Wirtschaftliche
Entwicklungspolitik für Tibet (4)
Regulierung und Änderung der Politik zur Unterstützung
Tibets
In jeder Entwicklungphase zwischen den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts
und dem Beginn des 21. Jahrhunderts wurden vom Staat Maßnahmen
zur Unterstützung Tibets getroffen. Nach der friedlichen
Befreiung Tibets beliefen sich Subventionen und Investitionen
insgesamt auf 40 Mrd. Yuan. Damit wurde die Grundversorgung der
verschiedenen Nationalitäten Tibets gesichert und der Aufbau
Tibets tatkräftig unterstützt. In den letzten 50 Jahren
nahm Tibet am allgemeinen Fortschritt teil. Überall veränderte
sich das Erscheinungsbild beinah täglich. Lhasa, die Perle
der Hochebene, wird immer glänzender; viele Hochhäuser
stehen an den breiten Straßen einer hell erleuchteten Stadt.
Die Entfernungen zur übrigen Welt haben sich verkürzt.
Die Lichtstadt begrüßt nun Gäste aus aller Welt.
In den letzten 50 Jahren war Tibet mit dem Vaterland ein Herz
und eine Seele. So konnte sich Tibet rasch entwickeln. Tibet genoss
in jeder einzelnen Entwicklungsphase eine besondere staatliche
Aufmerksamkeit und bleibt deswegen mit dem Vaterland eng verbunden.
Die Entwicklung Tibets ist auch der Unterstützung durch die
anderen ethnischen Gruppen Chinas zu verdanken.
In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts unterstützte die
Zentralregierung Tibet mit Fachkräften, Geldmittel und Materialien.
Das Dach der Welt begann aufzublühen. Vom Straßenbau
bis zur Bodenverbesserung, von der Umgestaltung traditioneller
Land- und Viehwirtschaft bis zur Einführung moderner Industrie,
von der Entwicklung in Wissenschaft und Technik, Kultur und Bildung
bis zur Verbesserung des gesellschaftlichen Lebens schritt man
voran. Die staatlichen Unterstützungen betrafen alle Bereiche.
Tibet lag nicht länger in der Dunkelheit des feudalen Leibeigenschaftssystems
gefangen.
In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wählte die Zentralregierung
im ganzen Land qualifizierte und befähigte Kader aus und
schickte sie zur Arbeit nach Tibet. In den 70er und 80er Jahren
wurden wiederum mehrmals Kader nach Tibet entsandt, um die bereits
in Tibet befindlichen Kader zu verstärken, ihre Qualität
zu erhöhen und in der Hauptsache Tibeter als Kader heranzubilden.
Der Staat wählte aus verschiedenen Provinzen und Städten
diverse technische Fachkräfte, die technische Kader der Nationalitäten
heranbilden sollten.
Seit den 80er Jahren wurde der Arbeitsschwerpunkt auf den wirtschaftlichen
Aufbau verlagert, dementsprechend wurde auch die Unterstützungspolitik
reguliert. Sie zielte auf die Lösung wichtiger Probleme beim
wirtschaftlichen Aufbau und der gesellschaftlichen Entwicklung
im damaligen Tibet ab. Im August 1983 traf der Staatsrat die Entscheidung,
dass bei Einhaltung der Richtlinie über die Unterstützung
Tibets durch das ganze Land die Unterstützungsarbeit von
vier Provinzen bzw. Städten Sichuan, Zhejiang, Shanghai
und Tianjin - schwerpunktmäßig geleistet wird.
Das war eine wichtige strategische Maßnahme, um den Durchbruch
zur sozialistischen Modernisierung zu schaffen und so die Nationalitäten
in Tibet für die Modernisierungen zu aktivieren. Zugleich
wurden fachbezogene Unterstützungen und Kooperationen durch
Sichuan, Zhejiang, Shanghai, Tianjin, Beijing, Jiangsu und Shaanxi
festgelegt. Zwischen den Städten, Behörden und Unternehmen
wurden Kooperationsbeziehungen neuen Typs aufgenommen.
Die meisten der 43 Projekte, die auf der zweiten Arbeitskonferenz
für Tibet festgelegt und mit Unterstützungen vieler
Provinzen und Städte wie z.B. von Beijing, Shanghai, Sichuan
und Guangdong durchgeführt wurden, waren Kraftwerke, Hotels,
Schulen, Krankenhäuser, Kulturzentren, mittlere und kleine
industrielle Betriebe. Sie waren grundlegend für die wirtschaftliche
und gesellschaftliche Entwicklung. Diese 43 Projekte haben das
Bild Tibets verändert und das Vertrauen der Nationalitäten
in den Aufbau eines neuen sozialistischen Tibet gestärkt.
Von 1984 bis 1985 kamen hervorragende Bauarbeiter aus allen Provinzen
nach Tibet. Sie haben zusammen mit der tibetischen Nationalität
in zweijährigen Anstrengungen die Schwerpunktprojekte verwirklicht
und damit eine moderne Stadt auf dem Schneeplateau geschaffen.
In Bezug auf die Unterstützungen durch Kader wurde nach
den 90er Jahren im Geist der dritten Arbeitskonferenz für
Tibet die langfristige Unterstützung und der Wechsel
von selbst betont. Dabei wurden die langfristigen Unterstützungen
durch alle Provinzen und Städte fortgesetzt. Gleichzeitig
wurde die Richtlinie zur Unterstützung Tibets ausgearbeitet.
Verantwortung für ein bestimmtes Gebiet, fachbezogene
Unterstützung und regelmäßiger Kaderaustausch,
lauteten die Parolen. Die Ministerien der Zentralregierung und
die Parteikomitees und Volksregierungen von 15 Provinzen und Städten
schenkten der Unterstützungsarbeit große Aufmerksamkeit.
Eine große Anzahl ausgezeichneter Kader wurde nach Tibet
abgeordnet; sie brachten modernes Management und gute Erfahrungen
bezüglich der Reform und Öffnung sowie über die
Wirtschaft in den entwickelten Gebieten mit. Seit der friedlichen
Befreiung Tibets 1951 ist das Lebensniveau der tibetischen Nationalität
beachtlich gestiegen. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche
Entwicklung Tibets hat weltweit Aufsehen erregende Erfolge erzielt,
damit tritt die tibetische Wirtschaft in eine Phase der nachhaltigen,
schnellen und gesunden Entwicklung ein.
Die Aufmerksamkeit und die Unterstützung durch die Zentralregierung
und alle Teile Chinas fördern tatkräftig die nachhaltige,
schnelle und gesunde Wirtschaftsentwicklung Tibets. Die Verlagerung
der staatlichen Investitionsschwerpunkte nach Zentral- und Westchina,
insbesondere die Durchführung der Richtlinie über die
weitere Steigerung der Inlandsnachfrage haben für den infrastrukturellen
Aufbau Tibets beispiellose Chancen eröffnet. Der Markt spielt
eine immer größere Rolle für die Disposition der
Ressourcen und bei den Investitionen. Der Anteil der anderen wirtschaftlichen
Eigentumsformen an den Investitionen steigt ständig. 15 Provinzen
und Städte sowie die Ministerien der Zentralregierung haben
zum Aufbau benötigtes Geld zur Verfügung gestellt. Seit
1995 unterstützten 15 Provinzen und Städte sowie mehr
als 40 Behörden aus zentralen staatlichen Institutionen den
tibetischen Aufbau mit Geld, Material und Technik. Insgesamt wurden
2042 Projekte mit insgesamt 2,469 Mrd. Yuan unterstützt.
Gleichzeitig wurden 1260 Kader und technische Fachkräfte
gruppenweise abwechselnd nach Tibet geschickt. Manche Provinzen
und Städte nahmen die von ihnen unterstützten Regionen
als besondere Regionen in ihre eigenen Planungen zur Durchführung
des 9. Fünfjahrplans (1996-2000) und in ihre langfristige
Planung bis 2010 auf mit dem Ziel, dort die Voraussetzungen für
einen bescheidenen Wohlstand zu schaffen. Das symbolisiert die
Brüderlichkeit innerhalb der großen Völkerfamilie
Chinas. Die seit 50 Jahren anhaltende Unterstützung Tibets
zählt zu der glänzenden Periode der chinesischen Geschichte
und veranschaulicht die Solidarität aller Nationalitäten
Chinas. Nach der vierten Arbeitskonferenz für Tibet im Jahr
2001 wurden weitere 683 Kader zur Unterstützung des Aufbaus
nach Tibet geschickt.
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