Xiamen - geruhsam und behaglich


Xiamen ist eine Gartenstadt, die man fein abschmecken muss, genau wie den Gongfu (Zeit und Mühe)-Tee, den Xiamener gerne trinken. Man kann überall, auf Straßen und in Gassen, Xiamener beim Gongfu-Teetrinken sehen. Dabei legen sie großen Wert auf die Teeblätter, das Teeservice, die Aufbrühmethoden und sogar die Trinkweisen. Die Teeblätter stammen vom halbfermentierten Woolong-Tee. Zum Glück ist die Provinz Fujian, in der sich Xiamen befindet, ein Teeproduktionsgebiet. Die Teekannen und Teetassen sind sehr klein und qualitativ anspruchsvoll. Der Aufbrühprozess ist sehr kompliziert und zeitaufwendig. Darauf führen Einheimische den Namen des Gongfu-Tees zurück. In Wirklichkeit ist aber das Teekosten der wichtigere Aspekt. Dabei muss man friedfertig und müßig gesinnt sein, was auch die Stadt prägt.

Der Dichter Guo Xiaochuan beschrieb Xiamen als " so still und schön wie ein Gebirgswald, so hell und sauber wie ein Märchenland". Es scheint, als ob Xiamener in einem riesigen Garten lebten. Xiamen gleicht einem zierlichen, ruhigen und stilvollen Mädchen. Den Lärm, das Gedränge, den Verkehrsstau und die stickige Luft einer Großstadt findet man in Xiamen nicht. Xiamener genießen jeden Tag ein Geschenk der Natur: öffnet man das Fenster, hat man nur Grün vor Augen; wohnt man in einem höheren Stockwerk, hat man einen herrlichen Ausblick. 2004 wurde Xiamen mit dem "Menschenwohnpreis der UNO" ausgezeichnet. Xiamen hat ein gut entwickeltes öffentliches Verkehrssystem. Man kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln alle Sehenswürdigkeiten erreichen. Vom Flughafen fährt man mit dem öffentlichen Bus um einen Yuan ins Stadtviertel.

Xiamen, auch Ludao genannt, ist eine Metropole voller Vitalität an der südostchinesischen Küste. Die Stadt Xiamen besteht aus der Xiamen-Insel und einigen kleinen Inseln, die bekannteste davon ist die Insel Gulangyu. Sie ist durch den 500 m breiten Lujiang-Fluss vom Stadtviertel getrennt und hat eine Fläche von nur 1,77 km2. Gulangyu ist sauber und still. Blaue Wellen, weiße Wolken und grüne Bäume heben sich voneinander ab. Die Essenz der Insel bilden die verstreut in den kleinen Gassen liegenden alten Häuser. Von diesen alten Häusern gibt es sowohl Bauwerke in reinem europäischem und US-amerikanischem Baustil, als auch regional geprägte typische Wohnhäuser mit roten Ziegeln aus Südfujian. Die meisten Bauwerke zeigen aber die perfekte und meisterhafte Verschmelzung der westlichen und chinesischen Baukunst: simple und ungenierte griechisch-dorische Säulen mit verschiedenen Köpfen in Form von einem Qilin (chinesisches Fabeltier) oder einem Taiji-Diagramm oder die mit Steinschnitzereien von Winterblumen, Orchideen, Bambus und Chrysanthemen geschmückten Fenster im westlichen Stil. Auf der Insel Gulangyu fahren weder Kraftfahrzeuge noch Fahrräder. Bummelt man im Nieselregen auf der Insel, begegnet man oft für eine lange Strecke niemandem, als ob die ganze Insel einem alleine gehörte.

In Xiamen sieht man viele Qilou, besonders auf der lebhaften Geschäftsstraße Zhongshan Lu. Qilou sind mehrere Gebäude mit Laubengängen, die miteinander verbunden sind. Dieser Baustil verbindet die europäischen Bauelementen mit den regionalen Besonderheiten Südostasiens und wurde etwa Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt. Qilou sind geeignet für das südchinesische Wetter, denn sie bieten Schutz gegen Wind, Regen und Sonne. Im Erdgeschoss sind meist Läden, wo die unterschiedlichsten Dinge verkauft werden. Oben wird gewohnt. Vor den Läden stehen meist Tischchen zum Gongfu-Teetrinken. Gelegentlich sieht man eine alte Frau sich an einen hölzernen Türflügel lehnend dösen... Was den Index der Lebensgesundheit angeht, ist Xiamen unter den Ersten. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 77 Jahre.

Xiamen ist ruhig und friedlich. Selbst in den Bars ist es ruhiger als in anderen Städten. Xiamen ist ein so behaglicher Ort, dass man oft in sich versinkt. Wenn man still an einem Teetisch sitzt, den starken Gongfu-Tee kostet, die Wellen unermüdlich gegen das Meeresufer schlagen hört und eine leichte Brise das Gesicht sanft streichelt, macht man die Augen zu und wünscht sich: Lass den Moment eine Ewigkeit verweilen.

 
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