Die „Hälfte des Himmels“ beschützen

Frauen stellen die Hälfte der 1,3 Milliarden Menschen umfassenden Bevölkerung Chinas. Aber trotzdem gibt es manch einen, der die Notwendigkeit eines „feministischen Kreuzzuges“ in China in Frage stellt. Bis zu einem gewissen Grad ist dies berechtigt. Dass der politische, ökonomische und soziale Status der chinesischen Frauen seit der Gründung der Volksrepublik im Jahre 1949 gestiegen ist, kann nicht bestritten werden. Frauen stellen 45 Prozent der Studierenden an Hochschulen und Universitäten und die Rate der Mädchen, die an einer Grundschule angemeldet sind, liegt bei nahezu 100 Prozent. Chinas ca. 40 Millionen arbeitende Stadtbewohnerinnen machen 40 Prozent des städtischen Arbeitsmarktes aus und weibliche Abgeordnete besetzen über 20 Prozent der Mandate beim Nationalen Volkskongress.

Guo Ruixiang ist Expertin des UNIFEM (United Nations Development Fund for Women) und erklärt: „Die Situation für chinesische Frauen ist nicht so rosig, wie sie scheint.“ Sie betont, dass die Benachteiligung von Frauen zunimmt. Sie sagt: „In der Vergangenheit bekamen Männer und Frauen für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn, aber nun bekommen Frauen nur noch 70 Prozent dessen, was ihre männlichen Kollegen verdienen.“ Es gibt darüber hinaus eine eklatante Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und einen ernst zu nehmend hohen Anteil von Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt sind.

Frauenorganisationen in China arbeiten unermüdlich daran, die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu verwirklichen. Seit ihrer Gründung in der ersten Zeit der Volksrepublik errichtete der Gesamtchinesische Frauenbund in seinem Bemühen, die Rechte und Interessen der Frauen zu schützen, im ganzen Land Zweigstellen auf Provinz-, runter bis zur Dorfebene. Nichtstaatliche Organisationen, so wie das Zentrum für Rechtshilfe für Frauen der Peking Universität und das Beijinger Servicezentrum „Hongfeng“ für Psychologische Beratung von Frauen, haben sich ebenso dem Wohlergehen der Frauen verschrieben. Ihr Bemühen weist konkrete Resultate auf, chinesische Frauen werden sich ihrer Rechte bewusst und Gleichberechtigung wird zunehmend offen unterstützt. Chen Yaya, Gründerin von feminist.cn, ist eine Hauptakteurin des „feministischen Kreuzzuges“. Ihre Webseite gibt Frauen die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung mit anderen zu teilen und sie bekannt zu machen. Chens Hoffnung ist, dass feminist.cn zusammen mit anderen Frauenorganisationen erfolgreich das Bewusstsein für Gleichberechtigung der Geschlechter quer durch alle Schichten der chinesischen Gesellschaft verbreiten und erhöhen wird.

 
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