Die Olympiade 2008: eine Chance, das Image Chinas vorzustellen

– Inteview mit Wang Hui, der ersten Vizeleiterin der Abteilung für Presse- und Informationsarbeit des Beijinger Organisationskomitees der Olympiade

Von Zhang Juan und Liu Qiong

„Die Olympiade 2008 wird zweifelsohne einen tiefen Eindruck von historischem Ausmaß hinterlassen. Ich habe Glück, weil ich bei der Bewerbung Beijings um die Ausrichtung der Olympiade mitgewirkt habe und gegenwärtig an den Vorbereitungen für die Olympiade teilnehme.“ In den Augen von Wang Hui sind die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympiade und die organisatorischen Vorarbeiten für die Olympiade wie eine große Schule. „Im Lernprozess haben wir unsere ,Mission‘ erkannt.“ Das bedeutet, dass man die Erwartungen aller Chinesen nicht enttäuschen und den „seit einem Jahrhundert währenden Traum“ des chinesischen Volkes realisieren soll, damit die Welt China durch die Olympiade in Beijing genauer und umfassender kennen lernen kann.

1908 stellte ein junger Mann aus Tianjin drei Fragen: 1) Wann werden Chinesen an den Olympischen Spielen teilnehmen? 2) Wann wird China eine Olympia-Goldmedaille gewinnen? 3) Wann wird China die Olympiade ausrichten? 1932 beteiligte sich Liu Changchun als Vertreter Chinas an den Olympischen Spielen; 1984 gewann Xu Haifeng in Los Angeles die erste Olympia-Goldmedaille Chinas. Von da an nahm die Zahl der Goldmedaillen Chinas bei jeder Olympiade kontinuierlich zu; am 13. Juli 2001 erfolgte die Zusage, dass Beijing die Sommerolympiade 2008 ausrichten wird.

„Die Olympischen Spiele sind wie eine große Bühne, China steht jetzt im Mittelpunkt. Es sind nur noch 600 Tage, bis die Olympiade 2008 in Beijing stattfindet. Der Vorhang hat sich geöffnet und die Beleuchtung ist an.“ Bereits 2000 wirkte Wang Hui an der Gestaltung der Bewerbung um die Ausrichtung der Olympiade 2008 mit. Heute ist sie als Beamtin des Beijinger Organisationskomitees der Olympiade zuständig für die Pressearbeit.

Um der Welt das wahre Bild von China vorzustellen

China heute: Könnten Sie uns bitte zuerst den Verlauf der Vorbereitungen für die Olympiade vorstellen?

Wang Hui: Nach der erfolgreichen Bewerbung um die Ausrichtung der Olympiade 2008 in Beijing hat man sich das Ziel gesetzt, eine Olympiade „mit eigenem Charakter und auf hohem Niveau“ auszurichten. Außerdem wurden inzwischen die Konzeption „Neues Beijing, neue Olympiade“, die drei Ideen „Grüne Olympiade, wissenschaftlich-technische Olympiade und humane Olympiade“ sowie das Leitmotto „Eine Welt, ein Traum“ bekannt gegeben.

Gegenwärtig macht man bei den Bauarbeiten an den olympischen Austragungsorten bzw. Sportstätten gute Fortschritte. Die Organisationsarbeit für die Spiele wird in einer soliden Art und Weise vorangetrieben. Die Vorbereitungsarbeit für die Paralympics findet im gleichen Zeitraum statt. Das Marketing hat sehr gute Resultate erzielt. Die Informationspolitik ist wirkungsvoll umgesetzt worden. Die Dienstleistungen für Medien und Sportveranstaltungen werden stetig verbessert und ausgeweitet. Ganz Beijing ist dafür mobilisiert worden. Dies alles hat große Aufmerksamkeit bei den internationalen Medien erzeugt.

China heute: Die Vorbereitungsarbeiten für die Olympiade laufen reibungslos. Das ist ja ein riesiges Projekt. Worin besteht für Sie die größte Schwierigkeit?

Wang Hui: Ich glaube, dass die größte Schwierigkeit darin besteht, dass die internationale Gemeinschaft China nicht so gut kennt und es manchmal Missverständnisse gibt, was meine Arbeit besonders schwer macht. Wir haben die internationalen Medien nicht nur über die Vorbereitungen für die Olympiade in Beijing zu informieren, sondern müssen auch Grundkenntnisse über Beijing bzw. China vermitteln. Darüber hinaus müssen wir ständig mit ihnen in Kontakt treten bzw. uns austauschen, damit sie Beijing besser kennen lernen, China verstehen und akzeptieren lernen sowie der Welt wahrheitsgetreu über die Vorbereitungen Beijings für die Olympiade 2008 berichten können.

Beim Umgang mit den Medien, die nicht vom chinesischen Festland kommen, muss ich immer wieder verschiedene Dinge erklären, wie z. B. den Schutz der Altstadt Beijings, die Umweltfrage Beijings, die Bauarbeiten an den olympischen Austragungsorten bzw. Sportstätten, das Verkehrsproblem und das allgemeine Bildungsniveau der Beijinger Bevölkerung. Dabei reicht es nicht aus, wenn man nur Tatsachen und den historischen Hintergrund erwähnt, sondern man muss Journalisten an Ort und Stelle begleiten, damit sie alles mit eigenen Augen und Ohren erleben können.

China heute: Können Sie ein paar konkrete Beispiele anführen?

Wang Hui: Einmal wurde im Ausland berichtet, dass China „die Altstadt Beijings abgerissen habe, um eine neue Olympiade auszurichten“. Aber in der Tat stimmt das nicht. Ganz gleich, ob Beijing eine Olympiade ausrichten wird oder nicht, muss diese Stadt sich entwickeln und der Umbau der Altstadt durchgeführt werden. Die Entwicklung und der Schutz der Städte ist ein Problem, das jedes Land in der Welt vor sich hatte und hat. Das passiert nicht nur in Beijing. Wenn man Unterschiede finden will, bestehen sie vor allem darin, dass der Schutz der Altstadt Beijings wegen der baulichen Besonderheiten von Siheyuan (Anwesen mit ebenerdigen Häusern um einen viereckigen Hof) und Hutong (Gasse) sowie der Bevölkerungsdichte noch schwerer ist.

Es ist natürlich nicht leicht, dies alles zu erklären. Beispielsweise vermeldete eine Nachrichtenagentur, dass 300 000 Menschen gezwungen wurden, Heim und Hof zu verlassen, weil Beijing eine Olympiade ausrichten wird. Diese Meldung ist offensichtlich unbegründet und zeugt von verantwortungsloser Berichterstattung. Nach unserer Untersuchung war der Autor der Meldung überhaupt nicht in Beijing. Die Zahl 300 000 hatte er nach Daten aus verschiedenen Quellen zusammengerechnet. Wir haben von der Nachrichtenagentur Aufklärung verlangt. Gleichzeitig veranstalteten wir eine Konferenz, um ausländischen Journalisten über die wahren Umstände und Zahlen zu informieren.

Aber manche ausländische Journalisten waren immer noch etwas skeptisch. So begleitete ich sie zum ehemaligen Wohnsitz von Kang Youwei in der Mishi-Hutong im Stadtbezirk Xuanwu. Dort wohnte die Familie von Kang Youwei vor 100 Jahren und er schrieb die berühmte „Petition von Kandidaten für das Hauptstadtexamen“. Heute wohnen dort 103 Familien mit mehr als 300 Menschen, was die ausländischen Journalisten erstarren ließ. Ich fragte sie, ob der ehemalige Wohnsitz von Kang Youwei geschützt und der 100 Jahre alte Garten wieder aufgebaut werden sollte oder nicht. Alle von ihnen antworteten mit ja. Ich fragte weiter: „Haben die hiesigen Einwohner das Recht, ihre Lebensqualität und ihre Umwelt zu verbessern? Hier gibt es kein Abwassersystem, keine Klimaanlage, keine Heizung und nicht einmal eine Toilette. Soll die Regierung den hiesigen Einwohnern helfen, ihre Wohnbedingungen zu verbessern? Was meinen Sie? Soll man die illegal gebauten Häuser, die in diesem großen Hof stehen, abreißen?“ Alle Journalisten nickten. Im darauf folgenden Tag veröffentlichten viele ausländische Medien Artikel, die wahrheitsgetreu über die Notwendigkeit des Umbaus der Beijinger Altstadt berichteten.

China nimmt seine Versprechen ernst

China heute: Wir haben bemerkt, dass das Außenministerium vor kurzem die „Bestimmungen für von ausländischen Journalisten durchgeführte Interviews während der Vorbereitungszeit für die Olympiade sowie über den Zeitraum der Olympischen Spiele 2008 in Beijing“ bekannt gegeben hat. Warum gelten diese Bestimmungen nicht nur für die Ausrichtungszeit, sondern auch für die Vorbereitungszeit der Olympiade?

Wang Hui: Internationale Medien legen immer größeren Wert auf die Berichterstattung über die Olympischen Spiele. Neben den 21 600 Journalisten, die nach den Bestimmungen des Organisationskomitees der Olympiade in Beijing registriert wurden, wird die Zahl der unregistrierten Journalisten, die 2008 nach Beijing kommen werden, schätzungsweise 10 000 betragen. Es ist in China beispiellos, dass sich mehr als 30 000 Journalisten in Beijing versammeln. Ob ausländische Journalisten in Beijing ebenfalls günstige Bedingungen bekommen wie in den anderen Städten, in denen die Olympiade ausgerichtet wurde, das wollen sie gern wissen. Als wir uns 2001 um die Ausrichtung der Olympiade bewarben, haben wir der Welt das versprochen. Aber viele Menschen nehmen in Bezug auf die Einhaltung unserer Versprechen eine skeptische Haltung ein.

Kürzlich hat das Außenministerium die „Bestimmungen für von ausländischen Journalisten durchgeführte Interviews während der Vorbereitungszeit für die Olympiade sowie über den Zeitraum der Olympischen Spiele 2008 in Beijing“ bekannt gegeben, was dazu beiträgt, Bedenken zu zerstreuen. China hat seine Versprechen gehalten. Warum sind die Bestimmungen auch für die Vorbereitungsperiode der Olympiade gültig? Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens wird China nicht erst vom 8. August 2008 an, wo die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele stattfindet, weltweite Aufmerksamkeit geschenkt, sondern bereits seit seiner Bewerbung um die Ausrichtung der Olympiade. In der ersten Hälfte von 2006 erhielt das Pressezentrum der Olympiade in Beijing fünffach so viele Interviewanfragen durch ausländische Medien wie im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres. Und die Zahl der Pressegespräche und der Recherchetätigkeiten nahm deutlich zu. Zweitens zieht nicht mehr nur die Frage, wer bei der Olympiade eine Goldmedaille gewinnt und wer einen Rekord bricht, die Aufmerksamkeit der Medien auf sich, sondern man findet es noch wichtiger, was für ein Antlitz und was für eine Umwelt das Land, in dem die Olympiade ausgerichtet wird, hat; genauer gesagt, was die Besonderheiten des Austragungsortes der Olympiade sind, was für ein Leben die Einwohner führen, wie sie an der Arbeit für die Olympiade teilnehmen und insbesondere welche Beiträge diese Stadt zur internationalen olympischen Bewegung leisten kann und was sie Einzigartiges hinterlassen wird.

China heute: Durch unsere Leser haben wir erfahren, dass man sich mit dem Näherkommen der Olympiade vor allem um den Verlauf der Bauarbeiten an den olympischen Austragungsorten bzw. Sportstätten, die Qualität der Luft bzw. der Umwelt und den Straßenverkehr Beijings kümmert.

Wang Hui: Die Bauarbeiten an den 37 Austragungsorten bzw. Sportstätten für die Spiele und den 76 für das Training, die die Olympiade 2008 in Anspruch nimmt, gehen gegenwärtig zügig voran. Von den 37 Austragungsorten bzw. Sportstätten für die Spiele befinden sich 31 in Beijing, 12 davon sollen neu gebaut und 11 davon umgebaut werden. Gleichzeitig sind acht davon provisorisch. Man hat schon mit den Bauarbeiten an 12 Projekten, die neu gebaut werden sollen, an acht der 11 Projekte, die umgebaut werden sollen, und an fünf der acht provisorischen Austragungsorte bzw. Sportstätten begonnen. Die anderen Projekte und die 12 neu gebauten Projekte sollen Ende 2007 fertig gestellt werden.

Die Stadtregierung Beijings legt großen Wert auf die Qualität der Luft. Seit Durchführung der ersten Umweltschutzmaßnahmen vor 12 Jahren hat man dabei beachtliche Erfolge erzielt. 1995 gab es in Beijing nur 100 Tage im Jahr, in denen die Luft den angestrebten Qualitätsgrad erreichte bzw. überschritt. 2005 betrug die Zahl 234 (Tage). Man macht in jedem Jahr Fortschritte. Zu unseren Regulierungsmaßnahmen gehören u. a. die Pflanzung zahlreicher Bäume, die Verlegung der Beijing Shougang Company Limited (eine große Eisen- und Stahlgruppe), die Einstellung der Produktion der Verkokungsfabrik und die Kontrolle der Autoabgase sowie des Pulvers und Staubs von den Baustellen. 2006 soll es in Beijing nach Schätzungen 238 Tage mit blauem Himmel gegeben haben. Wir sind davon überzeugt, dass unser Versprechen, dass die Qualität der Luft zur Zeit der Ausrichtung der Olympiade der internationalen Norm entspricht, in Erfüllung geht.

Die Verkehrsstaus sind in jeder Großstadt unvermeidlich. Wegen der schnellen Entwicklung der Wirtschaft der Stadt Beijing und der ständigen Erhöhung des Lebensstandards haben sich immer mehr Stadtbewohner ein Auto gekauft, was selbstverständlich zu viel Verkehr bzw. Staus führt. Das ist ein Prozess, den ein Entwicklungsland während seiner Entwicklung durchlaufen muss. Aber die Stadtregierung Beijings, wie alle sehen, trifft Maßnahmen, um dieses Problem zu lösen und um den ungehinderten Verkehr während der Olympiade 2008 zu garantieren. Bis 2008 werden wir im Straßenverkehr, insbesondere im öffentlichen Verkehr wie z. B. im Bereich der U-Bahn große Fortschritte machen. Außerdem soll man die Verkehrsverwaltung verbessern bzw. optimieren sowie gemäß wissenschaftlicher Erkenntnisse umsetzen. Gleichzeitig führen wir Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung durch, um die durch menschliches Fehlverhalten geschaffenen Verkehrsstaus zu reduzieren. Es gibt bereits Stadtbürger, die vorgeschlagen haben, einen autofreien Tag im Monat einzuführen, was während des „China-Afrika-Forums“ einen sichtbaren Effekt erzielte. Darüber hinaus werden wir die anderen Städte, in denen die Olympiade stattfand, zum Vorbild nehmen, genauer gesagt, werden wir einige Olympiatransferstrecken ausweisen und manche notwendige Kontrollmaßnahmen treffen, um zu gewährleisten, dass es während der Olympiade 2008 keine Verkehrsbehinderungen gibt.

Wir bereiten uns auf die Olympiade sehr gewissenhaft vor. Damit ist das Internationale Olympische Komitee sehr zufrieden und davon überzeugt, dass China seine Versprechen nach und nach erfüllt. Das Organisationskomitee für die Olympiade Beijing berichtet dem Internationalen Olympischen Komitee alle drei Monate über die geleistete Arbeit. Der Rechenschaftsbericht vom letzten Monat wurde wie immer vom Internationalen Olympischen Komitee hochgeschätzt.

2007, das Jahr des Endspurts

China heute: Wir wissen, dass 2007 für die Arbeiten an der Olympiade in Beijing ein wichtiges Jahr ist. Welche „Schlüsselprojekte“ gibt es in diesem Jahr?

Wang Hui: Wir nennen 2007 das „Jahr des Endspurts“. Der größte Schwerpunkt der Vorbereitungen im Jahr 2007 besteht im Übergang zur Zeit der ersten Testveranstaltungen. Viele Mitarbeiter des Organisationskomitees für die Olympiade in Beijing sollen damit beginnen, sich an Ort und Stelle in die Aufgabenbereiche einzuarbeiten. Eine wichtige Arbeit ist z. B. die Durchführung von 28 Testwettspielen im Jahr 2007. Wir werden alle Austragungsorte bzw. Sportstätten für die Olympischen Spiele überprüfen, um festzustellen, ob die Vorbereitungen im Bereich des Personals wie auch der Einrichtungen den erforderlichen Standards entsprechen. Zu überprüfen sind auch die Organisationsarbeit an den Sportstätten, die Gewährleistung der Sicherheit und des Services durch Freiwillige. Das ist wie die „Simulation der Prüfung“ vor der Aufnahmeprüfung zu den Hochschulen und Universitäten in China. Sobald man während dieser Testphase Probleme findet, kann man Maßnahmen ergreifen, um sie zu beheben.

Die Olympiade ist nicht nur für Sportler ein Wettkampf, sondern auch für Medien, weil sich mehr als 4 Milliarden Menschen in der ganzen Welt durch verschiedene Medien über die Olympischen Spiele in Beijing informieren werden. 2007 werden wir weitere Pressekonferenzen abhalten und Veranstaltungen für diejenigen Unternehmen organisieren, die die Übertragungsrechte erworben haben. Wir werden die Medien aus aller Welt befragen und einen Interviewleitfaden für Journalisten, die über die Olympiade in Beijing zu berichten haben, zusammenstellen, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Außerdem werden manche Sitzungen des Internationalen Olympischen Komitees und wichtige Sportveranstaltungen 2007 in Beijing stattfinden.

Der Fackellauf mit dem olympischen Feuer nach Beijing, die Vorbereitungen auf die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie sowie der Eintrittskartenverkauf, die Mobilisierung der Stadt und der Service für die Olympiade werden 2007 intensiviert. Die Anwerbung von Freiwilligen ist fast abgeschlossen und die Ausbildung von Freiwilligen wird bald beginnen. Die Freiwilligen in Athen wurden als „schönstes Antlitz der Stadt“ bezeichnet, weil ihr Lächeln von Sportlern, Schiedsrichtern, Beamten und Touristen aus aller Welt herzlich aufgenommen wurde. Wie werden die Freiwilligen Beijings sein? Wir glauben, dass auch sie die Visitenkarte der Stadt Beijing sein werden.

Die Veranstaltung „Hand-in-Hand“ wird bald gestartet. Die Sportlerdelegation jedes Landes hat eine „Hand-in-Hand-Schule“ in Beijing. Sie wird von der Schule auf dem Flughafen begrüßt, wenn sie in Beijing ankommt. Die Schüler, Lehrer und anderen Mitarbeiter der Schule werden ihre Partnerschaftsdelegation bei jedem Spiel anfeuern, die Mitglieder der Partnerschaftsdelegation und die Kultur des betreffenden Landes kennen lernen. Zwar hat man dies bei den Olympischen Spielen, die schon stattfanden, auch so gemacht, aber wir werden diesmal den chinesischen Charakter hervorheben.

Ebenfalls zu erwähnen ist Chinas Aufklärungsarbeit. China hat dem Internationalen Olympischen Komitee versprochen, 400 Millionen Kinder und Jugendliche Chinas im Geiste der Olympischen Spiele zu unterrichten, 500 Olympiavorbildschulen zu errichten und 500 000 olympische Wandbilder herzustellen und sie 500 000 Mittel- und Grundschulen zu geben. Das alles wird gegenwärtig umgesetzt und erzielt einen positiven Effekt. Dafür hat das Internationale Olympische Komitee große Anerkennung geäußert. Es hat bisher noch kein Land gegeben, in dem so viele Menschen von Olympia begeistert sind wie in China.

Meine Olympia-Geschichte

Von Wang Hui

Meine Olympia-Geschichte begann im Oktober 2000, einer entscheidenden Zeit für die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2008. Damals wurde ich gerade vom Beijinger Fernsehsender (BTV) dem Pressebüro der Stadtregierung Beijings zugeteilt, um als seine erste Vizeleiterin zu fungieren. Gleichzeitig sollte ich als Vizeleiterin der Abteilung für Presse- und Informationsarbeit der Kommission für die Olympia-Bewerbung der Stadt Beijing tätig sein.

Nach den Untersuchungsberichten mancher internationaler Publicrelation-Firmen war die Aufmerksamkeit, die Beijing erhielt, immens. Beijing nahm unter den fünf Bewerbungsstädten den ersten Platz ein. Aber 70% der Meldungen über Beijing waren negativ. Unter diesen Umständen war es sehr wichtig, die Informationsarbeit nach außen zu intensivieren, die Beziehungen mit internationalen Medien zu verstärken und der Welt ein wahres Bild von Beijing vorzustellen. Das war auch meine Aufgabe.

In einem Zeitraum von einem halben Jahr luden wir nacheinander mehr als 300 erfahrene Journalisten bekannter ausländischer Medien nach Beijing ein, damit die Welt Beijing durch deren Medienberichte richtig kennen lernen kann. Während der Bewerbungszeit um die Olympia-Ausrichtung war die Informationspolitik nach außen intensiv und die Kontakte zu den Medien waren eng. Manchmal mussten wir täglich Pressekonferenzen abhalten und ich führte die Journalisten dann immer zum Interview. Heute kann ich mich noch daran erinnern, dass Vertreter des Internationalen Olympischen Komitees im Februar 2001 zur Inspektion nach Beijing kamen. Ich begleitete sie mit einer Journalistengruppe zu verschiedenen Orten. Eines Tages begegnete ich an einer Inspektionsstelle einem ehemaligen Kollegen von BTV. Er stellte sich mir, während ich gerade hin und her lief, in den Weg und fragte: „Hallo, Chefredakteurin Wang, haben Sie Ihren Beruf gewechselt und sind jetzt Reiseführerin? Was für eine mühsame Arbeit Sie verrichten!“ Darauf dachte ich bei mir, egal, was ich mache, ich will vor nichts zurückschrecken, wie hart es auch werden kann, wenn wir uns nur erfolgreich um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2008 in Beijing bewerben können. Damals arbeitete ich immer in den vordersten Reihen. Ich hielt das für die wichtigste Gelegenheit in meinem Leben, etwas zu lernen. Beispielsweise habe ich mir viele Fähigkeiten im Umgang mit internationalen Medien angeeignet.

Die organisatorischen Vorarbeiten für die Olympischen Spiele sind wie eine große Schule, in der ich immer, auch jetzt, eine Schülerin bleibe. Sie sind auch wie eine Arena, in der wir einen Wettbewerb mit Sydney durchzuführen haben. Jeder von uns ist jetzt Liu Xiang (chinesischer Weltmeister im 110-Meter-Hürdenlauf), weil wir einerseits Schwierigkeiten zu überwinden und gleichzeitig gute Leistungen zu erzielen haben. Durch den mit der Aufgabe verbundenen Lernprozess und den Wettkampf haben wir unsere „Mission“ erkannt. Sie ist, dass wir die Erwartungen aller Chinesen nicht enttäuschen und den „seit einem Jahrhundert währenden Traum“ unseres Volkes realisieren werden, damit die Welt China durch die Olympiade in Beijing genauer und umfassender kennen lernen kann.

 
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