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China International Import Expo: Neue Plattform soll Chinas Einfuhren weiter erhöhen

2018-04-28 10:54:00 Source:China heute Author:
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Von Chen Jun

 

40 Jahre sind vergangen, seit China die Reform und Öffnung angestoßen hat. Vier Jahrzehnte, in denen sich Chinas Außenhandel maßgeblich entwickelt hat. „Doch es gilt für China noch immer, seinen Außenhandel, vor allem seine Importe zu erweitern.“ Das sagt Qu Xing, Chinas Botschafter in Belgien und Mitglied des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV). Zu einer der wichtigsten Anlaufstellen für alle Länder, die in Zukunft ihren Handel mit China ausbauen und ihre Produkte bzw. Technologien nach China einführen wollen, dürfte in Zukunft die China International Import Expo (CIIE) werden, da ist sich der chinesische Diplomat sicher.

 

Die China International Import Expo wird im November 2018 erstmals in Shanghai stattfinden. Mit dem Event will China eine neue internationale Plattform für den Außenhandel schaffen. Für die erste Messe in diesem Herbst haben bereits zahlreiche internationale Organisationen und Länder ihre Teilnahme zugesichert.



 Anlaufpunkt für Weinkenner: 2017 stellten Winzer aus Spanien ihre Weine auf der China Yiwu Imported Commodities Fair vor.

 

Wichtiges Signal in einer Zeit des zunehmenden Protektionismus

 

Als eine wegweisende Entscheidung zur Förderung der Öffnung nach außen auf hohem Niveau hatte Chinas Staatspräsident Xi Jinping bereits im Mai 2017 auf dem „Belt and Road“-Forum für internationale Zusammenarbeit in Beijing angekündigt, dass China ab 2018 eine internationale Importmesse ausrichten werde. Die aktive Erweiterung des Imports und die Ausrichtung der ersten CIIE wurden schließlich auch als wichtige Eckpunkte in den jüngsten Tätigkeitsbericht der Regierung aufgenommen, der im März dieses Jahres in Beijing vorgestellt wurde.

 

Der Entschluss, eine neue internationale Handelsausstellung ins Leben zu rufen, kommt in einer Zeit, in der die wirtschaftliche Globalisierung mit zahlreichen Rückschlägen konfrontiert ist, das multilaterale Handelssystem vor immer größeren Herausforderungen steht und sich der Protektionismus weltweit auf dem Vormarsch befindet. Wieso China ausgerechnet jetzt eine neue internationale Handelsmesse initiiert hat, erläuterte Chinas Handelsminister Zhong Shan auf einer Pressekonferenz während der diesjährigen Tagungen des Nationalen Volkskongresses (NVK) und der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) Anfang März. Er sagte: „Die Ausrichtung der CIIE ist für China eine wichtige Maßnahme, um sich dem globalen Markt zu öffnen. Darüber hinaus stellt sie einen konkreten Beitrag Chinas zur Unterstützung der wirtschaftlichen Globalisierung und des Freihandels dar.“ Die Entscheidung zeige die Entschlossenheit, das Verantwortungsbewusstsein und das Vertrauen Chinas, sich in diesem neuen Zeitalter der Welt noch weiter zu öffnen.

 

„Was wir mit der CIIE anstimmen wollen, ist kein chinesisches Solo, sondern ein Chor aller teilnehmenden Länder“, betonte Zhong. Die Ausrichtung der Expo sei Teil des chinesischen Konzepts des Aufbaus einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit. „Die Messe wird keineswegs nur der eigenen Entwicklung Chinas dienen, sondern vielmehr eine neue Plattform schaffen, um die Entwicklung des globalen Handels und der weltweiten Exportwirtschaft zu fördern“, so der chinesische Handelsminister.

 

Auf der einen Seite wolle man andere Länder ermutigen, von Chinas Entwicklung zu profitieren. Durch die Erweiterung seiner Importe biete China anderen Entwicklungsländern nicht nur einen riesigen Absatzmarkt, sondern auch neue Entwicklungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Auf der anderen Seite, so Zhong weiter, helfe China den übrigen Entwicklungsländern durch die neue Plattform, aktiv am Globalisierungsprozess teilzunehmen. „Die Expo wird insbesondere den am wenigsten entwickelten Ländern die notwendige Unterstützung bieten, damit diese sich an der globalen Wertschöpfungskette beteiligen und ihren Beitrag zum Aufbau der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit leisten können“, so Zhong.

 

Qiu Xiaoqi, chinesischer Botschafter in Mexiko und Mitglied des PKKCV-Landeskomitees, erklärte im Interview mit „China heute“: „Die Ausrichtung der CIIE ist eine gute Nachricht für die ganze Welt, weil China mit ihr eine weitere Einladung zur Zusammenarbeit mit dem Rest der Welt ausgesprochen hat. Meiner Meinung nach sollten alle Länder diese Gelegenheit beim Schopfe packen.“

 

Bai Ming, stellvertretender Direktor der internationalen Marketingabteilung der chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, die dem chinesischen Handelsministerium untersteht, erklärte unterdessen: „In der Vergangenheit stand China unter Druck von außen, sich der Welt zu öffnen. Heute strebt China aus eigenem Antrieb eine Erweiterung der Öffnung an, um sich der wirtschaftlichen Situation im Inland und auch dem internationalen Wirtschaftsumfeld aktiv anzupassen.“ Auf der einen Seite sei die zunehmende Öffnung nach außen ein Erfordernis der inneren Entwicklung und der strukturellen Transformation Chinas, auf der anderen Seite hofften viele Länder, an den Entwicklungsdividenden und den reichlichen Chancen, die durch Chinas schnelles Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren geschaffen wurden, teilzuhaben, so Bai.

 

Xu Hongcai, Vize-Chefökonom des China Center for International Economic Exchanges, sagt, die Ausrichtung der CIIE bedeute, dass China dem Import und dem Export gleichermaßen Beachtung schenke, anstatt ausschließlich Wert auf den Export zu legen. „In Zukunft will China der Ausgeglichenheit seiner Handelsbilanz größere Aufmerksamkeit schenken“, so der Ökonom.



 Vorbereitungen in vollem Gange: Exakt ein Jahr vor der Eröffnung der China International Import Expo wurden am 5. November 2017 Countdown-Zeremonien in Beijing und Shanghai veranstaltet.

 

Seidenstraßeninitiative verleiht zusätzlichen Schub

 

Eine wichtige Rolle in Chinas Handel mit dem Ausland spielt ohne Frage auch die Seidenstraßeninitiative. Die Länder entlang der neuen Seidenstraße mit ihren unterschiedlichen Industriestrukturen und teils komplementären Volkswirtschaften verfügen über ein riesiges Handelspotenzial. Laut Handelsministerium bemüht sich die Volksrepublik stets darum, Handelsbarrieren abzubauen, neue Handelsplattformen zu errichten, die politischen Maßnahmen zur Erhöhung der Einfuhren zu verbessern, die Importe aus den Ländern entlang der neuen Seidenstraße zu erweitern und die eigene Handelsstruktur weiter zu optimieren.

 

Statistiken des chinesischen Hauptzollamts zeigen, dass sich das Handelsvolumen der Volksrepublik mit den Ländern entlang der neuen Seidenstraßen im vergangenen Jahr auf 7,37 Billionen Yuan belaufen hat, umgerechnet rund 950 Milliarden Euro also. 4,3 Billionen Yuan (555 Milliarden Euro) entfielen dabei auf Exporte, 3,07 Billionen Yuan (396 Milliarden Euro) auf Importe. Mit einem Zuwachs von 17,8 Prozent gegenüber 2016 machte dieser Teil des Außenhandels rund 26,5 Prozent des gesamten Außenhandelsvolumens der Volksrepublik aus.

 

Handelsminister Zhong Shan erklärte, China wolle in den nächsten fünf Jahren Waren im Wert von zwei Billionen Yuan (258 Milliarden Euro) einführen. Die neue Handelsexpo in Shanghai werde nicht nur den Zugang ausländischer Produkte zum chinesischen Markt weiter erleichtern, sondern auch eine internationale Plattform für den Rohstoffhandel verschiedener Länder bieten. „Die CIIE wird insbesondere den an der Seidenstraßeninitiative beteiligten Ländern und Unternehmen eine neue und breitere Plattform zur Durchführung von Handels- und Investitionskooperationen sowie zur Integration ihrer Waren- und Dienstleistungsressourcen bieten“, so Zhong.

 

Statistiken des China International Import Bureau zufolge haben sich bis Ende Februar bereits über 1000 Unternehmen aus mehr als 120 Ländern und Regionen zur Teilnahme an der ersten CIIE angemeldet. Fast 100 von ihnen sind entweder Top-500-Unternehmen oder Branchenführer, knapp 500 stammen aus den Ländern und Regionen entlang der neuen Seidenstraße und mehr als 140 aus den 22 am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.

 

Die Palette der gezeigten Waren wird von Hightech-Produkten wie Industrierobotern, digitalen Industrieanlagen und unbemannten Fahrzeugen über Textilien und tägliche Konsumgüter bis hin zu Nahrungsmitteln und Agrarprodukten reichen. Auf der Expo werden nicht nur traditionell starke Industrien und Branchen vertreten sein, sondern auch aufstrebende Produkte und Dienstleistungen, die erst in den letzten Jahren große Durchbrüche erzielt haben. Die Veranstalter rechnen, dass bis zu 150.000 chinesische und ausländische Kunden das Event besuchen werden.

 

Auch weniger entwickelte Länder sind auf der Messe willkommen. Ihnen wird die CIIE die notwendige Unterstützung beispielsweise durch eine Ermäßigung der Standgebühren sowie zwei kostenlose Standard-Stände bieten.

 

Größere Chancen für alle

 

Seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik hat sich Chinas Außenhandel ständig erweitert und große Fortschritte erzielt. Dies hat große Beiträge zur Öffnung des Landes nach außen sowie zu seiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung geleistet.

 

Die Qualität und Effizienz der chinesischen Wirtschaft haben sich durch die wirtschaftliche Transformation und Modernisierung stark erhöht. China bietet der Welt heute qualitativ bessere Produkte an. 2017 konnte die Volksrepublik in Sachen Im- und Exportvolumen einen Anstieg um 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen, ein Sechsjahreshoch. China ist mittlerweile zur weltweit größten Handelsnation aufgestiegen. Und auch die Qualität seines Außenhandels ist sprunghaft gewachsen: der Anteil von Hightech-Waren und hochwertigen Produkten sowie Gütern mit hoher Wertschöpfung an den chinesischen Exporten und deren Marktanteil sind stark gestiegen. Hightech-Produkte machen heute beispielsweise rund 30 Prozent aller chinesischen Exporte aus.

 

„In China ist eine Reihe von innovativen Unternehmen entstanden, die technologische und institutionelle Neuerungen sowie Management-Innovationen hervorgebracht haben. Dank ihrer ständig wachsenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit sind sie zu neuen Motoren für die Entwicklung des chinesischen Außenhandels avanciert“, sagt Handelsminister Zhong. Darüber hinaus nehme China im Umfang seines grenzüberschreitenden E-Commerce weltweit den ersten Platz ein. Dieser sei für die meisten Länder weltweit zugänglich und werde von den lokalen Verbrauchern gut angenommen, so Zhong. „Bei der Triebkraft der Entwicklung des chinesischen Außenhandels lässt sich also gerade eine große Veränderung beobachten.“

 

Gleichzeitig bleibt der riesige chinesische Markt ein Magnet für Produkte aus aller Welt. 2017 trug Chinas Inlandsverbrauch mehr als 65 Prozent zum chinesischen BIP bei. Mittlerweile ist Chinas Inlandsnachfrage zu einer wichtigen Triebkraft für Chinas wirtschaftliche Entwicklung geworden. Als bevölkerungsreichstes Land der Erde, zweitgrößte Volkswirtschaft und das zweitstärkste Land in Sachen Import und Konsum ist China in eine neue Entwicklungsphase eingetreten, in der der Konsum weiter zunimmt. Was das Wachstum von Inlandsnachfrage und Importen angeht, stehen der Volksrepublik rosige Zeiten bevor.

 

Bereits am 9. November 2017 hatte der Sprecher des chinesischen Handelsministeriums Gao Feng auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass China in den nächsten fünf Jahren Waren und Dienstleistungen im Wert von mehr als zehn Billionen US-Dollar einführen werde. Auch die Veranstaltung der CIIE im kommenden November sehe vor, die Importe weiter anzukurbeln und Chinas Öffnung nach außen zu erweitern.

 

Am 23. Januar dieses Jahres erklärte Chinas Außenminister Wang Yi auf dem China-CELAC-Forum für Wirtschafts- und Handelskooperation mit Verweis auf die CIIE, dass China bereit sei, seinen Markt in Zukunft noch weiter zu öffnen und seine Entwicklungschancen mit anderen Ländern zu teilen.

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