Entwicklung in verschiedenen Wirtschaftsbranchen

Post- und Fernmeldewesen

Das Post- und Fernmeldewesen ist eine grundlegende Einrichtung für alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Abläufe und zugleich eine wesentliche Grundlage für eine künftige beschleunigte Entwicklung. Seit den 50er Jahren wird dem Aufbau des Post- und Fernmeldewesens große Aufmerksamkeit geschenkt. Nach der demokratischen Reform von 1959, insbesondere aber nach 1978 begann das Post- und Fernmeldewesen sich stürmisch zu entwickeln. Die Zahl seiner Einrichtungen nimmt ständig zu und das Niveau der technischen Ausstattung ist beachtlich gestiegen. Ein neues Zeitalter mit Satelliten, Lichtfaserkabeln und Programmsteuerung ist angebrochen. 1998 gab es im autonomen Gebiet 241 Postämter, was eine 3,7fache Zunahme gegenüber 1959 bedeutete. Die Poststrecken betrugen 16 332 km, eine 2,3fache Steigerung gegenüber 1959. Die Postzustellwege auf dem Land führten über 58 368 km, das war eine 8,6fache Steigerung gegenüber 1960. Für die Telekommunikation wurden sieben Satelliten-Erdstationen errichtet, die sieben Städte miteinander verbinden. Ein zentrales Gebäude für Ferngespräche und Telekommunikation wurde gebaut, Lichtfaserkabel Lhasa-Xigaze, Lhasa-Shannan, Lhasa-Nyingchi und Lhasa-Qamdo wurde angelegt. 1998 wurde das Lichtfaserkabel Lanzhou-Xining-Lhasa installiert. Damit wurde das Telekommunikationsproblem Tibets mit den übrigen Teilen Chinas und sogar mit dem Rest der Welt gelöst. 1995 wurden 73 VSAT Satellitenkommunikations-erdstationen gebaut. Programmgesteuerte Telefonanschlüsse wurden eingerichtet und damit das Ziel erreicht, alle Kreise miteinander zu verbinden. Gegenwärtig haben 98% der Verwaltungssitze der Kreise und der höheren Verwaltungseinheiten programmgesteuerte Telefonanschlüsse und ein automatisches Vermittlungsnetz für nationale und internationale Ferngespräche. Ende 1998 hatten die Lichtfaserkabel im autonomen Gebiet eine Länge von 2088 km. In den Vermittlungsschränken der Postämter gab es 149 300 Anschlüsse. Außerdem stellen die Postämter entsprechend den Forderungen der Wirtschaft neue Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung, wie z. B. Posteinlagen, Postexpress, EMS, Kunden-Telegramme, Glückwunsch-Telegramme, Pagen, mobile Kommunikationseinrichtungen und das Computer-Netzwerk.

Verkehrswesen und Transport

Nach der friedlichen Befreiung wurden die Straßen Qingzang (Xining-Lhasa), Chuanzang (Chengdu-Lhasa), Xinzang (Yecheng-Ngari) und Dianzang (Xiaguan-Mangkam) gebaut. Die Regulierung der Straßen Chuanzang und Qingzang, der Bau der Zhongni-Straße (Lhasa-Freundschaftsbrücke in Zham-Katmandu) und der Umbau der Heichang-Straße (Nagqu-Qamdo) wurden beendet. Nach der probeweisen Übergabe der Straße zum Kreis Medog im Jahr 1993 sind nun alle Kreise Tibets auf der Straße zu erreichen. 1960 wurde der Luftverkehr in Tibet offiziell eröffnet. Zur Zeit gibt es fünf nationale Luftlinien wie Lhasa-Chengdu, Lhasa-Xi’an, Lhasa-Chongqing und Lhasa-Beijing sowie die internaitionale Linie Lhasa-Katmandu. Der Lhasa-Flughafen wurde ausgebaut und der Bangda-Flughafen umgebaut. Im autonomen Gebiet gibt es 15 Hauptstraßen und 315 Nebenstraßen. Im Jahr 2000 betrug die Straßenlänge des autonomen Gebiets Tibet 25 300 km. Es ist inzwischen ein Verkehrsnetz mit Lhasa als Mittelpunkt und den Straßen Qingzang, Chuangzang, Dianzang und Zhongni als Verkehrsadern entstanden. Nun hat Tibet ein Netz aus Straßen, Pipelines und Luftlinien, was die Transportkapazität deutlich verstärkt. 1998 betrug das Güterverkehrsaufkommen 1,99 Mio. Tonnen, eine 5,4fache Zunahme gegenüber 1959. Die Güterverkehrsleistung betrug 833,6 Mio. Tonnen/km, eine 4,3fache Steigerung. Das Personenverkehrsaufkommen betrug 2,7 Mio. Personen, eine 41,9fache Zunahme gegenüber 1959, und die Personenverkehrsleistung betrug 553,43 Mio. Personen/km, eine 13,9fache Steigerung. Im April 1977 wurde die höchstgelegene Pipeline in Tibet geschaffen. Die Pipeline Golmud-Lhasa ist 1080 km lang. Zur Zeit fließen 80% des Erdöls für Tibet durch diese Pipeline. Bei der Erschließung Westchinas steht der Eisenbahnbau nach Tibet weit oben auf der Tagesordnung. Das Projekt ist im Bau. In absehbarer Zukunft wird das Geschichtskapitel ohne Zugverkehr in Tibet zu Ende gehen, zugleich wird das Investitionsumfeld weiterhin verbessert.

Finanz- und Versicherungswesen

Die friedliche Befreiung war die Voraussetzung für die Einführung und Festigung des sozialistischen Wirtschaftssystems in Tibet. Das Finanzwesen als ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft entwickelt sich seither kontinuierlich. Am 15. Dezember 1951 eröffnete die Chinesischen Volksbank in Lhasa ihre Filiale. Sie befasste sich vor allem mit Spareinlagen und den Finanzen für die Institutionen in Tibet und für die dort stationierten Truppen. In den vergangenen 50 Jahren hat sich nun ein modernes Finanzwesen entwickelt. Die Chinesische Volksbank und andere Banken erweitern ständig ihre Tätigkeitsbereiche. Die Wertpapierbörse Lhasa ist die erste in der Geschichte auf dem Dach der Welt. Sie wurde am 10. Januar 1994 eingerichtet und ist das Kennzeichen für die Einführung eines Aktienmarktes auf dem Tibet-Plateau. Im Januar 1995 wurde die Tibet-Mingzhu-Aktie emittiert, die erste in Tibet ausgegebene Aktie. Es folgten die Tibet-Shengdi-Aktien, die Tibet-Jinshu-Aktien, die Lhasa-Bier-Aktien, die Tibet-Bergbau-Aktien und andere. Insgesamt werden acht Betriebe an der Börse notiert. Die Zahl der Aktieninhaber wächst ständig. Gegenwärtig haben mehr als 9000 Aktieninhaber an der Börse Konten eröffnet; mehr als 50% der Aktionäre sind Tibeter. Am 25. Juni 1997 wurde Lhasa-Bier an der Wertpapierbörse in Shenzhen notiert, was eine großartige Leistung bei der Reform des Wirtschaftssystems in Tibet symbolisiert. Mit der Betriebsreform als Kernstück wird zweifelsohne die Reform des Wirtschaftssystems die Entwicklung des Finanzwesens vorantreiben. Das Versicherungswesen entwickelte sich erst relativ spät. Doch seit Gründung einer Filiale der Chinesischen Volksversicherungsgesellschaft im Jahr 1987 ging es rasch voran. Seit 2002 gibt es in allen Bezirken (Städten) Versicherungsagenturen mit verschiedenen Versicherungsmöglichkeiten und Geschäftsinteressen im In- und Ausland. Diese Versicherungen ersetzen beispielsweise durch Katastrophen verursachte Schäden und fördern allgemein den wirtschaftlichen Aufbau Tibets.

Da Tibet mit seiner noch unzureichenden, relativ unterentwickelten Wirtschaftsbasis sich nur schwer selbst versorgen kann und auch der Dienstleistungssektor noch ziemlich rückständig ist, müssen 80% der für Leben und Produktion benötigten Waren eingeführt werden. Diese Tatsache unterstreicht die Bedeutung des Handels und des Verkehrswesens im Dienstleistungssektor, wodurch die Entwicklung des primären und sekundären Sektors direkt beeinflusst wird. Gegenwärtig stehen vor dem Dienstleistungssektor folgende Probleme: a) Die Kapazität ist ungenügend. Der tertiäre Sektor entwickelt sich vergleichsweise langsam. b) Die Struktur ist uneffektiv. In vielen Branchen ist das Verwaltungsniveau niedrig, die Konkurrenzfähigkeit ist schwach ausgeprägt, es gibt hohe Ausgaben, aber eine niedrige Effizienz und schwere Verluste. Die neu entstandenen Branchen sind noch unterentwickelt. c) Die interne Struktur ist unausgeglichen. d) Die Kapazität im Straßenverkehr ist unzureichend und bei der Luftfahrt mangelhaft. e) Das Netz des Post- und Fernmeldswesens muss noch komplettiert werden, der Service ist nicht ausreichend. f) Die Dienstleistungsbranchen wie Handel, Finanz- und Versicherungswesen, Information und Beratung haben sich nicht ausreichend entwickelt. Daher muss im tertiären Sektor der Schwerpunkt in Zukunft auf Folgendem liegen: Handel, Außenhandel, Finanz- und Versicherungswesen, Immobilien, Diestleistungen für Produktion und Alltag in den ländlichen und Weidegebieten, Verkehrswesen und Transport, Post- und Fernmeldewesen, Bildung, Wissenschaft und Technik, Information und Beratung.



 
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