November 2002
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Wirtschaft

Wetterwirtschaft, ein neues Konzept für chinesische Betriebe
Wirtschaft in Kürze

Wirtschaft in Kürze

Chinesische Unternehmen werden angespornt, „ins Ausland zu gehen“

Vor kurzem erklärte Shi Guangsheng, Minister für Außenhandel und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Ausland, dass China verstärkt die Strategie verfolgt, „nach außen zu gehen“. Unternehmen, die die entsprechenden Bedingungen erfüllen, sollen im Ausland investieren, Fabriken gründen, an Projektausschreibungen teilnehmen und gemeinsam mit lokalen Partnern Rohstoffe erschließen. Bis Ende Juni 2002 errichtete China im Ausland insgesamt 6758 Betriebe mit vereinbarten Investitionen von 13,2 Mrd. US-Dollar, wovon zehn Mrd. US-Dollar von chinesischer Seite stammten. Inzwischen hat man für Bauprojekte Verträge mit Investitionen in der Höhe von 105,3 Mrd. US-Dollar unterzeichnet, wovon Geschäfte im Umfang von 75,2 Mrd. US-Dollar bereits abgeschlossen sind. Außerdem lag die Zahl der Arbeitskräfte, die ins Ausland geschickt wurden, bei über 2,6 Millionen.

Neues Gesetz über die Nutzung landwirtschaftlichen Bodens

Am 1. März 2003 tritt das neue „Gesetz über die Nutzung landwirtschaftlichen Bodens“ in Kraft. Darin wird festgelegt, dass die Nutzungs- und Bewirtschaftungsrechte an landwirtschaftlichem Boden gesetzlich geschützt sind. Demnach darf die Regierung innerhalb einer Nutzungsdauer von 30 Jahren den Boden nicht zurückfordern oder seinen Verwendungszweck ändern, was die latente Rechtsunsicherheit beseitigen wird, die den Bauern seit der Einführung des Verantwortlichkeitssystems für landwirtschaftlichen Boden 1978 Anlass zu großer Besorgnis gegeben hat. Aus diesem Grund sehen Experten im neuen Gesetz über die Nutzung landwirtschaftlichen Bodens einen großen Fortschritt für das Bodensystem in den ländlichen Gebieten Chinas.

Ausländische Mutterbank gesucht

Im Entwurf für eine „Absichtserklärung für die internationale Zusammenarbeit zwischen Finanzinstituten“ der Handelsbank der Stadt Huzhou, Zhejiang, drückt diese den Wunsch aus, die Filiale einer ausländischen Großbank zu werden. Die Provinzregierung Zhejiang plant in diesem Zusammenhang, auf ihre Kontrollmehrheit an den Banken zu verzichten. In Zukunft werden Handelsbanken, bei denen privates oder ausländisches Kapital eine führende Rolle spielt, die Mehrheit im Bankwesen Zhejiangs ausmachen, wo das geringste Risiko und die höchste Rentabilität bestehen. Der Direktor der Shanghaier Niederlassung der People’s Bank of China sagte seine volle Unterstützung zu.

„Investitionsfond Neues China“ gegründet

Die Firma Haishang für Fondsverwaltung, die der drittgrößten Finanzgruppe Japans, SMBC (Sumitomo Mitsui Banking Corporation), untersteht, gab vor einigen Tagen bekannt, dass sie den Investitionsfonds „Neues China“ mit Kapital in Höhe von 200 Millionen US-Dollar gegründet hat. Anlass dafür sei die positive Entwicklung von Chinas Wirtschaft und die stete Verbesserung des Rechtssystems. Berichten zufolge verfolgen viele japanische Investoren den chinesischen Wertpapiermarkt immer aufmerksamer. Dabei verschiebt sich das Hauptgewicht der Investoren allmählich von Einzelpersonen zu Investitionsfonds.

Shanghaier zeigen großes Interesse an „kleinen Währungen“

In diesem Jahr werden manche „kleine Währungen“ wie Schweizer Franken, Australischer Dollar und Kanadischer Dollar unter Shanghais Investoren immer beliebter. Nach Meinung von Experten gibt es hauptsächlich zwei Gründe dafür. Erstens schwanken solche „kleine Währungen“ infolge des geringen Handelsvolumens und ihrer Anfälligkeit für Großereignisse ständig und bewegen sich meistens innerhalb einer relativ großen Bandbreite, was Investoren bessere Gewinnmöglichkeiten bietet. Zweitens sind die Geschäftskosten für solche „kleine Währungen“ im Vergleich mit US-Dollar, Euro und Yen relativ niedrig, was für kurzfristige Investitionen besonders günstig ist.           

90% der Einwohner Beijings sind Krediten gegenüber skeptisch

Nach einer Umfrage, die kürzlich unter 500 zufällig ausgewählten Einwohnern Beijings durchgeführt wurde, sind zwar fast 80% der Befragten mit Krediten vertraut, aber über 90% haben noch nie von einer Bank Geld geliehen. Die Gründe dafür liegen vor allem in den hohen Zinsen, den umständlichen Formalitäten und der Befürchtung, den Kredit nicht zurückzahlen zu können. Darüber hinaus würden sich 94% der Befragten für einen Kredit an eine inländische Bank wenden, während nur 1,6% ausländische Banken, Banken aus Hongkong, Macao oder Taiwan bzw. Banken mit ausländischem Kapital bevorzugen. Dies wurde mit dem geringen Bekanntheitsgrad und dem schwachen Filialennetz dieser Banken begründet.

Ausländische Mondkuchen

Es ist in China Brauch, zum Mondfest (dem 15. Tag des 8. Monats nach dem chinesischen Mondkalender, dieses Jahr der 21. September) Mondkuchen zu essen. In diesem Jahr fanden sich auf dem Markt auch Mondkuchen ausländischer Marken, wie „Starbucks“ und „Dove“. Zwar haben sie nur einen geringen Marktanteil, mit ihren Verkaufsmethoden können aber traditionelle chinesische Unternehmen für Mondkuchen nicht mithalten. Beispielsweise bestellte die Bäckereigruppe Croissants de France bei der Versicherungsfirma Ping’an Versicherungsscheine, bevor sie ihre Mondkuchen zum ersten Mal auf den Markt in Shanghai brachte. Wer ihre Produkte qualitativ problematisch findet, kann bei Ping’an eine Versicherung beanspruchen. Die Firma Starbucks entwarf für ihre Mondkuchen eine umweltfreundliche Packung aus mattem Plastik, die wiederverwendbar ist.

Beijing will „Delikatessenhauptstadt“ werden

Die stellvertretende Leiterin der Handelskommission Beijings, Gong Li, gab vor kurzem Pläne bekannt, aus Beijing bis 2008 die „Delikatessenhauptstadt Chinas“ und ein „gastronomisches Fenster zur Welt“ zu machen. Der Leitgedanke für die gastronomische Entwicklung Beijings ist, anlässlich der Ausrichtung der Olympiade 2008 die Verbindung der Gastronomie mit der Urlaubs-, Tourismus- und Messewirtschaft sowie der Lebensmittelindustrie mit Nachdruck zu stärken und ihren wissenschaftlich-technischen Gehalt zu erhöhen, um den Aufbau von Markennamen und Ketten zu unterstützen und die Diversifizierung und internationale Entwicklung zu fördern. Gleichzeitig müssen diese Anstrengungen mit den Anforderungen, Beijing zu einer internationalen Metropole aufzubauen, übereinstimmen. In nächster Zeit wird man politische Maßnahmen zur Unterstützung der gastronomischen Entwicklung Beijings treffen.

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