Juli 2002
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Tourismus

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Hangzhou: Paradies auf Erden

 

Shangri-La: Der Himmel auf Erden

Von Yun Zhang

Am Ende des letzten Jahres wurde der Kreis Zhongdian, Hauptort der Autonomen Tibetischen Präfektur Deqen in Chinas südwestlicher Provinz Yunnan, in „Shangri-La“ umbenannt. Nach fast neunmonatigen Recherchen kamen Experten und Wissenschaftler zum Schluss, dass Zhongdian in der Tat das Shangri-La sei, das James Hilton in seinem Roman Lost Horizon von 1933 erwähnt.

Auf allen Seiten von schneebedeckten Bergen, dichten Urwäldern, alpinen Seen und sattem Grasland umgeben, ist Shangri-La ein Ort des Friedens. Über dem Ort schweben flauschige weiße Wolken, und auf den Weiden wandern Herden von Rindern und Schafen. Die Pilger drängen sich in seinen buddhistischen Tempeln, und die Tibeter und Angehörige anderer ethnischer Minderheiten leben hier in Eintracht zusammen. Die Luft ist frisch, die Landschaft erhaben. Vogelgezwitscher begleitet klangvolle tibetische Volkslieder, und die tibetischen Tänze, die vor einer solch bezaubernden Kulisse vorgeführt werden, sind ein Augenschmaus.

In dieser Gegend bewegen sich die Wetterbedingungen zumeist zwischen einem kühlen Hochlandklima und einem gemäßigteren, subtropischen Monsunklima. Shangri-La hat das größte Waldgebiet in Yunnan vorzuweisen, das als „Schatzhaus der Flora und Fauna“ bekannt ist. Hier finden sich auch das größte natürliche Weideland der Provinz, mit Gewässern und Grasland im Überfluss, und der Moirig-Schneeberg, einer der zehn heiligen Berge der Tibeter. Die Abgeschiedenheit der Region hat dazu beigetragen, dass die Einwohner ihre traditionelle Lebensweise und Kultur bewahrt haben. Der Kreis Shangri-La ist zur Zeit eines der begehrtesten Reiseziele in China.

Lamaklöster

Lamaklöster sind ein Eckpfeiler der tibetischen Kultur. Unter den berühmtesten sind das Gaindain-Sumzenlin- und das Dongzhulin-Kloster. Ersteres ist das größte von 24 Lamaklöstern in der Präfektur Deqen und ist ein Zentrum der Gelben Sekte für Sichuan und Yunnan. Vor der Befreiung 1949 war es Sitz der höchsten Regierungsämter der Region. 1674 erbaut und auf Geheiß des fünften Dalai Lama dem Potala-Palast nachgebildet, bedeckt das Kloster eine Fläche von 30 ha. An seinem Höhepunkt beherbergte es 1400 Lamas und neun Lebende Buddhas. Die kostbarsten Reliquien des Klosters sind acht vergoldete Statuen des Shakyamuni sowie zahlreiche hervorragende Skulpturen, Tanghkas, Ritualgegenstände und unschätzbare buddhistische Schriften.

Das Dongzhulin-Kloster befindet sich im Kreis Deqen. Es wurde sieben Jahre vor dem Sumzenlin-Kloster an einem Berghang erbaut. Jedes Jahr im Oktober hält es eine prachtvolle Zeremonie ab, anlässlich derer ein 8,5 x 5,2 Meter großes, in Seide gesticktes Bild der Schutzgottheit entrollt wird. Gleichzeitig findet eine große Betzeremonie statt und Sutren werden gesungen, wofür zahllose Pilger herbeiströmen.

Schneeberge

Schneebedeckte Berge nehmen im tibetischen Buddhismus eine wichtige Stellung ein, denn sie werden von den Tibetern als heilig angesehen.

Der Moirig-Schneeberg, einer der wenigen noch unbestiegenen der Welt, liegt 849 Kilometer von Kunming entfernt, der Hauptstadt der Provinz Yunnan. Mit 6740 m ist sein Hauptgipfel, der Kawagebo, der höchste in der Provinz, und an seiner Südseite liegt ein gewaltiger Wasserfall. Der Kawagebo wird von der Ningma-Sekte als ihr Schutzgott betrachtet. Zum tibetischen Neujahr strömen hier die Pilger zusammen, um ihn zu verehren.

Der Sommer ist die beste Jahreszeit für einen Besuch am Moirig-Schneeberg mit seinen schneebedeckten Gipfeln, dichten Wäldern, dem weitem Grasland und den prächtigen Wildblumen. Ein Ausflug zu den zwei Gletschern unterhalb des Kawagebo ist äußerst empfehlenswert. Ihre geringe nördliche Breite und große Höhe sowie ihre Länge von 2000 Metern machen sie zu zwei der seltensten Gletschern unserer Zeit.

Der Baimang-Schneeberg, auch Baima genannt, liegt im Kreis Deqen und ist ein nationales Naturreservat. Hier liegt ein ausgedehntes Urwaldgebiet, in dem die vom Aussterben bedrohten Goldaffen heimisch sind.

Der Haba-Schneeberg liegt in einem der Naturparks der Provinz Yunnan im südlichen Teil des Kreises Shangri-La. Er weist die größte Vielfalt an Tieren und Pflanzen in ganz China auf und ist bekannt als „natürlicher alpiner Garten“, als „Reich der alpinen Tiere und Pflanzen“ und als „Genbank der Welt für Zierpflanzen“.

Bergseen

Der Nagpag-See ist fünf Kilometer von der Kreisstadt Shangri-La entfernt. Der nur vier bis fünf Meter tiefe See ist als Winterrevier der Schwarzhalskraniche berühmt, einer unter nationalem Schutz stehenden Vogelart. Die Kraniche fliegen im September oder Oktober her und bleiben bis zum März des folgenden Jahres.

Der Bita-See, 2,5 Kilometer außerhalb von Shangri-La, bedeckt 159 Hektaren. Er ist umgeben von alten Tannen und Eichen. Der klare See, ein Überbleibsel eines Gletschers aus dem Quartär, beherbergt eine einzigartige Fischart, den „Bita-Doppellippenfisch“. Die in der Mitte des Sees liegende kleine Insel, die per Boot erreicht werden kann, bietet einen weiteren einmaligen Anblick. Ein kleiner Pfad auf der Insel führt zu einem Ort stiller, beschaulicher Abgeschiedenheit.

Die „Tigersprung“-Schlucht

Die Tigersprung-Schlucht ist die berühmteste Schlucht am Jinsha-Fluss (dem Oberlauf des Yangtse), und weist das höchste Gefälle der Welt auf. Sie ist 20 km lang, an ihrer weitesten Stelle 50 m breit und an ihrer engsten 20 m. Ihr Gefälle beträgt 200 m. Die Schlucht hat 18 Untiefen und ihre Klippen ragen 3000 m über dem Fluss auf. Das Gebiet bei Mantianxing ist der gefährlichste Teil. In kurzer Entfernung vom Ausgang liegt eine 1000 m tiefer Abgrund – der ideale Ort für einen Blick in die Tigersprung-Schlucht.

Die Baishui-Terrassen

Die Baishui-Terrassen (wörtl. „Weißes Wasser“) befinden sich 101 km von der Kreisstadt entfernt und sind ein Heiligtum für die Dongba-Religion. Der Legende nach ist dies der Ort, an dem der Gründer der Dongba-Religion seinen Glauben zuerst verbreitete und wo sich seine Nachfolger durch Meditation weiterbildeten, um schließlich die Dongba-Schrift zu entwerfen, bekannt als „lebendes Fossil“. Blickt man von weitem auf die Terrassen, sehen sie aus wie weiße Jade. Nach Angaben von Geologen sind die Sinterablagerungen zwischen 200 000 und 300 000 Jahre alt.

Reiserouten:

Eintagestour Shangri-La und Umgebung:

Shangri-La – Sumzenlin-Kloster – Nagpag-See – Bita-See.

Entlang dieser Route können Reisende traditionelle Häuser besuchen und sich am Abend Tanzvorstellungen von nationalen Minderheiten in Deqen ansehen.

Pilgertour zum Moirig-Schneeberg

Shangri-La – Deqen – Yubeng – Mingyong.

Auf dieser Route kann man den Sonnenuntergang über dem Moirig-Schneeberg sehen sowie die Schluchten des Lancang (Mekongs), den alten „Tee- und Pferde“-Pfad und die zwei Gletscher.

„Drei Berge und Vier Flüsse“-Trekkingtour

Baimang-Schneeberg – Biluo-Schneeberg – Gaoligong-Berg – Jinsha-Fluss (Yangtse) – Lancang-Fluss (Mekong) – Nujiang-Fluss – Dulong-Fluss.

Diese Route deckt das Gebiet mit den „drei Seite an Seite fließenden Flüssen“ ab, das reich an unberührten Landschaften ist. Hier kommen die Kulturen von Tibet, Yunnan und der Zentralebene zusammen. Verschiedene Religionen leben in dieser Gegend.

Erkundungstour zum „Alten Tee- und Pferde-Pfad“

Shangri-La – Deqen – Yanjing – Zuogong – Markam – Qamdo.

Dem alten Saumpfad folgend kriegen Besucher einen Eindruck von der Kultur im Kampa-Hinterland. In Yanjing steht eine katholische Kirche im tibetischen Stil, in der Priester und Nonnen hausen.

Kulturstudientour im Grenzland des Yunnan-Sichuan-Tibet-Dreiecks

Shangri-La – Schneeberge – Xiangcheng – Riwa – Chonggu-Tempel – Yading – Litang – Batang – Markam – Dongzhulin-Kloster.

Diese Route ist auf Reisende ausgerichtet, welche die tibetische Kultur im Gebiet des Kampa-Hinterlands erforschen wollen, sowie auf Abenteurer und Leute, die quer durchs Land reisen. Hier konzentriert sich die Essenz der tibetischen Kultur von Kampa, und es bietet sich die Gelegenheit, Daofu-Residenzen zu besuchen und die buddhistische Druckerei von Dege zu besichtigen.

Hintergrundinformationen zu Deqen

Deqen war in der Geschichte ein wichtiges politisches, militärisches und kulturelles Zentrum für die tibetischen Gebiete Yunnans. Durch seine Lage im Grenzgebiet von Yunnan, Sichuan und Tibet wurde es zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt und zu einem Marktplatz für den Handel mit Tee und Pferden. Spuren menschlicher Besiedlung lassen sich bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgen. Mit der Qin-Dynastie (221–207 v. Chr.) kam eine wichtige Handelsverbindung über Deqen zu liegen, und in der Tang-Dynastie (618–907) war es Teil des Tubo-Reichs. Die tibetische Kultur breitete sich in der Gegend aus und viele Tibeter ließen sich hier nieder. In der Yuan-Dynastie (1271–1368) erlangte Deqen Bedeutung als Tee- und Pferdemarkt. Die Autonome Tibetische Präfektur Deqen wurde 1957 gegründet. Die Mehrheit ihrer Bevölkerung sind Tibeter.

Reiseagenturen in Deqen:

CITS (China International Travel Service) Deqen

Tel. 0887-8225657;

International Travel Service Deqen

Tel. 0887-8222364;

CTS (China Travel Service) Deqen

Tel. 0887-8224379;

Shengdi Travel Service Deqen

Tel. 0887-8230298;

Chama Gudao Travel Service

Tel. 0887-8227098;

Deqen Plateau Exploring Travel Service

Tel. 0887-8228459;

Buddhist Travel Service

Tel. 0887-8227078.

(Tourismusbüro der Präfektur Deqen: Tel. 0887-8223786)

Hotels in Deqen

Sightseeing-Hotel (drei Sterne plus)

Tel. 0887-8230698;

Hotel Huantai (drei Sterne)

Tel. 0887-8229999;

Deqen Guesthouse (drei Sterne)

Tel. 0887-8227599;

Hotel Bita (drei Sterne)

Tel. 0887-8228008;

Hotel Xangbala (zwei Sterne)

Tel. 0887-8222190;

Hotel Kampa (zwei Sterne)

Tel. 0887-8224488.

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