Die
Ehe der chinesischen Frauen
Die Ehe der alten Frauen
Alte Frauen sind die schwächste Gruppe
in der Gesellschaft. Sie haben eine längere Lebenserwartung
und gehen früher in Pension als alte Männer. Ihre Hauptprobleme
bestehen in der Ehe (30%), in den menschlichen Beziehungen (20%)
und in der sozialen Versicherung (12,6%). Die Ehe der alten
Leute sei, so meint man, relativ stabil. In Wirklichkeit kriselt
es in manchen Familien, in denen die Männer Seitensprünge
machen. Die alten Frauen sind nach der Ehescheidung besonders
einsam und schwach.
Die
Ergebnisse einer Untersuchung zeigten, dass manche Frauen im
Alter von 60 ein niedriges oder gar kein Einkommen haben. Sie
sind von ihrem Mann oder ihren Kindern abhängig.
Eine 70-jährige Frau klagte, dass sie
wie unter Hausarrest stünde. Sie musste den ganzen Tag zu Hause
bleiben, um ihrem Mann drei Mahlzeiten zu bereiten, und hatte
keine Zeit für andere Menschen.
Wenn die alten Frauen ihren Lebensgefährten
verloren haben, haben sie viele Schwierigkeiten im Leben. Die
Wiederheirat bringt ihnen oft leider kein Glück. Die Scheidungsrate
schwankt bei den wiederverheirateten Alten zwischen 70% und
80%. Es kommt selten vor, dass die wiederverheirateten alten
Ehepartner harmonisch zusammenleben können.
Frauen auf dem Lande
Ich nahm an dem Projekt PO3 über gesunde Geburten
teil, das vom Fonds der Vereinten Nationen für Bevölkerungsaktivitäten
gefördert wurde. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in
den armen Dörfern und Gemeinden. Deshalb hatte ich Gelegenheit,
Kontakte mit den Frauen auf dem Lande in den Provinzen Heilongjiang,
Sichuan, Gansu und Shaanxi aufzunehmen. Die Frauen in den ländlichen
Gebieten sind arbeitsam und scheuen keine Mühe. Sie finden sich
in ihr Schicksal. Bei ihnen sind die Unterschiede hinsichtlich
des Einkommens und materiellen Lebens nicht zu groß. Sie
sind mit ihrem heutigen Leben zufrieden und können meisten
zusammen mit ihrem Mann nach dem Wohlstand streben. Sie geben
sich große Mühe, damit ihre Kinder eine gute Bildung erhalten
und später gute Aussichten haben können. Mit der TV-Verbreitung
auf dem Lande verbessert sich ihr kulturelles Leben ständig.
Tian
Yaqun, 36, eine Bäuerin im Dorf Xicun im Kreis Yijun der
Provinz Shaanxi, hatte einen Sohn und eine Tochter. Sie sagte:
„Wir haben einen 1/3 ha großen Apfelgarten, der uns jährlich
5000 kg Äpfel einbringt. Zusammen mit dem Getreideanbau
sowie der Schweine- und Hühnerzucht haben wir insgesamt eine
Einnahme von über 10 000 Yuan.“
„Wir haben eine über 100 qm große Höhlenwohnung
mit vier Zimmern. Ich lebe mit meinem Mann und meiner Schwiegermutter
ganz harmonisch. Mit meinem Leben bin ich sehr zufrieden. Durch
Mechanisierung wird die Arbeit auf dem Lande sehr erleichtert.
Bei der Feldbestellung und Ernte wird die Handarbeit durch die
Maschine ersetzt. Unsere Hauptarbeit ist, die Äpfel im
Herbst zu pflücken und sie sorgfältig zu verpacken.
Ich finde, dass die Bauern besser dran sind
als die Stadtbewohner. Wir Bauern haben keine Sorge, die Arbeit
zu verlieren, obwohl wir weniger Einnahmen haben. Jedes Jahr
haben wir noch einige Monate Mußezeit. Ich bin nebenbei
Schauspielerin in der Theatertruppe unseres Dorfes. Im Winter
geben wir den Dorfbewohnern Vorstellungen.“
Viele Bäuerinnen teilen diese Meinung.
In Wirklichkeit gibt es aber auch auf dem Lande viele Probleme.
Die Preise für Getreide sind im Verhältnis zu den Industriewaren
noch niedrig, während die Bildungsgebühren und die Krankenkosten
teurer werden. Ich bewundere sehr die optimistische Lebenshaltung
der Frauen auf dem Lande.
Die
Qualität der Ehe der chinesischen Frauen ändert mit
dem sozialen Fortschritt, was einerseits Freude über die Qualitätserhöhung
und andererseits Schmerzen über die Gegenkosten bringt. Ich
bin überzeugt, dass die Ehe der chinesischen Frauen mit der
Zeit immer besser werden kann.