August 2002
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Tourismus

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Datong: tolles Programm zum 3. Tourismus-Festival

Datong: Tolles Programm zum 3. Tourismus-Festival

Von Atze Schmidt

Die Yungang-Grotten, weltberühmte buddhistische Höhlentempel unweit von Datong, erhielten von der UNESCO den begehrten Titel "Weltkulturerbe"  

Elf Tage lang, vom 18. bis zum 28. August, dreht sich in Datong wieder alles um den Tourismus und um das Anknüpfen geschäftlicher Kontakte. Das Programm des 3. Datonger Tourismus-Festivals verspricht eine Menge Abwechslung: Kunst, Folklore, Sport, Ausflüge in die Umgebung, die einst vulkanisch aktiv war und wo heute noch heiße Quellen sprudeln, sind im Angebot. Auch eine "Reise in die Unterwelt" ist möglich, d.h. dorthin, wo chinesische Kumpel die in viele Landesteile und auch ins Ausland verkaufte Datonger Kohle fördern: 1,45 Milliarden Tonnen seit Gründung der Volksrepublik! Ferner kann man das Datonger Dampflokomotivenwerk besichtigen, das letzte seiner Art weltweit, sowie das Dampflok-Museum, in dem Loks aus jeder Epoche dieser inzwischen romantisch angehauchten Zugmaschine zu sehen sind.

Datong, die im Norden der Provinz Shanxi gelegene und an die Innere Mongolei grenzende Stadt, die schon in der Vergangenheit während verschiedener Dynastien aufgrund ihrer strategisch interessanten Lage eine bedeutende Rolle gespielt hatte, entwickelt mehr und mehr den Ehrgeiz, zum "Hauptreisegebiet westlich von Beijing" zu werden. Die Chancen dafür sind günstig, und seit die UNESCO die weltberühmten buddhistischen Höhlentempel, Yungang-Grotten genannt, mit dem begehrten Titel "Weltkulturerbe" gleichsam geadelt hat, zweifelt kaum noch jemand daran, dass Datong das gesteckte Ziel erreichen wird.

Die Yungang-Grotten, ein höchst bemerkenswertes Zeugnis dafür, was fromme Buddhisten einst zu schaffen imstande waren, begannen vor mehr als 1500 Jahren Gestalt anzunehmen. In den insgesamt 53 Grotten befinden sich über 51 000 aus Stein gehauene Figuren, von winzigen Buddhas und Bodhisattvas bis hin zu Kolossalskulpturen wie dem 17 Meter hohen Buddha in Grotte Nr. 5, der von Kaiser Wen Di (reg. 471-500) persönlich in Auftrag gegeben worden war. Die Wände mancher der Grotten sind über und über mit Basreliefs bedeckt. Kunsthistorisch bewanderte Besucher werden indische Stilelemente und sogar hellenistischen Einfluss entdecken.

Diese Hauptattraktion Datongs, 16 Kilometer westlich der Stadt an den Steilwänden der Wuzhou-Berge, hat die Aufnahme in die Weltkulturerben-Liste der UNESCO, die erst Ende vorigen Jahres erfolgte, wahrlich verdient.

Der kulturelle Teil des Festival-Programms umfasst eine Reihe von Ausstellungen: Kalligraphie, Malerei, Fotos und Kunsthandwerk. Die von Kennern besonders geschätzte Weibei-Kalligraphie, ein Stil von einer exquisiten Struktur der Schriftzeichen, hatte seinen Ursprung in Datong, und so hat man jetzt aus dem ganzen Land Beispiele dieser Kalligraphie für eine umfassende Schau zusammengetragen.

Eine weitere Ausstellung widmet sich rein touristischen Themen, wobei auch die Datong benachbarten Regionen mit einbezogen wurden. Vorgestellt werden u.a. zwanzig neu eröffnete Reiserouten mit allem, was sie an Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Schönheiten bieten.

Schließlich geht es noch um das Thema Wirtschaft und Handel. Hierzu gibt es mehrere Informationsveranstaltungen und Diskussionsforen, und in Datong hofft man, dass dadurch neue Wege für Investitionen und geschäftliche Kooperationen geebnet werden, so wie schon bei den ersten beiden Tourismus-Festivals.

"Die gastfreundlichen Datonger freuen sich auf Besucher aus aller Welt", hieß es auf einer in Beijing abgehaltenen Pressekonferenz, bei der alle maßgeblichen Medien der Hauptstadt zugegen waren.

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