Ästhetischer Wert der tibetischen Trachten

Eine Besonderheit des tibetischen Modegeschmacks sind die dunklen Farben, die für die Kleidung bevorzugt werden. So kommt der dekorative Silberschmuck am besten zur Geltung. In Nordtibet zum Beispiel sind weiße und braune Gewänder populär, während Kleider in auffallenden Farben mitteltibetischen Bauern gefallen. Das ist wohl Ausdruck des ungezwungenen Charakters der Tibeter. Überhaupt fallen die starken Farbkontraste in Tibet auf. Kombinationen von Rot und Grün, Weiß und Schwarz, Gelb und Purpur bzw. Rot und Blau künden von der Kühnheit der Designer. Bei Gewändern aus weißem Wollstoff sind Ärmelaufschläge oder Kragen beispielsweise aus schwarzem Stoff. Viele Tibeterinnen schmücken ihr Haar mit scharlachroten, smaragdgrünen, zartroten oder azurblauen Seiden- und Wollfäden.

Die tibetische Kostümkunde hat viele ästhetische Besonderheiten und kennt zahlreiche Farbkombinationen. Ein typisches Beispiel sind die verblüffenden Farbkombinationen bei den „Bangdian“ (Schürzen von Tibeterinnen): Es gibt eine Grundfarbe, die mit purpurroter, rotbrauner und dunkelgrauer Farbe eine harmonische Einheit bilden kann, möglich auch, dass eine Gruppe von Farben mit einer anderen kontrastiert, oder dass zwischen verschiedenen Farben Streifen oder geometrische Muster eingearbeitet sind. Alle diese „Bangdian“ zeugen vom Geschmack der Schöpfer.

Tibetische Kleider werden häufig mit Schmucken aus Gold, Silber, Jade und Juwelen verziert. Tibeter legen großen Wert auf Gold und Silber, weil sie diese Metalle für den Ausdruck eines edlen und reinen Charakters halten. Der Schmuck kann ein mehrfarbiges Blumen-, Wolken- oder Wellenmuster haben; das dazugehörige Kleidungsstück hat sicher ganz andere Farben. Schmuck mit einem dreifachen Muster wirkt reliefartig. Gürtel zum Beispiel haben oft Silberschmuck mit solchen reliefartigen Mustern. Das beliebteste Muster aber stellt zwei Drachen dar. Es wird um Juwelen herum eingraviert, woran sich oft ein Wolkenmuster anschließt. Dadurch wird das Drachenmuster hervorgehoben. Tibeter schmücken auch ihre Messerscheiden mit verschiedenen Mustern, etwa Lotosblumen-, Ketten-, Drachen- und Wolkenmuster. Auch das bietet wie alles immer ein farbenprächtiges Bild.


 
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