Wirtschaft
in Kürze
Chinesische
Unternehmen werden angespornt, „ins Ausland zu gehen“
Vor kurzem erklärte Shi Guangsheng, Minister
für Außenhandel und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit
dem Ausland, dass China verstärkt die Strategie verfolgt,
„nach außen zu gehen“. Unternehmen, die die entsprechenden
Bedingungen erfüllen, sollen im Ausland investieren, Fabriken
gründen, an Projektausschreibungen teilnehmen und gemeinsam
mit lokalen Partnern Rohstoffe erschließen. Bis Ende Juni
2002 errichtete China im Ausland insgesamt 6758 Betriebe mit
vereinbarten Investitionen von 13,2 Mrd. US-Dollar, wovon zehn
Mrd. US-Dollar von chinesischer Seite stammten. Inzwischen hat
man für Bauprojekte Verträge mit Investitionen in der Höhe
von 105,3 Mrd. US-Dollar unterzeichnet, wovon Geschäfte
im Umfang von 75,2 Mrd. US-Dollar bereits abgeschlossen sind.
Außerdem lag die Zahl der Arbeitskräfte, die ins
Ausland geschickt wurden, bei über 2,6 Millionen.
Neues
Gesetz über die Nutzung landwirtschaftlichen Bodens
Am 1. März 2003 tritt das neue „Gesetz
über die Nutzung landwirtschaftlichen Bodens“ in Kraft. Darin
wird festgelegt, dass die Nutzungs- und Bewirtschaftungsrechte
an landwirtschaftlichem Boden gesetzlich geschützt sind. Demnach
darf die Regierung innerhalb einer Nutzungsdauer von 30 Jahren
den Boden nicht zurückfordern oder seinen Verwendungszweck ändern,
was die latente Rechtsunsicherheit beseitigen wird, die den
Bauern seit der Einführung des Verantwortlichkeitssystems für
landwirtschaftlichen Boden 1978 Anlass zu großer Besorgnis
gegeben hat. Aus diesem Grund sehen Experten im neuen Gesetz
über die Nutzung landwirtschaftlichen Bodens einen großen
Fortschritt für das Bodensystem in den ländlichen Gebieten
Chinas.
Ausländische
Mutterbank gesucht
Im Entwurf für eine „Absichtserklärung
für die internationale Zusammenarbeit zwischen Finanzinstituten“
der Handelsbank der Stadt Huzhou, Zhejiang, drückt diese den
Wunsch aus, die Filiale einer ausländischen Großbank
zu werden. Die Provinzregierung Zhejiang plant in diesem Zusammenhang,
auf ihre Kontrollmehrheit an den Banken zu verzichten. In Zukunft
werden Handelsbanken, bei denen privates oder ausländisches
Kapital eine führende Rolle spielt, die Mehrheit im Bankwesen
Zhejiangs ausmachen, wo das geringste Risiko und die höchste
Rentabilität bestehen. Der Direktor der Shanghaier Niederlassung
der People’s Bank of China sagte seine volle Unterstützung zu.
„Investitionsfond
Neues China“ gegründet
Die Firma Haishang für Fondsverwaltung, die
der drittgrößten Finanzgruppe Japans, SMBC (Sumitomo
Mitsui Banking Corporation), untersteht, gab vor einigen Tagen
bekannt, dass sie den Investitionsfonds „Neues China“ mit Kapital
in Höhe von 200 Millionen US-Dollar gegründet hat. Anlass
dafür sei die positive Entwicklung von Chinas Wirtschaft und
die stete Verbesserung des Rechtssystems. Berichten zufolge
verfolgen viele japanische Investoren den chinesischen Wertpapiermarkt
immer aufmerksamer. Dabei verschiebt sich das Hauptgewicht der
Investoren allmählich von Einzelpersonen zu Investitionsfonds.
Shanghaier
zeigen großes Interesse an „kleinen Währungen“
In diesem Jahr werden manche „kleine Währungen“
wie Schweizer Franken, Australischer Dollar und Kanadischer
Dollar unter Shanghais Investoren immer beliebter. Nach Meinung
von Experten gibt es hauptsächlich zwei Gründe dafür. Erstens
schwanken solche „kleine Währungen“ infolge des geringen
Handelsvolumens und ihrer Anfälligkeit für Großereignisse
ständig und bewegen sich meistens innerhalb einer relativ
großen Bandbreite, was Investoren bessere Gewinnmöglichkeiten
bietet. Zweitens sind die Geschäftskosten für solche „kleine
Währungen“ im Vergleich mit US-Dollar, Euro und Yen relativ
niedrig, was für kurzfristige Investitionen besonders günstig
ist.
90%
der Einwohner Beijings sind Krediten gegenüber skeptisch
Nach einer Umfrage, die kürzlich unter 500
zufällig ausgewählten Einwohnern Beijings durchgeführt
wurde, sind zwar fast 80% der Befragten mit Krediten vertraut,
aber über 90% haben noch nie von einer Bank Geld geliehen. Die
Gründe dafür liegen vor allem in den hohen Zinsen, den umständlichen
Formalitäten und der Befürchtung, den Kredit nicht zurückzahlen
zu können. Darüber hinaus würden sich 94% der Befragten
für einen Kredit an eine inländische Bank wenden, während
nur 1,6% ausländische Banken, Banken aus Hongkong, Macao
oder Taiwan bzw. Banken mit ausländischem Kapital bevorzugen.
Dies wurde mit dem geringen Bekanntheitsgrad und dem schwachen
Filialennetz dieser Banken begründet.
Ausländische
Mondkuchen
Es ist in China Brauch, zum Mondfest (dem
15. Tag des 8. Monats nach dem chinesischen Mondkalender, dieses
Jahr der 21. September) Mondkuchen zu essen. In diesem Jahr
fanden sich auf dem Markt auch Mondkuchen ausländischer
Marken, wie „Starbucks“ und „Dove“. Zwar haben sie nur einen
geringen Marktanteil, mit ihren Verkaufsmethoden können
aber traditionelle chinesische Unternehmen für Mondkuchen nicht
mithalten. Beispielsweise bestellte die Bäckereigruppe
Croissants de France bei der Versicherungsfirma Ping’an Versicherungsscheine,
bevor sie ihre Mondkuchen zum ersten Mal auf den Markt in Shanghai
brachte. Wer ihre Produkte qualitativ problematisch findet,
kann bei Ping’an eine Versicherung beanspruchen. Die Firma Starbucks
entwarf für ihre Mondkuchen eine umweltfreundliche Packung aus
mattem Plastik, die wiederverwendbar ist.
Beijing
will „Delikatessenhauptstadt“ werden
Die stellvertretende Leiterin der Handelskommission
Beijings, Gong Li, gab vor kurzem Pläne bekannt, aus Beijing
bis 2008 die „Delikatessenhauptstadt Chinas“ und ein „gastronomisches
Fenster zur Welt“ zu machen. Der Leitgedanke für die gastronomische
Entwicklung Beijings ist, anlässlich der Ausrichtung der
Olympiade 2008 die Verbindung der Gastronomie mit der Urlaubs-,
Tourismus- und Messewirtschaft sowie der Lebensmittelindustrie
mit Nachdruck zu stärken und ihren wissenschaftlich-technischen
Gehalt zu erhöhen, um den Aufbau von Markennamen und Ketten
zu unterstützen und die Diversifizierung und internationale
Entwicklung zu fördern. Gleichzeitig müssen diese Anstrengungen
mit den Anforderungen, Beijing zu einer internationalen Metropole
aufzubauen, übereinstimmen. In nächster Zeit wird man politische
Maßnahmen zur Unterstützung der gastronomischen Entwicklung
Beijings treffen.