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Grüne Entwicklung als Modell zur Armutsüberwindung

2018-10-08 15:31:00 Source:CRI Author:
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Von Huang Chengwei* 

  

  

In Chinas Armutsgebieten wird die grüne Entwicklung von grauer Theorie in die Praxis umgesetzt und bildet einen wichtigen Bestandteil des Kampfes zur Lösung von Schlüsselproblemen bei der Armutsüberwindung. Daraus entwickelt sich ein wichtiges Modell zur Armutsbekämpfung. 

  

 

 

Selfie vor malerischer Kulisse: Am 16. August besichtigten afrikanische Teilnehmer der Konferenz

über Armutsminderung und Entwicklung im Rahmen des Chinesisch-afrikanischen Kooperationsforums

die Stadt Bijie der südwestchinesischen Provinz Guizhou.

 

 

Konkret gesprochen, handelt es sich bei der grünen Entwicklung um umweltfreundliche Maßnahmen, die auf einzelne Haushalte gerichtet sind und der präzisen Armutsüberwindung in Armutsgebieten dienen. Ziel ist es, eine nachhaltige Entwicklung zu realisieren. Bei der Verwirklichung dieses Ziels sollten sich die grünen Entwicklungsideen und -anforderungen sowie die grünen Vorgehensweisen durch den ganzen Prozess der Armutsüberwindung hindurchziehen, damit die Armen zu Wohlstand gelangen und zugleich beim Aufbau der ökologischen Zivilisation deutliche Wirkungen erzielt werden.  

  

 

Dieser Bauer legt bei der Pflege der angebauten Kiwis Hand an.

 

 

Geistiger Sinngehalt der grünen Entwicklung bei der Armutsüberwindung 

  

In China ist mancherorts die Grundlage von Ökosystemen und der Umwelt brüchig und zudem sind diese Orte Armutsgebiete. Dort werden derzeit durch Reform und Innovation wichtige Produktionsfaktoren wie Boden, Arbeitskräfte, Geldmittel und nicht zuletzt die natürlichen Landschaften wiederbelebt. So werden Ressourcen in Geldmittel, diese wiederum in Kapitalanteile umgewandelt, was zur Folge hat, dass die Bauern zu Aktionären werden. Diesen ihn kann man mit der Verwandlung grüner Berge und klarer Flüsse in Berge aus Gold und Silber veranschaulichen. Durch diesen Prozess soll das Einkommen der Bauern erhöht werden. Dieses Bild bedarf einer näheren Erläuterung. 

  

 

 

Mitarbeiter der Getreideverarbeitungsfabrik des Dorfes Xiguo der Stadt Zhangjiakou (Provinz Hebei)

versenden ihre Produkte in andere Landesteile. Unser Bild entstand am 27. August 2018.

 

Chinas Staatspräsident Xi Jinping wies in diesem Zusammenhang darauf hin: „Wir wollen sowohl klare Flüsse und grüne Berge als auch Berge aus Gold und Silber haben, wobei uns die klaren Flüsse und die grünen Berge noch mehr am Herzen liegen, auch wenn dies den Verzicht auf Berge aus Gold und Silber bedeuten sollte. Denn klare Flüsse und grüne Berge sind im Grunde genommen so wertvoll wie Berge aus Gold und Silber.“ Im Kern geht es hierbei um Entwicklung. Chinas weltweite Aufmerksamkeit erregende Erfolge in seiner sozioökonomischen Entwicklung beweisen, dass nur durch Entwicklung eine Grundlage für die Armutsüberwindung geschaffen werden kann. Die Äußerung des Wunsches, lieber grüne Berge und klare Flüsse als Berge aus Gold und Silber zu haben, betont den Umweltschutz. Es darf nicht zugelassen werden, auf Kosten der Umweltqualität nach einem temporären Wirtschaftswachstum zu streben, stattdessen sollte man bei der Entwicklung der Armutsgebiete den Umweltschutz mit der Unterstützung der Armen verbinden. Die Aussage, dass „klare Flüsse und grüne Berge im Grunde genommen so wertvoll wie Berge aus Gold und Silber sind“, läuft darauf hinaus, eine umfassende Planung vorzunehmen, die Lebensgemeinschaft von Mensch und Natur auszugestalten, sich die sozialistische Anschauung von ökologischer Zivilisation zu Eigen zu machen und ein durch die harmonische Koexistenz zwischen Mensch und Natur gekennzeichnetes neues Gefüge der Modernisierung zu fördern. All das bildet die Richtung für die Beschleunigung der Entwicklung in Armutsgebieten.  

  

Organische Verbindung von Armutsüberwindung und grüner Entwicklung 

  

Armutsüberwindung durch grüne Entwicklung resultiert aus der Tatsache, dass die Ökosysteme in Armutsgebieten oft schwach sind. Die Bevölkerung dort sieht sich oft mit der Wahl zwischen Entwicklung und Umweltschutz konfrontiert. 76 Prozent der administrativen Gebiete auf der Kreisebene mit brüchigen Ökosystemen sind als Schwerpunktkreise eingestuft worden, die von staatlichen Maßnahmen zur Armutsüberwindung durch Entwicklung abgedeckt werden. Die Fläche der ländlichen Gebiete macht 43 Prozent, die Ackerfläche 68 Prozent und die Bevölkerung dieser Kreise 76 Prozent der landesweiten Gebiete mit schwachen Ökosystemen aus. Im November 2015 erließen das Zentralkomitee der KP Chinas und der Staatsrat den „Beschluss zur erfolgreichen Lösung von Schlüsselproblemen bei der Armutsüberwindung“. In diesem Papier wurde bei der Ausführung der Leitgedanken gefordert, unbeirrt das Konzept der innovationsgetragenen, koordinierten, grünen sowie durch Öffnung nach außen und gemeinsame Teilhabe gekennzeichneten Entwicklung in die Praxis umzusetzen. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) fördert bereits seit 2008 die Initiative der grünen Wirtschaft und mittlerweile wurde diese bereits zu einem globalen Thema erhoben. Auch das Wirtschaftsentwicklungsamt der Vereinten Nationen (UNEDA) nahm im Jahr 2008 die Ausarbeitung der Strategie für grünes Wirtschaftswachstum in Angriff. Auf der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung im Jahr 2012 bildete die grüne Wirtschaft für nachhaltige Entwicklung und Armutsüberwindung eines der wichtigen Themen. Im Jahr 2015 verabschiedeten 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen einhellig das Papier „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Chinas Förderung der Armutsüberwindung durch grüne Entwicklung verkörpert den Geist dieser Agenda und spiegelt zugleich Chinas Rolle als großes Land mit hohem Verantwortungsbewusstsein. Es gilt also, das Konzept der grünen Entwicklung den ganzen Prozess der Entwicklung und Armutsüberwindung durchdringen zu lassen. Durch eine grüne Entwicklung kann eine grüne Armutsüberwindung verwirklicht werden.  

  

Für die Umsetzung dieses Konzeptes hat sich die Gemeinde Baihuahu des Bezirks der Guanshanhu, der zu Guiyang, Hauptstadt der Provinz Guizhou, gehört, einen Weg der organischen Verbindung aus Armutsminderung und grüner Entwicklung gebahnt. Daraus entstand ein Miniaturmodell für die Armutsüberwindung durch grüne Entwicklung. Die Provinz Guizhou ist eine Binnenprovinz und liegt auf dem Hochland im Südwesten Chinas. Sie wurde als eine der ärmsten Provinzen des Landes eingestuft. Die Gemeinde Beihuahu hat sich durch ihren Weg zur Armutsüberwindung zu einem bekannten und mustergültigen Vorbild für die Befreiung der Menschen und Gebiete aus der Armut gemausert. Der Schlüssel zu diesem Erfolg liegt im gelungenen Spagat zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz. Durch die Entfaltung der heimischen Ressourcenstärken ist es den Bewohnern gelungen, einen grünen Entwicklungsweg einzuschlagen, indem sie etwa durch Öko-Tee-Plantagen oder Mineralwasser-Abfüllung den Weg des ländlichen Ökotourismus verfolgen. Dadurch haben sie sich aus der Armut befreit und Wohlstand erlangt.  

  

Maßnahmen zur grünen Armutsüberwindung 

  

In seinem Bericht auf dem XIX. Parteitag der KP Chinas forderte Generalsekretär Xi Jinping, die Reform des Systems der ökologischen Zivilisation und den Aufbau Chinas zu einem schönen Land zu beschleunigen. Er stellte mit aller Deutlichkeit vier Aufgaben in den Vordergrund: Förderung der Entwicklung, kraftvolle Anstrengungen zur Lösung hervorstechender Umweltprobleme, noch stärkerer Schutz der Ökosysteme und Reform des Kontroll- und Verwaltungssystems für Ökosysteme und Umwelt. Zur Beschleunigung der grünen Entwicklung in Armutsgebieten muss man vor allem den Kampf zur Lösung der Schlüsselprobleme gewinnen. Um die Ziele der Armutsüberwindung termingerecht zu verwirklichen, den armen Kreisen zu ermöglichen, ihr Armutsetikett als solches abzustreifen und ein stabiles Ergebnis der Armutsüberwindung zu erzielen, muss das Konzept der grünen Entwicklung wirksam in die Praxis umgesetzt werden. Dafür sind effektive Maßnahmen notwendig.  

  

Erstens gilt es, wie bereits wiederholt betont, das Konzept der grünen Entwicklung den ganzen Prozess der Armutsüberwindung durchdringen zu lassen. Die Armutsgebiete sollten die Armutsminderung mit dem Aufbau der ökologischen Zivilisation eng verbinden. Dafür ist Respekt vor den ökologischen Gesetzmäßigkeiten gefragt und die wirtschaftliche Transformation und Niveauhebung müssen mit Entschlossenheit verwirklicht werden. Es gilt, an der Ressourceneinsparung festzuhalten und auf eine auf Dauer nachhaltige Entwicklung hinzuarbeiten. Man sollte Respekt vor der Umwelt hegen und diese schonen. Es gilt des Weiteren, die Qualität der Armutsüberwindung und den Lebensstandard der Bevölkerung zu erhöhen sowie die Mechanismen und Systeme der Armutsüberwindung durch Umweltschutz zu erneuern und den Kompensationsmechanismus für Ökosysteme zu vervollkommnen. 

  

Zweitens sollte nach den Anforderungen der Reform der Angebotsseite die grüne Industrie die Armutsüberwindung tatkräftig unterstützen. Der Aufbau der ökologischen Zivilisation in den Armutsgebieten steht in engem Zusammenhang mit der Reform der Angebotsseite. Es gilt, unbeirrt an der grünen Entwicklung als zentrale Aufgabe festzuhalten sowie den Aufbau eines modernen Industriesystems als Ziel zu betrachten und damit die grüne Industrie für die Armutsüberwindung zu unterstützen. Auf der Grundlage der Umgestaltung und Niveauhebung der traditionellen Industrie sollten die ökosystemfreundlichen  Industrien entwickelt und die Transformation der Industrie beschleunigt werden. Bei der Entwicklung der grünen Industrie für die Armutsüberwindung sollten die Aktion „Internet plus“ und andere ähnliche Programme zur Entfaltung gebracht werden. Die Koppelung der alten und neuen Triebkräfte der Entwicklung und ihre Transformation sollten beschleunigt werden. Auf der Grundlage der Herausbildung der aufstrebenden strategischen Industrien sollten ökosystemfreundliche Wirtschaftsformen, wie z. B. „ländliche Gebiete + Tourismus“ und „Landwirtschaft + E-Commerce“ geschaffen werden, um die Stärke der guten Berge und Gewässer sowie der frischen Luft zur Geltung zu bringen, den Schutz von Ökosystem und Umwelt mit Wirtschaft, Kultur sowie Tourismus zu verbinden und die grüne Wirtschaft tatkräftig zu entwickeln. Bei der Standortplanung muss man die drei roten Linien, nämlich Ökosysteme, Schutz von Äckern und Grenzen der städtischen Erschließung, einhalten. Das System des Marktzugangs muss Raumkennziffern, Emissionsgrenzen und die detaillierte Beschreibung von Projekten enthalten. Mit dem Fokus auf die Projekte sollte man die Kontrolle der Emissionen und des Ressourcenverbrauchs an der Quelle anpacken.  

  

Drittens sollte die Herausbildung der grünen Art und Weise der Armutsminderung und der Lebensgestaltung auf ideeller Ebene gefördert werden. In den Armutsgebieten sollte man bei der Armutsüberwindung eine zeitgemäße grüne Kultur und ökologisch geprägte moralische Werte schaffen, die auch als so genannte „Soft Power“ angesehen werden können. Diese Kultur und die moralischen Werte sollten den Menschen in Fleisch und Blut übergehen und im Leben und bei der Arbeit praktiziert werden. Durch die Schaffung kreativer Ökoprodukte und ökologisch geprägter Marken sollte eine grüne Lebenseinstellung entwickelt werden, die auch im Verhaltenskodex der  Landbevölkerung verankert werden sollte. Die Konzepte der ökologischen Zivilisation und der Armutsüberwindung durch grüne Entwicklung sollen darüber hinaus ins Schulungssystem für Landbewohner und Kader aufgenommen werden. Zudem gilt es, die grüne Lebensweise auf dem Land zu verbreiten und zu einer guten Sitte zu entwickeln. Gleichzeitig sollte man die Mechanismen für die Beteiligung und Kontrolle durch die Öffentlichkeit vervollkommnen und die Rolle der gesellschaftlichen Organisationen und Freiwilligen beim Aufbau grüner Schulen und Wohnviertel entfalten. Kurzum: Man sollte neue ländliche Sitten entstehen lassen, die grüne Armutsüberwindung und grüne Entwicklung sowie den Respekt vor der ökologischen Zivilisation umfassen. 

  

*Autor Huang Chengwei ist Forscher und Direktor des Zentrums für landesweite Öffentlichkeitsarbeit für Armutsüberwindung im Büro für die Unterstützung der armen Bevölkerung beim Staatsrat.  

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