Quallen-Tonikum und Essig-Suppe...

...senken zu hohen Blutdruck – laut traditioneller Medizin

von Zhang Hude und Bao Xinchao

„Es ist wichtiger, gesunde Nahrung zu sich zu nehmen, als Medizin“, verrät eine alte Spruchweisheit. Das erkannte auch schon Wang Mengying, ein bedeutender Gelehrter der Qing-Zeit. Die Nahrungstherapie, so schrieb er einst, sei die mildeste, einfachste und am meisten ansprechende Form der Behandlung. Diese Erkenntnis hat sich die traditionelle chinesische Medizin zu eigen gemacht, und mit ihren Methoden, die sich auf die richtige Ernährung beziehen, kann sie einige der Krankheiten der modernen Welt lindern.

Zum Beispiel Bluthochdruck. Die Theoretiker der traditionellen chinesischen Medizin unterscheiden zwei Arten von Hypertonie: Die eine verursacht Schwindel, die andere Kopfschmerzen. Huang di nei jing, der „Medizinische Kanon des Gelben Kaisers“, einer der frühesten medizinischen Klassiker Chinas, führt beide Krankheitssymptome auf Fehlfunktionen der Leber zurück. Ein anderer antiker Text behauptet, beide Symptome seien zurückzuführen auf „ein Hindernis im Geist, eine Verausgabung von Energie und unangebrachte Nahrung“.

Grundsätzlich gibt es drei Aspekte, die bei der Behandlung von zu hohem Blutdruck beachtet werden sollten:

1) Mehr Tee, weniger Alkohol trinken

Übermäßiger Alkohol-Genuss kann die Schlagfähigkeit des Herzens vermindern. Gleichzeitig führt dies zu erhöhtem Blutdruck und zur Verkleinerung der inneren Organe. Die Gerbsäure im Tee hingegen stärkt die Gefäßwände und hilft, den Blutdruck zu reduzieren. Übertriebener Teegenuss sollte allerdings vermeiden werden, da er Herzklopfen verursacht.

2) Begrenzte Aufnahme von Salz und tierischen Fetten

Laut Huang di nei jing führt die übermäßige Aufnahme von Salz zu Problemen bei der Blutzirkulation. Medizinische Studien haben gezeigt, dass Bluthochdruck besonders häufig bei Menschen auftritt, die stark salzhaltige Nahrung zu sich nehmen. Eine an tierischen Fetten reiche Ernährung führt zu einem überhöhten Cholesterin-Anteil im Blut. Ein Teil des Cholesterins setzt sich an den Arterienwänden fest, blokiert sie und schafft einen Zustand, der als Arteriosklerose bekannt ist. Resultat: zu hoher Blutdruck, manchmal lebensbedrohliche Schlaganfälle oder Herzattacken.

3) Mehr Gemüse, pflanzliche Fette und Proteine zu sich nehmen wie Eiweiß, Fisch, mageres Fleisch und Bohnenkäse

Pflanzliche Fett helfen, Cholesterin zu oxidieren, produzieren Gallensäure. Der Cholesterin-Gehalt des Blutes wird dadurch reduziert und die Elastizität der Gefäße erhöht. Beides sind wichtige Faktoren zur Vorbeugung gegen Bluthochdruck.

Es gibt zahlreiche andere Lebensmittel, die Hypertonie vorbeugen oder sie bekämpfen:

Müsli

Getreide enthält eine Substanz, die als Nikotinamid bekannt ist, Verstopfung verhindert, hilft, Gallensäure durch Verdauungsbewegungen zu eliminieren, und deshalb den Cholesterin-Spiegel senkt. Ein gutes Rezept sind 100 Gramm Getreide, die mit Wasser zu einem Brei verkocht werden.

Ein Brei aus grünen Lotosblättern hilft besonders bei heißem Wetter. Er senkt Fieber, stillt den Durst und hält den Flüssigkeitshaushalt des Körpers im Gleichgewicht. Dazu nehme man Lotosblätter und 50 Gramm Reis. Den Reis kochen und ihn kurz vor Ende des Kochvorgangs mit den Blättern bedecken. Kochen lassen, bis der Reis zu Brei geworden ist. Er ist besonders gut für Gebrechliche, übergewichtige Hypertonie-Kranke und Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben. Medizinische Utnersuchungen zeigen, dass die Lotosblätter die Blutgefäße ausdehnen und somit den Blutdruck reduzieren.

Selleriebrei zum Frühstück hilft besonders gut gegen Kopfschmerzen, Gesichtsrötung oder Menschen, die leicht erregbar sind. Sellerie ist bekannt dafür, dass er den Blutdruck senkt, und als Beruhigungsmittel wirkt. Koche 50 Gramm Reis in reichlich Wasser, füge klein geschnittenen Sellerie hinzu und lasse das Ganze solange garen, bis der Reis einen Brei bildet und der Sellerie weich ist.

Obst

Sowohl der Saft als auch die Schale der Wassermelone helfen dem Körper bei der Beseitigung flüssiger Abfälle. Man nehme 12 Gramm Wassermelonenschale, 10 Gramm Sennesblätter, koche das Ganze zu einer Suppe, trinke die Suppe täglich. Wer Probleme mit der Darmflora hat, trinke diese Suppe sparsam, da sie Durchfall verursachen kann.

Bananen sind hilfreich bei Hypertonie, Artheriosklerose und Herzkranzerkrankungen. Wenn möglich, sollte man jeden Tag Bananen essen. Versuchen Sie Bananentee: Man nehme 50 Gramm zerdrückte Bananen, füge 50 Milliliter Tee und, je nach Geschmack, Zucker hinzu. Dreimal täglich eine Tasse trinken.

Chinesischer Weißdorn senkt den Blutdruck, stärkt das Herz, erweitert die Blutgefäße und reduziert Cholesterin. Man nehme 10 bis 42 Gramm Weißdornextrakt oder 3 bis 10 Gramm Weißdornblüten und bereite mit Wasser daraus eine Suppe.

Meeresprodukte

Lotossamensprossen, Seetang, Quallen und Muscheln enthalten Substanzen, welche helfen, den Blutdruck zu kontrollieren. Anwendung: Man nehme 5 bis 9 Gramm getrocknete Lotossamensprossen, in heißes Wasser tauchen und den Sud täglich trinken. Eine Suppe aus 20 Gramm Seetang und 15 Gramm Sennesblättern ist für Hypertonie-Kranke mit Leberproblemen und hohen Blutfettwerten hilfreich. Ein Tonikum kann zubereitet werden aus 200 Gramm gesäuberter und klein geschnittener Qualle, sowie aus 600 Gramm Wasserkastanien mit Schale. Zutaten in 1000 Milliliter Wasser geben, und solange kochen, bis die Flüssigkeit auf 250 Milliliter reduziert ist. Den Trank täglich vor oder nach den Mahlzeiten nehmen, bis der Blutdruck wieder auf Normalwert ist. Eine Suppe aus 10 Gramm Muscheln und 30 Gramm Hirtentäschel oder Sellerie bekämpft Hypertonie und Artheriosklerose.

Natursäfte

Honig ist gut für Herzmuskeln, Magen und Darmflora, schützt die Leber, reduziert den Blutdruck und verhindert die Verhärtung der Artherien. Hypertonie-Kranke sollten ein- bis zweimal täglich vor den Mahlzeiten eine halbe Tasse in Wasser aufgelösten Honigs trinken.

Getränke aus Maisquasten helfen dem Körper, überflüssige Säfte abzubauen, und werden häufig verwendet, um den Blutdruck zu vermindern. Man nehme 1000 Gramm frische Maisquasten, koche sie eine Stunde in Wasser und entferne den Satz. Kochen lassen, bis die Masse nahezu trocken ist. Abkühlen lassen, mit 500 Gramm feinem Zucker vermischen und trocknen. Die Masse in feine Stücke brechen und in einem luftdichten Behälter aufbewahren. Für ein Getränke nehme man 10 Gramm der Masse, löse sie in heißem Wasser auf, dreimal täglich trinken.

Chrysanthemen-Tee ist geeignet für diejenigen von Bluthochdruck geplagten, die auch noch Herzkranzprobleme haben. 3 Gramm Chrysanthemen, 15 Gramm frischen Weißdorn und 15 Gramm Sennesblätter nehmen und in einer luftdichten Flasche aufbewahren. Heißes Wasser dazugeben und eine halbe Stunde ziehen lassen. Mehrmals täglich trinken.

Kristallzucker in Essigsuppe korrigiert den Alkali- und Säurehaushalt des Körpers und fördert die Blutzirkulation. Man nehme 500 Gramm Kristallzucker, 100 Milliliter gereiften und starken Essig, verrühre beides in einem Behälter, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Einen Teelöffel von dieser Mixtur nach jeder Mahlzeit nehmen.

Ein Getränk aus Chrysanthemen und Drachenbrunnen-Tee (Longjing-Tee) senkt die Körpertemperatur und klärt die Gedanken. Es wird verwandt, um Kopfschmerzen, Hypertonie und Bindehautenentzündung zu behandeln. Dazu nehme man 10 Gramm Chrysanthemen, 3 Gramm Longjing-Tee (oder normalen grünen Tee), gieße Wasser darüber und lasse den Sud einige Minuten ziehen.

Fleisch und Gemüse

Sowohl Tomaten als auch Rindfleisch sind gut für Leber, Milz und Magen. Sie helfen obendrein bei der Behandlung von Bluthochdruck und chronischer Hepatitis. Ein Rezept: 100 Gramm Rindfleisch in dünne Scheiben schneiden, dazu 250 Gramm frische Tomaten, die gewaschen und in Scheiben geschnitten werden. Öl, Salz und Zucker hinzufügen, kochen.

Gedünstete Auberginen senken Fieber und Schwellungen und fungieren als Analgetikum. Auch bei der Behandlung von Hypertonie, Hämorrhoiden und Verstopfung können sie von Nutzen sein. Ein oder zwei Auberginen nehmen, waschen, in eine Schüssel legen, Öl und Salz hinzufügen, dämpfen, bis die Auberginen weich sind.

Sesamöl mit Spinat ist gut für die Gefäße und die Darmflora. Seit langem gilt es als Volksrezept für Leute mit Hypertonie und Verstopfung, Kopfschmerzen, gerötetem Gesicht und Schläfrigkeit. Das Rezept: Man nehme 250 Gramm frischen Spinat, waschen, salzen und rund drei Minuten in Wasser kochen. Spinat herausnehmen und in Sesamöl tränken.

Auch Knoblauch kann zu hohen Blutdruck senken. Dazu esse man jeden Morgen ein oder zwei Knoblauchzehen oder man trinke Knoblauchsaft. Bereits 10 bis 15 Tage nach Therapiebeginn senkt sich der Blutdruck.

In China sind Erdnüsse als „Nüsse der Langlebigkeit“ bekannt. Bei der Behandlung von Hypertonie spielen sie eine große Rolle. Erdnussöl senkt den Blutdruck, und die Schalen halten den Cholesterinspiegel auf seinem Normalpegel. Man nehme dazu 100 Gramm Erdnussschalen und koche sie in Wasser. Diesen Sud einen Monat lang als Tee trinken. Die Blätter der Erdnusspflanze senken nicht nur den Blutdruck, sondern helfen auch gegen Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und durch Hypertonie verursachte Schlaflosigkeit. Man nehme 100 bis 200 Gramm frische Erdnussblätter, koche sie aus und trinke diese Suppe zweimal täglilch. Geschälte Erdnüsse, in Essig eingelegt, drosseln ebenfalls den nach oben schnellenden Blutdruck. Wenn man morgens und abends 20 Stück isst.

Aus China im Aufbau, 1987, Nr. 12


 
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