Shenzhen:
Die Bewohner sind am reichsten
Als der Franzose Pierre in Shenzhen ankam, hatte er große
Anpassungsschwierigkeiten: Das Klima ist feucht und es regnet
im Sommer zu viel. Für Franzosen ist das schwüle Wetter
besonders unangenehm. "Zum Glück verfüge ich über
eine enorme Anpassungsfähigkeit. Für uns Ausländer
ist das Leben in Shenzhen sehr bequem. Einkäufe machen wir
gerne in Hong Kong. Außerdem stehen in Shenzhen zahlreiche
chinesische und ausländische Restaurants zur Verfügung.
Ein Gericht namens ,Jiao Hua Ji' (Bettler-Huhn) schmeckt besonders
lecker. Anscheinend wurde das Gericht von einem Bettler erfunden."
Pierre hat in Frankreich schon angefangen, Essstäbchen zu
verwenden, und jetzt kann er sie daher geschickt benutzen, so
dass er im Alltagsleben überhaupt keine Schwierigkeiten hat.
Harley Seyedin, Präsident der amerikanischen Handelskammer
in Guangdong, hat auch einen guten Eindruck von der Stadt Shenzhen
bekommen. Er sagt: "In den vergangenen 15 Jahren habe ich
mit meinen eigenen Augen gesehen, wie Shenzhen sich schnell entwickelt
hat. Im Entwicklungsprozess bemüht sich die Stadtregierung,
eine fortschrittliche Infrastruktur aufzubauen. Beispielsweise
hat sie großen Wert auf den Bau der Autobahn, der U-Bahn
und eines Lichtleitfaser-Telekommunikationssystems mit hoher Geschwindigkeit
gelegt. Außerdem spielt Shenzhen noch eine bedeutende Rolle
in der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung der Welt.
Besonders wichtig ist, dass die Stadtregierung sich stets bemüht,
Shenzhen zu einer Gartenstadt, einer Kunststadt, einer Küstenstadt
und einer idealen Stadt zum Vergnügen und für die Freitzeitgestaltung
aufzubauen."
Shenzhen ist eine der vier ersten Wirtschaftssonderzonen Chinas.
Das wirtschaftliche Entwicklungstempo, auch Shenzhen-Tempo genannt,
steht an der Spitze aller chinesischen Städte.
Aber nach dem Beitritt Chinas zur WTO hat sich die Überlegenheit
der Stadt Shenzhen als eine Wirtschaftssonderzone immer mehr abgeschwächt.
Übt Shenzhen in einer solchen Situation noch eine große
Anziehungskraft auf die Chinesen aus? Aus der Liste der chinesischen
Städte hinsichtlich der Lebensqualität kann man ablesen,
dass Shenzhen nach wie vor eine begehrte Stadt ist, deren Gesamtindex
der Lebensqualität an der Spitze steht. Bei der Umfrage unter
den Internet-Benutzern gehört sie auch zu den Städten,
die die ersten drei Plätze einnehmen. Der Index des Einkommens
der Bewohner, der Konsumstruktur und der Verkehrslage belegt jeweils
den ersten Platz. Im Großen und Ganzen betrachtet ist Shenzhen
eine Stadt mit hoher Lebensqualität.
Doch die Entwicklung mancher Bereiche in Shenzhen ist zurückgeblieben.
Die Indizes für öffentliche Sicherheit, medizinische
und hygienische Fürsorge und Kultur- und Freizeitgestaltung
belegen keinen guten Platz und stehen auf der Liste hinter mehr
als 50 anderen Städten. Das ist möglicherweise der Grund,
warum die Stadtregierung Shenzhen im Jahre 2004 begann, ihr Tempo
und den Index der Modernisierung zu regulieren. Besonders erklärungswürdig
ist, dass der Index der sozialen Absicherung von Shenzhen auf
dem letzten Platz unter 100 untersuchten chinesischen Städten
steht. Der Grund liegt darin, dass man den Koeffizienten der Investitionen
im Bereich soziale Absicherung als den Kernmaßstab zur Beurteilung
des Sozialsystems gewählt hat. Dank des hohen wirtschaftlichen
Entwicklungsniveaus gibt es in Shenzhen viele Arbeitsmöglichkeiten,
außerdem ist der Trend immer deutlicher, dass die öffentliche
Wohlfahrt sich an dem Markt orientiert. Aus diesen zwei Günden
hat die Stadtregierung relativ wenig in den Bereich soziale Absicherung
investiert. Übrigens wird der Index der Investitionen im
Bereich soziale Absicherung noch von der Basiszahl des Budgets
beeinflusst.
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