Finanzielle Unterstützungen durch den Staat

Nach unvollständigen statistischen Angaben betrugen zwischen 1952 und 1958 die Subventionen für die lokalen Finanzen Tibets durch die Zentralregierung 357 Mio. Yuan, davon waren 114 Mio. Yuan Investitionen. Zwischen 1952 und 1979 beliefen sich die von der Zentralregierung gewährte Geldzuweisung für die lokalen Finanzen, die auf festen Quoten basierenden Hilfsgelder, zweckgebundene Subventionen und Investitionen auf 6,094 Mrd. Yuan. Ab 1952 gewährte die Zentralregierung Tibet zahlreiche zinslose Kredite. Zwischen 1959 und 1963 stiegen die vom Staat gewährten Kredite Jahr für Jahr. In diesen fünf Jahren betrug die Gesamtsumme von Krediten 9,54 Mio. Yuan; der Jahreszins sank dabei von 0,3% auf 0,1%. 1963 wies der Staat 5 Mio. kg Getreide als langfristige zinslose Kredite armen Bauern zu, die damit Haustiere eintauschen konnten. 1964 konnten 15 000 arme Bauern 13 000 Haustiere eintauschen, so dass die meisten Bauern nun Zugochsen hatten. Von 1963 bis 1964 stellte der Staat 1,4 Mio. Yuan als kostenlose Investition zur Produktionsentwicklung für die Bauern bereit. Dadurch erhielten 3000 Bauern- und Hirtenhaushalte eigene Ochsen und Schafe.

Die 1937 km lange Qingzang-Straße (Xining-Lhasa) und die 2415 km lange Chuanzang-Straße (Chengdu-Lhasa) wurden in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts gebaut. In diesen Straßenbau wurden insgesamt 260 Mio. Yuan investiert. Das war die erste große staatliche Investition in den Wirtschaftsaufbau in Tibet. Der Straßenbau verbesserte das Verkehrswesen und den Transport, intensivierte die Kontakte Tibets mit dem Landesinneren und schuf güngstige Bedingungen für die weitere Wirtschaftsentwicklung. Aus Mangel an Erdöl und Kohle wurde Energieerzeugung aus Erdwärme und Wasserkraft forciert. Mitte der 50er Jahre wurde in Tibet das Lhasa-Kraftwerk, das erste öffentliche Kraftwerk in Tibet gebaut. Danach wurde in Yangbajain das größte Erdwärme-Kraftwerk Chinas errichtet. In den letzten Jahren gingen das Pumpspeicherkraftwerk am Yamzhog Yumco und das Chaglung-Kraftwerk ans Netz. In den Bau des 1997 fertiggestellten Yanghu-Kraftwerks wurden 2,014 Mrd. Yuan investiert. Die installierte Leistung beträgt 90 000 kW, jährlich werden 81,45 Mio. kWh Strom erzeugt.

Zwischen 1952 und 1993 betrugen die Subventionen durch die Zentralregierung 19,1 Mrd. Yuan, was über 87% der lokalen Finanzen ausmachte. Die Investitionen in Anlagen betrugen 4,7 Mrd. Yuan, zusammen mit den Investitionen in die technische Umgestaltung waren es bis Ende 1993 ca. 7 Mrd. Yuan. Zwischen 1952 und 1997 wurden 40 Mrd. Yuan investiert. Besonders seit den 80er Jahren hat die Zentralregierung große Summen investiert. Die auf festen Quoten basierenden Hilfsgelder stiegen von 496 Mio. Yuan im Jahr 1980 auf 1,216 Mrd. Yuan im Jahr 1993, das war eine 1,45fache Steigerung. In diesen 14 Jahren betrugen die Subventionen 11,588 Mrd. Yuan. Die zweckgebundenen Geldzuweisungen stiegen von 90 Mio. Yuan 1980 auf 492 Mio. Yuan 1993, das war eine 4,18fache Zunahme. In diesen 14 Jahren betrugen die zweckgebundenen Subventionen 2,7 Mrd. Yuan. Vom 1980 bis 1992 investierte die Zentralregierung insgesamt 3,146 Mrd. Yuan. Diese Mittel wurden hauptsächlich für die Kosten der öffentlichen Institutionen, für das Bildungswesen und die Entwicklung der Land- und Viehwirtschaft eingesetzt. Darüber hinaus gab es direkte Investitionen in Höhe von 9,79 Mrd. Yuan. Damit wurde eine Reihe infrastruktureller Einrichtungen wie Kraftwerke, Straßen, Flughäfen und Bauten des Post- und Fernmeldewesens finanziert. Diese Projekte und deren Wirtschaftlichkeit fördern direkt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Tibets. In den letzten Jahren betrugen die jährlich von der Zentralregierung gewährten, auf festen Quoten basierenden Hilfsgelder über 1,2 Mrd. Yuan.

1984 unterstützten neun Provinzen und Städte mit 477 Mio. Yuan den Bau von 43 Projekten. In den 90er Jahren begann mit dem achten Fünfjahrplan der beschleunigte Wirtschaftsaufbau. Damit die meisten Einwohner Tibets Ende des 20. Jahrhunderts einen bescheidenen Wohlstand erreichen konnten, legte die Zentralregierung die weitere Unterstützung für die Schlüsselprojekte des Aufbaus fest, z. B. für das Projekt „ein Strom, zwei Flüsse“ mit einer Investition in Höhe von 2 Mrd. Yuan, für das Yanghu-Pumpspeicherkraftwerk 800 Mio. Yuan, für den Umbau und die Regulierung der Straßen Qingzang, Chuanzang, Heichang und die Hauptstrecke der Straße Zhongni mit einer Investition in Höhe von 1,8 Mrd. Yuan, für den Bau des Postzentrums der Stadt Lhasa mit zusätzlich 110 000 Anschlüssen für programmgesteuerte, automatisierte Telefone, für den Bau von 54 Erdstationen von Satelliten samt Zusatzeinrichtungen in 47 Kreisen, für den Konggar-Flughafen in Lhasa, für den Umbau des in der Welt am höchsten gelegenen modernen Bangda-Flughafens mit einer Investition in Höhe von 250 Mio. Yuan. Besonders die von der Zentralregierung organisierten 62 Projekte waren kräftige Motoren für die wirtschaftliche Entwicklung Tibets im neuen Jahrhundert.

Die Arbeitskonferenz für Tibet von 1994 war ein Meilenstein für die Reform, Entwicklung und Stabilität Tibets. In den Provinzen, Städten, staatlichen Institutionen und Ministerien wurde die von der Zentralregierung ausgearbeitete Richtlinie zur „Verantwortung für ein bestimmtes Gebiet, für die fachbezogene Unterstützung und den regelmäßigen Wechsel“ umfassend in die Tat umgesetzt. Für die auf der dritten Arbeitskonferenz für Tibet festgelegten 62 Projekte zur Unterstützung des Wirtschaftsaufbaus in Tibet waren die Provinzen, autonomen Gebiete, regierungsunmittelbaren Städte, Städte mit selbständigem Budgetstatus und die zuständigen Ministerien bemüht, im Geist eines starken Verantwortungsgefühls die Projektentwürfe zu vervollkommnen und die Baunormen zu erhöhen, um die Projekte mit guter Qualität und hohem Standard zu realisieren. Das Investitionsvolumen stieg von veranschlagten 2,38 Mrd. Yuan auf knapp 4 Mrd. Yuan. Zur Zeit sind 60 Projekte bereits in Betrieb genommen, wodurch grundlegende Einrichtungen in den Bereichen Verkehrswesen, Energie und Telekommunikation verbessert werden. Statistischen Angaben zufolge betrug 1998 das Bruttoinlandsprodukt des autonomen Gebiets 9,118 Mrd. Yuan, das war eine Steigerung um das 47fache gegenüber 1959. Die Investitionen in die Infrastruktur beliefen sich auf 3,66 Mrd. Yuan, das war eine 468fache Steigerung gegenüber 1958, dem Jahr vor der demokratischen Reform. Die lokalen Finanzeinnahmen erreichten 364 Mio. Yuan, eine Zunahme um das 96fache gegenüber 1958. Im Jahr 2001 betrug das Bruttoinlandsprodukt 13,873 Mrd. Yuan. Die Unterstützungen aus allen Landesteilen verstärkt den Aufbau der Infrastruktur, fördert die nachhaltige Entwicklung der Land- und Viehwirtschaft, gibt den Staatsbetrieben eine stabile Basis und beschleunigt die wirtschaftliche Entwicklung Tibets. Nach der vierten Arbeitskonferenz hat Tibet eine glänzendere Zukunft als je vor sich.

Die Unterstützung seit den 50er Jahren war Ausdruck der Freundschaft und Verbundenheit verschiedener Nationalitäten mit der Bevölkerung Tibets. Vor allem aus den Provinzen Sichuan, Shaanxi, Shanxi, Henan, Gansu und Qinghai kamen zahlreiche Kader und Fachkräfte aus den Bereichen Ingenieurwesen, Bildungswesen, Wissenschaft, Technik, Medizin und Gesundheitsfürsorge nach Tibet. Die Kader aus verschiedenen ethnischen Gruppen haben zusammen mit den Tibetern hart die Grenzgebiete verteidigt und das autonome Gebiet aufgebaut.


 
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