Aus Übersee strömen chinesische Kulturgegenstände
auf den chinesischen Kunstmarkt
Von
Lu Rucai
Vom 5. Juni bis zum 5. Juli 2006 veranstaltete das Chinesische
Nationalmuseum eine Sonder-Ausstellung zum Tag des Kulturerbes,
auf dieser Ausstellung wurden wertvollste Kulturgegenstände
wie z. B. das vom berühmten Kalligraphen Mi Fu der Nördlichen
Song-Dynastie (960 1127) geschaffene Meisterwerk Aufschrift
für den bergförmigen Tuschestein, die älteste und
vollständigste Sammlung der kunstvollen Kalligraphievorlage,
Steinabrieb aus den Jahren 990995 und im Ausland verstreute
Kopffiguren von Buddhastatuen aus den Longmen-Grotten ausgestellt.
Bei der Betrachtung solcher nationalen Kunstschätze, die
über viele Jahre lang in Übersee verstreut waren, wurden
die Gemüter der Besucher stark bewegt.
Als einer der wichtigsten Teile der Sonder-Ausstellung
zum Tag des Kulturerbes hat vor allem die Ausstellung
der ausgewählten Kulturgegenstände, die nach der Gründung
der Volksrepublik China gesammelt wurden zahlreiche Stadtbewohner
angezogen. Die Exponate sind repräsentativ für jene
nationalen Kunstschätze, die in den letzten Jahren
aus dem Ausland und aus dem Volk beschafft werden konnten. Dies
signalisiert, dass es zunehmend gelingt, Kulturgegenstände
nach China zurückzuholen.
China ist ein Land, das reich an Kulturgegenständen ist,
und zugleich auch eines der Länder der Welt, die den schwersten
Verlust von Kulturgegenständen zu beklagen haben. Aus einer
Statistik der UNESCO geht hervor, dass sich zur Zeit 1,67 Mio.
chinesische Kulturgegenstände in mehr als 200 Museen in 47
Ländern befinden. Wenn die im Volk und in Übersee verstreuten
Kulturgegenstände eingerechnet werden, dann ist die Zahl
um das mehrfache sogar dutzendfach höher.
Seit Jahren entwickelt sich die chinesische Wirtschaft ununterbrochen
rasant. Das führt dazu, dass das Preisniveau auf dem inländischen
Kunstmarkt von Jahr zu Jahr steigt. Dieses fördert in gewissem
Sinne die Beschaffung von Kulturgegenständen in Übersee
für China.
Die Bemühungen der Regierungsorgane
Im Jahr 2003 wurde das Begutachtungs- und Forschungsbüro
für Kulturgegenstände gegründet. Es ist eine neue
Abteilung des Chinesischen Informations- und Beratungszentrums
für Kulturgegenstände, das dem Staatlichen Büro
für Denkmalschutz untersteht. Neben der Dienstleistung, Kulturgegenstände
für Institutionen wie Museen und Personen im Inland zu begutachten,
hat die neu gegründete Abteilung noch andere wichtige Aufgaben
zu erfüllen. Sie sammelt u. a. Informationen über die
in Übersee verstreuten chinesischen Kulturgegenstände,
legt spezielle Datenbanken an und übernimmt die Verantwortung
für den Ankauf von Kulturgegenständen im Ausland und
deren Rückführung.
Das Begutachtungs- und Forschungsbüro für Kulturgegenstände
geht außerdem seiner amtlichen Verpflichtung nach, das Projekt
zur Sammlung von kostbaren und bedeutenden Kulturgegenständen
des Staates durchzuführen. Dieses Projekt, das seit
2002 ausgeführt wird, steht unter der gemeinsamen Federführung
des Staatlichen Büros für Denkmalschutz und des Finanzministeriums.
Es verfolgt das Ziel, die in Übersee und im Volk verstreuten
wichtigen und kostbaren Kulturgegenstände Chinas zu retten.
Xie Xiaoquan, Vizedirektor des Begutachtungs- und Forschungsbüros
für Kulturgegenstände, teilte der Medienöffentlichkeit
mit, dass die gegenwärtige Beschaffungsarbeit offen für
die Mitarbeit der ganzen Gesellschaft ist und jeder einschlägige
Informationen liefern kann.
Im Jahr 2002 wurde der Staatliche Spezialfonds für die Beschaffung
von bedeutenden Kulturgegenständen eingerichtet. Jedes Jahr
stellt der Staat 50 Mio. Yuan zur Beschaffung von kostbaren Kulturgegenständen
bereit, welche in Übersee oder im Volk verstreut sind. Bis
zum Mai 2006 wurden insgesamt 14 Schlüsselprojekte zur Beschaffung
von Kulturgegenständen realisiert. Dafür wurden nahezu
200 Mio. Yuan aus dem zentralen Haushalt ausgegeben. 204 kostbare
Kulturgegenstände verschiedener Art, die im In- und Ausland
verstreut waren, sowie über 60 000 kostbare, aus gefärbtem
Leder gefertigte Figuren des Schattenspiels konnten wiederbeschafft
werden. Sowohl das bereits zu Anfang angeführte kalligraphische
Meisterwerk Aufschrift für den bergförmigen Tuschestein
als auch der im April 2006 zurückgekaufte Zilongding,
der größte und mit Inschrift versehene bronzene Dreifuß
aus der Shang-Dynastie (17. bis 11. Jahrhundert v. u. Z), sind
seltene nationale Kunstschätze.
You Qingqiao, Direktor des Chinesischen Informations- und Beratungszentrums
für Kulturgegenstände, sagt, dass von diesem Jahr an
eine Reihe von Kulturgegenständen, die im Volk und in Übersee
verstreut waren, in geordneter Weise zurückgekauft werden.
Abgesehen davon, dass die Mechanismen der Beschaffung komplettiert
wurden und die finanzielle Unterstützung deutlicher geregelt
wurde, sind die Entschlossenheit und die Zuversicht der chinesischen
Regierung bei der Förderung der Beschaffung von Kulturgegenständen
von großer
Bedeutung. Zusätzlich zur Einrichtung des Spezialfonds hat
der Staat die Bemühungen zur Auffindung von Kulturgegenständen
über seine Kontakte zu den chinesischen Botschaften im Ausland
intensiviert. Das Kulturministerium, das Ministerium für
Auswärtige Angelegenheiten und das Staatliche Büro für
Denkmalschutz haben zu diesem Zweck gemeinsame Anordnungen erlassen.
Mit ausländischen Institutionen für Kunstsammlung und
Versteigerungen sowie Museen wurden direkte Verbindungen hergestellt.
Im Internet wurde ein System zur Untersuchung von Kulturgegenständen
in Übersee eingerichtet.
Zeitgleich legt der Staat bei der Beschaffung von Kulturgegenständen
den Schwerpunkt auch auf die Rettung der volkstümlichen Kulturgegenstände,
damit verhindert wird, dass die kostbaren volkstümlichen
Kulturgegenstände ins Ausland gebracht werden. Zhang Xiwu,
Direktor des Begutachtungs- und Forschungsbüros für
Kulturgegenstände, sagt, dass unter der Anleitung der volkstümlichen
Künstler und durch den Staatlichen Spezialfonds für
Beschaffung von kostbaren und bedeutenden Kulturgegenständen
in mehr als 20 Provinzen 60 000 aus gefärbtem Leder gefertigte
Figuren des Schattenspiels gesammelt werden konnten. Das
Schattenspiel ist ein wichtiges repräsentatives Genre in
der traditionellen chinesischen Volkskultur und -kunst. Seit Jahren
kommen zahlreiche Sammler aus dem Ausland nach China, um sie zu
kaufen. Wenn man sie nicht rechtzeitig retten würde, dann
würden sie möglicherweise verloren gehen oder ins Ausland
gebracht. Sie planen, mit diesen 60 000 Schattenspielfiguren
und einigen zehntausenden in Sichuan gesammelten Schattenspielfiguren
in der Provinzhauptstadt Chengdu ein Museum für das Schattenspiel
einzurichten.
Vizedirektor Xie Xiaoquan äußerte, dass die Beschaffung
von Kulturgegenständen hauptsächlich durch unentgeltliche
Spenden, entgeltliche Spenden und Erwerb
zustande kommt. Hinsichtlich der unerschwinglichen Preise von
Kulturgegenständen ist die jährliche Finanzzuweisung
von 50 Mio. Yuan zu gering. Wegen der begrenzten Geldmittel muss
der Staat Schwerpunkte setzen und einige wenige repräsentative
Kostbarkeiten, die außerordentlich hohen künstlerischen
Wert besitzen, erwerben.
Durch die Beteiligung der nichtstaatlichen und gemeinnützigen
Organisationen kann der Mangel an staatlichen Geldmitteln in einem
gewissen Grad kompensiert werden. 2002 wurde der Staatliche Spezialfonds
für Rettung der in Übersee verstreuten Kulturgegenstände
eingerichtet. Im Juli 2003 wurde dann das Projekt Nationale
Kunstschätze eingeleitet. Der berühmte Unternehmer
He Hongshen hat aufgrund vielseitiger Bemühungen mit einer
Spende in Höhe von mehr als sechs Mio. Yuan die bronzene
Schweinekopffigur des Alten Sommerpalastes, die über 140
Jahre lang im ausländischen Besitz lag, zurückgekauft.
Das ist der erste nationale Kunstschatz, der durch die nichtstaatliche
Organisation zum gemeinnützigen Zweck zurückgekauft
wurde.
Vizedirektor Xia Xiaoquan sagte, dass der staatliche Einsatz
an Geldmitteln für die Beschaffung der kostbaren und bedeutenden
Kulturgegenstände weiter gesteigert werden soll, damit die
Wiederbeschaffungsmaßnahmen in Übersee erfolgreich
verlaufen und die führende Rolle des Staates auf diesem Gebiet
gewährleistet werden kann.
Einstieg von Privatkäufern in die Kunstauktionen
Seit einigen Jahren treten die chinesischen Käufer
weltweit in großen Auktionen auf, ihre starke Kaufkraft
ruft Erstaunen in der Szene hervor. Auf der Sothebys-Herbstauktion
in Hong Kong 2004 hat Xu Qiming, Vorstandsvorsitzender der Xulong
Group in der Provinz Zhejiang, eine mit bunten Pfirsichmustern
verzierte Weinschale aus Porzellan, welche aus den Jahren unter
der Herrschaft Yongzhengs in der Qing-Dynastie (16161911)
stammt, und einen blauen mit Drachenmustern verzierten Porzellantopf,
der aus der Yuan-Dynastie (12061368) stammt, mit einem Gebot
von 4,5 Mio. Hong Kong-Dollar bzw. 4 Mio. Hong Kong-Dollar ersteigert.
Zusammengerechnet hat Xu Qiming in den Auktionen in London und
New York im Jahr 2004 mehr als 30 Mio. Yuan in den Kauf von Kulturgegenständen
investiert. Auf der Frühjahrsauktion 2004, die von Sugari
International Auction Co., LTD veranstaltet wurde, hat die ZK
Group der Provinz Zhejiang die Sammlung von Blumen- und Vogelbildern,
die von Chen Hongshou, einem Maler zur Zeit der ausgehenden Ming-
(1368 1644) und der beginnenden Qing-Dynastie, erschaffen
wurde, mit 28 Mio. Yuan gekauft.
Aus den Statistiken der weltbekannten New Yorker Auktionsfirma
Christies geht hervor, dass auf der Herbstauktion 2003 13%
der chinesischen Kunstgegenstände von chinesischen Kunden
gekauft wurden. Mit der Spezialauktion für chinesische Kunstgegenstände
im März 2004 ist dieser Prozentsatz auf 25% gestiegen. Aus
den Aufzeichnungen der deutschen Auktionsfirma Nagel über
die in den letzten Jahren versteigerten chinesischen Kunstgegenstände
ist zu entnehmen, dass 40% der Kunden aus Europa, 10% der Kunden
aus den USA und die übrigen Kunden aus China kommen. Der
von chinesischen Kunden getätigte Kauf macht 25%30%
des Jahresumsatzes der Firma Nagel aus.
Die chinesischen Privatkunden, die in großen Auktionen
aktiv sind, sind zumeist die kapitalkräftigen Kaufleute der
Provinz Zhejiang. Sie werden als Korps aus Zhejiang
bezeichnet und kommen aus Cixi, Taizhou und Wenzhou, also jenen
Regionen, in denen die nichtstaatliche Wirtschaft hochentwickelt
ist. Da sie die hochrangigen Auktionen der Welt häufig besuchen,
erhielten mehr als 20 Privatunternehmer aus Cixi von Christies
und Sothebys, den zwei weltweit führenden Auktionsfirmen,
eine Einladung zu einem Bankett.
Anfang Januar 2006 hat das Museum der Provinz Zhejiang eine Ausstellung
zum Thema: Familienkleinode große Ausstellung
der im Volk gesammelten Kunstschätze in Zhejiang veranstaltet.
Dabei werden mehr als 280 Kunstgegenstände ausgestellt. Dazu
sagt Zhao Youqiang, Leiter der Abteilung für gesellschaftliche
Aufklärungsarbeit des Museums der Provinz Zhejiang: Obwohl
sich diese Ausstellung auf die ganze Provinz bezieht, kommen über
50% der Kulturgegenstände aus den Privatunternehmen in Cixi.
Die 280 Kulturgegenstände wurden zumeist von den Sammlern
aus Übersee zurückgekauft. Sie sind dennoch nur die
Spitze des Eisbergs der im Volk gesammelten Kulturgegenstände
in Zhejiang. Eines kann festgestellt werden, nämlich dass
die durch das Privatkapital in Zhejiang gesammelten Kulturgegenstände
sowohl in Quantität als auch in Qualität die Sammlung
des Provinzmuseums übertreffen.
Der Abteilungsleiter Zhao sagt, dass es in Zhejiang mehr als
zehn große, privat betriebene Firmen gibt, die groß
angelegte Sammlungen von Kunstgegenständen unterhalten und
die entsprechende Investition tätigen. Ihr gesamter Einsatz
an Geldmitteln beläuft sich auf mehrere hundert Millionen
Yuan. Allein in Cixi gibt es fünf oder sechs solche Firmen.
Die Kingring Group in Cixi ist ein Branchen überschreitendes
Unternehmen, dessen Geschäftsbereiche in der Textilindustrie,
Stromerzeugung und in Immobilien liegen. Die von dieser Gruppe
gegründete Kunsthalle Kingring verfügt über 1000
Porzellangegenstände, bronzene Gegenstände, Malereien
und Kalligraphien aus verschiedenen Dynastien. Die Gesamtinvestition
in diese Sammlung beläuft sich auf 400 bis 500 Mio. Yuan
und ihr Marktwert erreicht derzeit schätzungsweise fünf
bis sechs Mrd. Yuan. Ein Mitarbeiter beim Spezialfonds für
Rettung der in Übersee verstreuten Kulturgegenstände,
der zur Stiftung für die gesellschaftliche und kulturelle
Entwicklung Chinas gehört, sagt, dass zur Zeit jedes Jahr
etwa 20 000 Kulturgegenstände aus dem Ausland zurückgeholt
werden. Dabei spielen die Privatunternehmer aus Zhejiang eine
wichtige Rolle, denn fast einzehntel davon haben sie zurückerobert.
Jüngst hat der Beijinger Antiquitätenmarkt seine neu
errichtete Halle für die zurückgeholten Kulturgegenstände
eröffnet. Damit wird der Gesellschaft eine standardisierte
Handelsstätte angeboten und ein neuer Kanal für die
Rückbeschaffung von Kulturgegenständen aus Übersee
geschaffen. In dieser Halle haben über zehn bekannte Antiquitätenfirmen
aus Beijing, Hong Kong und Taiwan ihre Niederlassungen eingerichtet.
Auch dadurch wird die Rückbeschaffung von Kulturgegenständen
aus Übersee gefördert. Der Beijinger Antiquitätenmarkt
plant gerade die Gründung eines Vereins zur Förderung
der Beziehungen von Antiquitätenfirmen, damit diese eine
verbesserte Kommunikation unterhalten, ihre Informationen über
den Markt und vorhandene Geldmittel miteinander teilen und sich
gemeinsam am internationalen Markt für Kunstgegenstände
beteiligen, wodurch der inländische Markt noch konkurrenzfähiger
werden könnte.
Starke kommerzielle Stimmung
Im Mai 2006 hat der Chinesische Fonds zur Rettung der in Übersee
verstreuten Kulturgegenstände die erste Reisegruppe chinesischer
Kunstsammler ins Ausland organisiert. 20 Mitglieder haben eine
Woche lang in Tokio und Jokohama nach Kunstschätzen gesucht
und am Ende mehr als 20 chinesische Kulturgegenstände nach
China zurückgeholt. Unter den Reisenden gab es Hobbysammler,
aber auch Antiquitätenhändler.
Niu Xianfeng, Vizegeschäftsführer des Spezialfonds,
meint, ein Rückkauf sei die beste Methode, um die verstreuten
Kulturgegenstände zu retten. Gleich nach der Ankunft der
Reisenden in Beijing wurden sie von den Medien ins Visier genommen.
Man stellte die Frage, ob die Suche nach Kunstschätzen
eine patriotische Handlung oder eine kommerzielle Unternehmung
ist. Denn die meisten zurückgekauften Kulturgegenstände
werden von Privatpersonen, unter denen es profitorientierte Antiquitätenhändler
gibt, erworben und nicht dem Staat gespendet.
Die Experten weisen darauf hin, dass das Preisniveau auf dem
Antiquitätenmarkt im Inland insgesamt jedes Jahr steigt.
Viele Kulturgegenstände wurden in einem internationalen
Vergleich in China zum höchsten Preis verkauft. Verkäufer
orientieren sich an hohen Preisen, das ist auch der direkte
und wichtigste Grund, dass viele in Übersee verstreute Kulturgegenstände
nach China zurückgeholt werden. In der Tat werden viele dieser
Kulturgegenstände wieder versteigert. Aber wer dann ihr Besitzer
sein wird, hängt von der Kaufkraft ab. So ist es durchaus
möglich, dass die Kulturgegenstände wieder ins Ausland
gebracht werden. Das Gemälde von Blumen und Vögeln,
welches viel Aufsehen erregte und vom Kaiser Huizong der Nördlichen
Song-Dynastie geschaffen wurde, ist ein sehr typisches Beispiel.
Es wurde auf einer Auktion in China zum Preis von 25,3 Mio. Yuan
verkauft. Damit wurde ein aktueller Rekordpreis für chinesische
Kalligraphien und Malereien erzielt; der neue Besitzer ist allerdings
eine US-amerikanische Galerie.
Gemäß dem revidierten Gesetz der Volksrepublik China
über den Denkmalschutz vom Oktober 2002 ist es gestattet,
dass Bürger durch verschiedene Wege - wie durch Kauf und
Versteigerung Kulturgegenstände erwerben und diese
gesetzmäßig in die Zirkulation des Kunstmarktes gebracht
werden. Das fördert in gewissem Sinne den Prozess der Rückbeschaffung
von nationalen Kunstschätzen. Zur Zeit verfügen fast
alle inländischen Auktionsfirmen über im Ausland beschaffte
Kulturgegenstände. Bis zum April 2005 machten die in Übersee
erworbenen Kulturgegenstände mehr als 50% der Kunstwerke
aus, die von einem Dutzend bekannter Auktionsfirmen im Inland
angeboten wurden. Das ist mehr als 60% des Gesamtumsatzes.
Allerdings sagt Zhang Xiwu, Direktor des Begutachtungs- und Forschungsbüros
für Kulturgegenstände, dass die Firmen und Privatpersonen
das eigene fachliche Niveau erhöhen und den eigenen Blick
schärfen sollen. Die Herkunft von und der Zugang zu Kulturgegenständen
gehören demnach zum notwendigen Wissen der Händler,
um vermeidbaren Auseinandersetzungen beim Erwerb von Kulturgegenständen
und Preiserhöhungen entgegenzuwirken. Es ist eine Verschwendung
von Ressourcen, Kulturgegenstände zurückzukaufen zu
einem Preis, der weit höher liegt als ihr tatsächlicher
Wert. Das bereitet der Beschaffung von Kulturgegenständen
durch normale Kanäle nur unnötige Probleme.
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