November 2002
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Tourismus

Touristische Informationen für Dezember
Fubao – ein altes Städtchen in Westchina

Fubao – ein altes Städtchen in Westchina

Von Ai Mei

Der nationale Waldpark Fobaoshan, der am südlichen Rand des Sichuan-Beckens und 46 km südlich von der Kreisstadt Hejiang entfernt liegt, ist sehr bekannt. Dort wachsen üppiger Bambus und Bäume mit dichtem Blattwerk, in denen verschiedenste Tiere und Vögel leben, und überall finden sich kleine und große Wasserfälle. In diesem Sommer fuhren wir eigens zum Berg Fobaoshan, um seine wunderschöne Landschaft zu bewundern. Kaum hatten wir Fobaoshan erreicht, faszinierte uns aber eine andere Attraktion – die Altstadt von Fubao.

Die Anfänge Fubaos reichen zum Ende der Song-Dynastie (960-1279) zurück. In der Ming- (1368-1644) und Qing-Dynastie (1644-1911) nahm die Gestalt Fubaos die ersten Umrisse an. Von grünen Bergen umgeben, liegt dieses alte Städtchen am Fuß eines Berges und dicht an einem Fluss. An beiden Flussufern wiegt sich der Bambus im Wind. Wirft man von oben einen Blick auf die Altstadt, sieht man mehrere Reihen von einzigartigen Gebäuden aus Holz, die sich an den Berghang schmiegen. Die Gassen in der Altstadt sind nicht breiter als drei bis vier Meter. An den engsten Stellen kann nur eine einzige Person passieren. Alle Straßen sind mit dunkelgrünen Steinplatten bedeckt. Die Steinstufen führen zwischen den Häusern rauf und runter und verlieren sich im Hang. Die meisten Häuser sind zweistöckig und im Baustil der Ming- und Qing-Zeit gebaut. Im vorderen Teil eines Hauses ist ein Laden untergebracht, währen der hintere Teil als Wohnung dient. Die Häuser haben graue Dachziegel, weiße Mauern und kleine Höfe, die mit dunkelgrünen Steinplatten ausgelegt sind. Solche Wohnhäuser sind sehr typisch für den südlichen Teil der Provinz Sichuan.

In Fubao sind Tempel mit buddhistischen Pagoden, Skulpturen und Malereien erhalten geblieben, die einen in die Vergangenheit dieses alten Orts entführen. Die Einheimischen sagten uns, dass man in Fubao an Feiertagen die einzigartige lokale Volkskultur, wie Volkslieder, Laternenoper und Zirkus, die aus alter Zeit überliefert sind, zu sehen kriegt.

Bekannte Spezialitäten Fubaos sind knuspriger Kuchen, getrockneter Bohnenkäse, Shanhua-Honig und Schnaps aus der chinesischen Essigpflaume.

Infolge seiner Abgeschiedenheit, der schlechten Verkehrsverbindungen und der rückständigen Wirtschaft sieht Fubao etwas eintönig aus. Da die alten Häuser zum größten Teil bis zum heutigen Tage gut erhalten geblieben sind, besuchen viele Kamerateams Fubao für seine historische Kulisse.

In Fubao gibt es nicht viele Touristen. An meinem ersten Tag in Fubao bummelte ich durch die Straßen und begegnete nur wenigen Passanten. Ab und zu sah ich einen alten Mann, der sich im Schatten eines Baums mit geschlossenen Augen ausruhte. Ein paar Frauen saßen vor der Haustür und stickten. Über eine niedrige Holzbank gebeugt, machte ein Kind seine Hausaufgaben, und zwei andere tummelten sich in der Umgebung.

Am zweiten Tag meines Aufenthalts in Fubao war Markttag. Zahlreiche Bergbewohner kamen aus allen Himmelsrichtungen zusammen. Sie trugen entweder Enten an einer Tragstange oder einen Korb auf dem Rücken mit Bergprodukten und Gemüse.

Die Einwohner Fubaos sind einfach und gastfreundlich. Tritt man über die Schwelle eines Hauses, wird man freundlich empfangen. Außerdem lehnen es die Einheimischen nie ab, in der gewünschten Körperhaltung fotografiert zu werden. 

Hinweise für eine Reise nach Fubao

  1. Die besten Verkehrsbedingungen nach Fubao gibt es von der Stadt Luzhou über die Kreisstadt Hejiang. Jeden Tag fahren mehrere Busse hin und her. Unterwegs findet man leicht Unterkunft und Verpflegung, und die Kosten dafür sind nicht hoch.
  2. In der Umgebung von Fubao finden sich der nationale Waldpark Fobaoshan, das Landschaftsgebiet Tiantangba und das Landschaftsgebiet Yulanshan, die ebenfalls sehenswert sind.
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