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bbbbbbbbb xxxxxxxxbbbbbbMonatszeitschrift Chinas
Januar 200250n
Israel Epstein: ein Sonderstaatsbürger Chinas

Von Liu Dong

Im Sommer 1951 kamen Chen Hansheng, Vizevorsitzender des Redaktiongremiums der Zeitschrift "China Reconstructs" (heute: "China Today"), die noch in der Vorbereitung war, und das Redaktionsmitglied Zhang Yan, zum Bahnhof Qianmen in Beijing, um Israel Epstein und seine Frau Elsie Fairfax-Chomeley abzuholen. Auf Einladung von Sun Tjing-ling, Frau von Sun Yat-sen, kam das Ehepaar aus den USA nach China, um an der Redaktionsarbeit "China Reconstructs" teilzunehmen.

Damals waren die Beziehungen zwischen den USA und China sehr gespannt. Das Ehepaar machte einen Umweg durch Polen und hatte viele Schwierigkeiten zu überwinden, um China zu erreichen.

In den folgenden 50 Jahren hat Epstein China nicht mehr verlassen. Er ist ein Sonderstaatsbürger Chinas, der erfolgreich über China berichtet.

Bemühungen um die Gründung der Zeitschrift "China Reconstructs"

Als das Ehepaar Epstein in Beijing ankam, widmete es sich sofort der Gründung der Zeitschrift "China Reconstructs". Damals waren die Arbeitsbedingungen sehr bescheiden. Die vier Redaktionsmitglieder machten alles: schreiben, redigieren, übersetzen, Fotos auswählen und die Korrespondenz erledigen. Außerdem stand kein einziges annehmbares Arbeitsbüro zur Verfügung. Die Redaktionsmitglieder bearbeiteten beispielsweise Artikel für die erste Ausgabe in einem Park. Für den Druck musste das Ehepaar noch monatlich nach Shanghai fahren, denn in Beijing gab es keinen dafür geeigneten Betrieb. Und die Fahrt dauerte vier Tage und Nächte.

Später war Epstein Chefredakteur der Zeitschrift "China Reconstructs". Dank seiner Bemühungen entwickelte sie sich zu einer erstklassigen Zeitschrift Chinas für Ausländer und viele junge Leute sind zu erfahrenen Redakteuren herangebildet worden.

Epstein hat immer wieder betont, dass sich die Redakteure die Interessen der Leser zu Herzen nehmen sollen: "Unsere Leser sind Ausländer. Ihre Gepflogenheiten und Erlebnisse sind ganz anders als unsere. Es ist sehr wichtig, dass wir uns an ihre Stelle versetzen und ihren Erfahrungshintergrund berücksichtigen. Wir sollen uns darum bemühen, dass unsere Leser die Berichte gut verstehen können. Wenn die Redakteure und Korrespondenten Artikel schreiben, sollen sie den Leser vor Augen haben."

Epstein hat den Arbeitsstil nach dem Prinzip "die Wahrheit in den Tatsachen suchen" entwickelt. Er berichtet von den Erfolgen, die die chinesische Regierung beim Aufbau ihres Landes erzielt hat, verschweigt aber auch nicht ihre Fehler. Das ist vor allem seinem umfangreichen und tiefgründigen Wissen über die chinesische und ausländische Geschichte zu verdanken.

Epstein arbeitet sehr gewissenhaft. Kein Artikel, den er gelesen hat, bleibt unverändert. Manche Mitarbeiter in der englischen Redaktion fürchten deshalb, dass er auch noch die letzte Korrekturfahne liest, weil eine noch spätere Korrektur möglicherweise die Unzufriedenheit der Arbeiter in der Druckerei verursacht. Aber sie müssen zugeben, dass Epstein recht hat, denn manchmal findet er sogar die von den Redakteuren übersehenen Fehler.

Als erfahrener Journalist legt Epstein großen Wert auf die Ausbildung der jungen Redakteure. Er sagt ihnen: "Erstens sollen die Presseberichte wirklichkeitsgetreu sein, und zweitens sollen sie den Lesern gefallen." "Für die Reporter sind die eigenen Gedanken und Erlebnisse sehr wichtig. Floskeln sollen bei der Berichterstattung vermieden und der eigene Sprachstil soll entwickelt werden. Die Reporter sollen sich elementare Fertigkeiten durch ständige Übungen aneignen, d.h. sie sollen ein umfangreiches und tiefgründiges Wissen besitzen."

Berichterstattung über China

Epstein liebt China von ganzem Herzen. 1957 beantragte er die chinesische Staatsangehörigkeit. Er sagt: "Ich empfinde tiefe Liebe zu China und dem chinesischen Volk. China ist meine Heimat. Durch diese Liebe sind meine Arbeit und mein Leben mit dem Schicksal Chinas verbunden."

Viele Jahre hat sich Epstein darum bemüht, die Welt mit einem wirklichkeitsgetreuen Bild von China vertraut zu machen. Um dies Ziel zu erreichen, verbesserte er ständig die Redaktionsarbeit. Als "hochrangiger Berater" nahm er an der Redaktionsarbeit der Ausgewählten Werke von Mao Zedong und Deng Xiaoping teil und hat damit große Beiträge für die Verbreitung des Wissens über China in der Welt geleistet.

Neben der Redaktionsarbeit hat Epstein noch Bücher über China geschrieben. In seinem ersten Werk "Vom Opiumkrieg bis zur Befreiung" analysiert er Chinas Rolle in der Welt und bestätigt damit sein hohes Niveau bei der Forschung über die chinesische Geschichte und Gegenwart. So heißt es in seinem Buch: "Jeder schafft seine Geschichte in seinem eigenen Land. Aber aus der Perspektive der ganzen Welt sind wir untrennbar verbunden und schaffen unsere gemeinsame Geschichte."

"Verwandlung Tibets" ist das zweite Buch von Epstein. Um dieses Buch zu schreiben, ging er zwischen den 50er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts viermal nach Tibet, ohne Rücksicht auf den Sauerstoffmangel in Tibet zu nehmen. Er interviewte über 700 Tibeter und machte sich viele Notizen. Außerdem studierte er Dutzende Bücher über Tibet, insbesondere die Argumente zur Abspaltung Tibets durch die westlichen Mächte. Nach der Veröffentlichung des Buches erregte es eine große Aufmerksamkeit im In- und Ausland und es wurde von Experten als ein wichtiger Beitrag zur Erforschung der Fragen in Tibet geschätzt.

Anlässlich des 100. Geburtstages von Sung Tjing-ling erschien das Buch "Sung Tjing-ling, eine große Frau im 20. Jahrhundert". Um dieses Buch zu schreiben, hat Epstein große Anstrengungen unternommen und zehn Jahre verwendet. Das Buch wurde vom Staatlichen Presseamt mit dem "Staatlichen Preis für Bücher" ausgezeichnet.

Um Materialien zu sammeln und die entsprechenden Personen aufzusuchen, hatte Epstein viele Gebiete im In- und Ausland besucht. Er hat seiner großen Verehrung für Frau Sung Tjing-ling und dem chinesischen Volk mit diesem Buch ein Denkmal gesetzt.

Alles, was im Buch steht, ist beweiskräftig. Wenn es an Materialien mangelt, so widersteht er der Versuchung zu spekulieren. Auch wenn es nötig ist, etwas zu erklären oder zu vermuten, fügt er einen erläuternden Text hinzu. Beispielsweise gibt es heute keine Erste-Hand-Materialien über das zweite Exil von Frau Sung Tjing-ling in Deutschland und auch über die Rolle, die sie beim Xi'an-Zwischenfall spielte. Im Buch erklärt Epstein, erst wenn er die entsprechenden Materialien findet, schreibt er wieder über dieses Thema.

Im Buch werden Details aus dem Alltagsleben geschildert, damit Sung Tjing-ling, diese schöne chinesische Frau mit einem eigenwilligen Charakter, dem Leser lebendig vor Augen steht. Hier ein gutes Beispiel: Eines Tages lud Frau Sung Tjing-ling Dr. George Hatem zum Essen ein. Als sie sah, daß Dr. George Hatem eine alte Krawatte trug, sagte sie: "Ich glaube, ich muss dir eine neue Krawatte schenken." Dr. George Hatem antwortete: "Ich wollte dir eine Freude machen mit dieser Krawatte, die du mir einmal geschenkt hast." Frau Sung Tjing-ling lächelte: "Dann will ich dir ganz bestimmt eine neue Krawatte schenken."

Im Vorwort des Buches schreibt Epstein: "Ich habe mir größte Mühe gegeben, damit Frau Sung Tjing-ling allen Lesern wirklich und lebendig erscheint."

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