannten Minister namens Chen Fan, der ein redlicher Beamter war, der sich gern mit jenen befreundete, die moralische Standhaftigkeit hatten. Chen Fan empfing diejenigen nicht, die ihm nicht gefielen. Wer ihm gefiel, wurde von ihm auf einer sonderbaren Pritsche (ta) empfangen. Diese Pritsche hing Tag für Tag an der Wand. Wenn ein wichtiger Gast kam, holte Chen Fan sie von der Wand, damit der Gast sich darauf erholen konnte. Das ist Ursprung von xiata (absteigen).

门当户对 mendang hudui, Familien gleicher sozialer Stellung

Wenn Sie in die Gasse Ya´er umherspazieren, die sich zwischen dem See Houhai und der Straße Gulou Xidajie im West-Bezirk (Xicheng) der Stadt Beijing befindet, können Sie Steinlöwen auf den Steintrommeln zu beiden Seiten der Tür der Hofhäuser sehen. Das bedeutet, dass der Besitzer des Hauses ein militärischer Beamter ist. Wenn unter dem Steinlöwen ein viereckiger Stein zu sehen ist, zeigt es, dass der Hausbesitzer ein Zivilbeamter ist. Die Steinlöwen, Steintrommeln und viereckigen Steine heißen Mendang.

Über dem Türrahmen der Hofhäuser sind einige Hexaeder aus Holz zu sehen, die gerade Zahlen wie zwei, vier oder zwölf sind. Diese heißen Hudui. Zwei Huduis zeigen an, dass der Hausbesitzer die fünfte bis siebte Rangstufe eines Beamten innehat, vier Huduis stehen für die erste bis vierte Rangstufe der Beamten. Zwölf Hudui dienen für Kaiserpalast und Prinzenwohnsitz. Bei Eheschließungen hält man es für sehr wichtig, dass die soziale und wirtschaftliche Stellung der Familien gleich ist. Wenn die Tochter eines niedrigen Beamten in die Familie eines höheren Beamten einheiratet, heißt es, mit einer höher gestellten Freundschaft zu schließen bzw. in verwandtschaftliche Beziehung zu treten. Umgekehrt heißt es mit einer niedriger Gestellten Freundschaft zu schließen. Wenn die Stellungen zweier Familien gleich sind, sind sie von gleichem sozialem und wirtschaftlichem Status. Das heißt 门当户对.

In der modernen Gesellschaft achtet man nicht so sehr auf die Stellung der Familien. In den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts heirateten einige Intellektuelle in die Arbeiterklasse ein. Wegen des unterschiedlichen Denkens und Fühlens wurde die Ehe später meistens wieder geschieden. Aus dieser Sicht hat die gleiche soziale Stellung der Familien in einem gewissen Grad das Leben der Chinesen beeinflusst.

 

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