Frage 1: In den letzten Jahren hatte China immer mehr Handelsreibereien
zu überwinden. In den vergangenen zehn Jahren war China mit
sehr vielen Antidumpinguntersuchungen konfrontiert. Welche Einstellung
nimmt China zu diesen Handelskonflikten ein? Welche Maßnahmen
zur Konfliktminderung werden getroffen?
Antwort:
Seit Gründung der WTO im Jahre 1995 wurden schon oft
Antidumping-, Antisubsidien-, Sicherungs- und Sonderschutzmaßnahmen
vorgenommen, die sich gegen China richteten oder sich auf China
bezogen. Jährlich können chinesische Exportwaren im
Wert von 40 bis 50 Milliarden US-Dollar nicht abgefertigt werden.
China ist das größte Opfer der globalen Handelskonflikte.
Mit dem Ausbau des chinesischen Handels vermehren sich die Handelsreibereien
unaufhaltsam, was damit zusammenhängt, dass China ununterbrochen
seine Wirtschaftskraft verstärkt und allseitig an der internationalen
Konkurrenz und Zusammenarbeit teilnimmt. Das ist normal. Wir müssen
mit ruhigem Blick dieses Problem beobachten. Aber wir müssen
auch sehen, das der internationale Handelsprotektionismus neuen
Aufwind bekommt. In einigen entwickelten Ländern herrscht
da eine unilaterale Doktrin. Sie fordern, die Einfuhr chinesischer
Waren zwecks Dumpingbekämpfung zu untersuchen. Das ist auch
ein wichtiger Grund dafür, dass Handelsreibereien zwischen
China und anderen Ländern häufiger auftauchen. China
ist entschlossen dagegen, dass einige WTO-Mitgliedsländer
missbräuchlich Sonderrestriktionsmaßnahmen anwenden,
um die Einfuhr chinesischer Waren zu beschränken. Das ist
eine diskriminierende Politik, die den Bestimmungen der WTO widerspricht.
Diese Situation muss sich ändern. China will keinen Handelskrieg
führen, sondern wünscht nur nachdrücklich, dass
die Mitglieder der WTO sich streng an die Bestimmungen halten.
Man muss durch Verhandlungen Handelsreibereien angemessen und
sorgsam behandeln, um die Konflikte im Bereich des Handels schlichten,
statt sie zu erweitern. Wir werten je nach den Verhandlungsresultaten
die Handelspolitik eines Landes und regulieren dementsprechend
unsere Politik.
Selbstverständlich mahnen so viele Handelsreibereien uns
auch daran, so schnell wie möglich die Industriestruktur
umzuformen und den Exportzuwachsmodus zu ändern. Es gilt,
in Anwendung der hochtechnologischen Überlegenheit und der
Widerstandsfähigkeit gegen Risiken statt mit zahlenmäßiger
Überlegenheit auf Basis der niedrigen Kosten der Arbeitskräfte
und des niedrigen Zusatzwertes mit den ausländischen Firmen
zu konkurrieren. Die neu- und hochtechnologischen Industrien sind
energisch zu entwickeln. Das sind die Aufgaben, die wir aus eigener
Initiative bewältigen müssen. Die Handelskonflikte signalisieren
auch, wie dringend es ist, einen Exportfrühwarnmechanismus
einzuführen, damit chinesische Unternehmen rechtzeitig Informationen
über die Nachfrage auf dem Markt und Veränderungen in
der Politik der Handelspartnerstaaten bekommen. So können
wir im Handelskrieg vermeiden, in eine passive Rolle
gedrängt zu werden.
Gegenwärtig befindet sich die Welt in einer Periode voller
Handelskonflikte. China hat immer mehr Streitigkeiten mit den
Handelsmächten beizulegen. In den kommenden 20 Jahren wird
China von einem großen Handelsland zu einer Handelsmacht
übergehen. In dieser Übergangsperiode muss China in
der Ausfuhr von Textilien, Schuhen, Möbeln und anderen Produkten
sowie auch in der Ausfuhr von Produkten mit hohem Zusatzwert Handelsdispute
mit anderen Ländern führen. China ist bereit, auf der
Basis der Gleichberechtigung Handel mit anderen Ländern zu
betreiben, um den gegenseitigen Nutzen, die gegenseitige Begünstigung
und die gemeinsame Entwicklung zu verwirklichen. Die Parteien
müssten sich verpflichten, Handelsbeziehungen auf der Basis
der Fairneß und des Gleichgewichts aufzubauen und nach entsprechenden
Regeln zu handeln. Was die Regeln anbelangt, so sind es die Regeln
der WTO. Dabei sollte man sich auf den freien Handel orientieren.
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