Shanghai,
eine internationale Stadt
Das Ergebnis einer von der britischen Zeitung Financial Times
durchgeführten Untersuchung zeigt, dass Shanghai in Zukunft
sehr wohl das 3. Finanzzentrum der Welt sein wird. Shanghai liegt
an der östlichen Küste Chinas und ist eine Megastadt
mit mehr als 10 Mio. Einwohnern. Als Chinas Stadt mit der größten
wirtschaftlichen Vitalität ist Shanghai auf dem besten Weg
zu diesem Ziel.
Bis heute haben sich bereits 100 Finanzinstitutionen aus 27 Ländern
in Shanghai niedergelassen. Das Gesamtkapital der ausländischen
Finanzinstitutionen mit Geschäftstätigkeiten in Shanghai
beträgt 20 Mrd. US-Dollar, was die Hälfte des gesamten
Kapitalvermögens der ausländischen Finanzinstitutionen
in ganz China ausmacht. Damit ist Shanghai die Stadt Chinas, die
die meisten ausländischen Finanzinstitutionen angezogen hat.
Darüber hinaus haben 256 der weltweit 500 Top-Unternehmen
eine Tochterfirma in Shanghai gegründet.
Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts war Shanghai das größte
und wichtigste internationale Finanzzentrum in Ostasien. Seine
Stellung lag über der von Tokio, Hong Kong und Singapur.
Der Aktienmarkt Shanghais besaß in Asien den höchsten
Marktwert und die größte Fluktuation. Außerdem
war er der asienweit internationalisierteste Aktienmarkt, auf
dem am aktivsten gehandelt wurde. Erstklassige internationale
Finanzinstitutionen wie AIG und HSBC wurden in Shanghai gegründet.
Shanghai war der offenste und dem westlichen Standard am meisten
entsprechende Handelshafen Chinas. Die Idee der Marktwirtschaft
ist seitdem bei den Bewohnern Shanghais verwurzelt.
Dementsprechend ist die Kultur Shanghais ebenfalls sehr westlich
geprägt. Bereits im 19. Jahrhundert, bei der Ankunft der
ersten ausländischen "Goldwäscher" in Shanghai,
konnte man auf den Straßen Kaffeehäuser und Restaurants
für westliche Küche finden. Der berühmte "Bund"
in Shanghai wird als "Messe der Weltbauwerke" bezeichnet.
In den letzten Jahren hat die Stadtregierung Shanghais zahlreiche
Veranstaltungen auf internationaler Ebene organisiert, darunter
das Internationale Kunstfest Shanghai, das Internationale Filmfest
Shanghai, das Shanghaier Fernsehfest, das Tourismusfest Shanghai,
die Tennis-Weltmeisterschaft, das Formel 1-Rennen und einige hundert
internationale Ausstellungen.
Das Formel 1-Rennen und NBA-Spiele üben eine große
Anziehungskraft auf viele Shanghaier, die bereit sind, viel Geld
für ihre Interessen auszugeben, aus. Die Bewohner Shanghais
zählen beim Kulturkonsum zu den freigiebigsten Chinas. Es
gibt unzählige Konzerte von Pop-Stars wie Liu Dehua und Chen
Huilin aus Hong Kong, sowie von den Backstreetboys und Elton John.
Auch das Musical The Phantom of the Opera und der Auftritt des
Israel Philharmonic Orchestra erfreuen sich bei den Shanghaiern
großer Beliebtheit. Das Große Theater Shanghai zieht
Spitzenkünstler und -ensembles aus der ganzen Welt an. Hier
wurde 2003 die Oper Aida in Zusammenarbeit von chinesischen und
ausländischen Künstlern aufgeführt. Die Aufführung
hat hinsichtlich des Umfangs, der Zahl der Schauspieler und Schauspielerinnen
sowie der Zahl der Zuschauer mehrere Weltrekorde aufgestellt.
Heute ist es nicht selten, dass Japaner, Südkoreaner und
Leute aus Hong Kong extra nach Shanghai fliegen, um sich hier
eine Darbietung anzuschauen. Viele multinationale Firmen, die
Filialen in Shanghai haben, halten bewusst während der Aufführungssaison
in Shanghai ihre Vorstandssitzungen ab.
Shanghais Kultureinrichtungen gelten landesweit als erstklassig.
Das Shanghaier Museum wurde als das viertgrößte Museum
der Welt hinter dem British Museum, dem Metropolitan Museum of
Art und dem Louvre bestimmt. Damit gilt es als eine Attraktion
der Stadt.
Die Stadtregierung Shanghais bemüht sich, Angestellte mit
internationalem Standard anzuwerben. Bis zur ersten Hälfte
2005 waren in Shanghai mehr als 40 000 Ausländer beschäftigt.
Für einfache Bürger Shanghais scheint der einzige Weg,
um mit in- und ausländischen Berufsbewerbern konkurrieren
zu können, selbst den internationalen Standard zu erreichen.
In Shanghai sagt man oft: "Ausländer müssen in
Beijing Chinesisch lernen, während sie in Shanghai nur ihre
Muttersprache zu sprechen brauchen, weil man hier Fremdsprachen
versteht." Das zeigt andererseits, wie leidenschaftlich die
Shanghaier Fremdsprachen lernen. In der Tat haben die Shanghaier
nicht nur großes Interesse an Fremdsprachen. Sie nehmen
auch begeistert an verschiedenen berufsbezogenen Ausbildungen
teil. Mit dem Bewusstsein zur Konkurrenz und Krise sind die Shanghaier
in China führend.
Die Ergebnisse jüngster Untersuchungen zeigen, dass die
Ausgaben der Einwohner Shanghais für Kultur rasant zunehmen
und einen immer höheren Anteil an den Konsumausgaben ausmachen.
Familien mit einem Pro-Kopf-Durchschnittsmonatseinkommen von 5000
Yuan gaben in der ersten Hälfte dieses Jahres durchschnittlich
jeweils 12 000 Yuan für Kultur aus. Hinsichtlich der Konsumstruktur
haben junge Leute die stärkste Konsumkraft. Familien mit
Haushaltsvorständen unter 30 gaben in der ersten Hälfte
dieses Jahres im Durchschnitt jeweils 7418 Yuan für Kultur
aus, was noch höher als das Zweifache des Durchschnitts aller
befragten Familien ist. Zur gleichen Zeit investiert die Stadtregierung
ebenfalls große Summen von Geldmitteln ins Bildungswesen
und in die Berufsausbildung.
Außerdem ist Shanghai bemüht, in den Bereichen wie
Infrastruktur, Entwicklung der Wissenschaft und Technik sowie
des Bildungswesens, Umweltschutz, Pro-Kopf-BIP und medizinische
Betreuung ein einer internationalen Metropole entsprechendes Niveau
zu erreichen.
Han Zheng, der Bürgermeister Shanghais, sagt: "Shanghai
will eine der menschenfreundlichsten und charmantesten Städte
weltweit werden."
|