Die Stadt Jincheng

Von Fu Hua

Stadt mit Geschichte

Jincheng hat eine Geschichte, die sich über fünf Jahrtausende erstreckt. Sie nimmt dort ihren legendären Anfang, wo Shen Nong half, den Übergang zur Ackerbaukultur zu vollziehen. Der Ort ist auch Hintergrund für die Geschichte „Yugong Yi Shan“ – „dummer, alter Mann“, der zwei Berge, die die Bewohner seines Dorfes immer wieder zu Umwegen zwangen, versetzen wollte - dessen Moral („Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“) eines der Lieblingsmotive von Mao Zedong war. Jincheng liegt in der Provinz Shanxi und ist nicht nur reich an Geschichte, sondern vor allem auch an Kohle. Hier befindet sich nach aktuellen Schätzungen ein Viertel der nationalen Anthrazitvorkommen. Daneben gibt es vor allem Eisen, Stahl, Zink, Gold und Kupfer. Ein 300 000 Kilowattstunden erzeugendes Kraftwerk versorgt u. a. Shanghai mit dringend benötigter Elektrizität.

Schwerpunkt Landwirtschaft

Die Stadt hat nach einer schwierigen Phase ihrer wirtschaftlichen Entwicklung den Schwerpunkt auf die Verbesserung der Landwirtschaft gelegt. So wurde 1996 entschieden, 7,9 Milliarden Yuan, die ursprünglich für die Entwicklung der Industrie gedacht waren, für die Unterstützung der Landwirtschaft einzusetzen. Allein 2006 gab es neun Projekte zur Verbesserung des Lebensstandards der ländlichen Bevölkerung und Jincheng schaffte schon im Jahr 2005 die Schulgebühren in den ländlichen Gebieten wieder ab, also zwei Jahre vor dem von der Zentralregierung erlassenen Verbot von Schulgebühren für die ländlichen Gebiete.

Kleine unter den Großen

Mit 2,2 Millionen Einwohnern ist Jincheng sicherlich keine chinesische Metropole – zumal 84% der Bevölkerung im ländlichen Raum leben – jedoch hat sich der Lebensstandard in Teilen sehr positiv entwickelt: Bewohner des vor kurzem errichteten Huangcheng (Imperiale Stadt) haben beispielsweise ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 30 000 Yuan, was in etwa dem in Beijing oder Shanghai entspricht. Dies ist aber eine Ausnahme: 2006 hatten städtische Bewohner in Jincheng ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 10 132 Yuan, während die ländliche Bevölkerung mit 3 939 Yuan auskommen musste. Die Haupteinnahmequelle der Menschen in Huangcheng ist der Tourismus, der gezielt von der Lokalregierung gefördert wurde. Dafür war ein ambitioniertes Umsiedlungsprojekt nötig, denn etwa 2000 Dorfbewohner lebten bis vor kurzem auf dem Gelände des ehemaligen Palastes des Premierministers Chen Tingjing, der unter Qing-Kaiser Kangxi (Regierungszeit: 1661–1722) im Amt war. Die gesamte Anlage musste also geräumt, die Bewohner umgesiedelt und der Palast restauriert werden. In diesem Fall hat sich die Umsiedlung für die Dorfbewohner defintiv ausgezahlt, denn sie wurden ortsnah in modernen dreistöckigen Häusern untergebracht, die sie ihr eigen nennen dürfen und in welchen sie einzelne Gästezimmer so ausgebaut haben, dass sie Touristen empfangen können. Da der Palast des Premierministers die wesentliche Attraktion Jinchengs darstellt, leben die Umgesiedelten nun hauptsächlich von den Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft und können davon gut leben.

Berühmte Persönlichkeiten

Chen Tingjing, 53 Jahre lang Regierungsbeamter, war auch einer der Verfasser des berühmten „Kangxi Wörterbuches“. Sein Palast, verhältnismäßig bescheiden für einen Mann in seiner Stellung, ist von Ausmaß und Anlage her beeindruckend. Aber auch Jing Hao, berühmter traditioneller Landschaftsmaler in der Zeit der fünf Dynastien (907–960) und Zhao Shuli (1906–1970), moderner Schriftsteller, dem ein Museum im Randgebiet der Stadt gewidmet ist, gehören zu den historischen Persönlichkeiten der Stadt.

Ausgezeichnet

Die ambitionierte Lokalregierung hat auch an einer Reihe von regionalen und nationalen Wettbewerben teilgenommen und wurde mehrfach ausgezeichnet, worauf die Stadtoberen besonders stolz sind. So gilt Jincheng als „Modellstadt“ für Umweltschutz auf Provinzebene, kann aber auch in den Bereichen Technologie, Landschaft, Tourismus, Kultur und öffentliche Sicherheit offizielle Anerkennung vorweisen. Besonders stolz ist der Bürgermeister auf das zunehmend grüne Erscheinungsbild der Stadt, denn es wurden nach dem Vorbild Singapurs zahlreiche Grünflächen innerhalb der Stadt geschaffen. Dies soll auch einen positven Effekt auf die Luftqualität in und um Jincheng haben.

Mehr Informationen unter: www.jconline.cn/english

 
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