Eine harmonische Welt entsteht aus einer Gesinnung
Von Xin Ying
Der über 2500-jährige Buddhismus zählt zu den
drei bekanntesten Religionen der Welt. Überall auf der Welt
gibt es Buddhisten, allein in China sind es 100 Millionen.
Im April dieses Jahres fand das Erste Weltbuddhismusforum
in den Städten Hangzhou und Zhoushan, Provinz Zhejiang, statt,
an dem mehr als 1000 hochrangige buddhistische Mönche, Gelehrte
sowie prominente Persönlichkeiten aus mehr als 34 Ländern
und Gebieten teilnahmen. Sie diskutierten Fragen, den Aufbau einer
harmonischen Welt betreffend.
Unter dem Hauptthema Eine harmonische Welt entsteht aus
einer Gesinnung tauschten die Teilnehmer intensiv ihre Meinungen
über Solidarität und Kooperation, über die gesellschaftliche
Verantwortung und die Friedensmission des Buddhismus aus. Diese
bestehe auch darin, dass sich die verschiedenen Länder und
Nationen bei allen existierenden Unterschieden zwischen ihnen
um den Aufbau einer harmonischen Welt mit einem dauerhaften Frieden
und einem gemeinsamen Gedeihen bemühen müssten.
Kofi Annan, Generalsekretär der Vereinten Nationen, führte
in seinem Glückwunschschreiben an das Forum aus, dass der
Buddhismus seit mehr als 2500 Jahren als Buddhas Lehre voller
Humanität und Brüderlichkeit Richtschnur für ein
vorbildliches Leben für Hunderte Millionen von Menschen geworden
sei. Wir betrachten die heutige Weltlage und stellen fest,
dass fromme Buddhisten dem Licht der Barmherzigkeit, des Verständnisses
sowie der Achtung voreinander und der gegenseitigen Liebe folgen.
Das ist Buddhas Licht, das in die irdische Welt leuchtet.
Die wichtigste Tatsache der heutigen Zeit ist, dass wir
ein gemeinsames Heim haben. Das ist ein kleiner Himmelskörper,
der immer enger zu werden scheint, auf dem wir aber alle zusammenleben
müssen. Aus diesem Grund sollten wir uns gemeinsam um die
Interessen, die Harmonie und die friedliche Koexistenz der Völker
der ganzen Welt bemühen.
Mit der rasanten Wirtschaftsentwicklung sind die zwischenmenschlichen
Beziehungen und die Beziehungen zwischen Mensch und Natur in der
chinesischen Gesellschaft angespannter geworden. Zur Zeit ernährt
China mit weniger als 10% der Ackerfläche, 6% der Trinkwasserressourcen
und 3% bis 4% der Waldressourcen der Welt 22% der Weltbevölkerung.
Nach Schätzungen wird die Bevölkerung Chinas im Jahr
2020 auf 1,45 bis 1,49 Mrd. Menschen angewachsen sein. Das chinesische
Wirtschaftsvolumen wird dann 35 bis 36 Billionen Yuan erreichen.
Wenn das traditionelle Entwicklungsmodell bis dahin weitergeführt
würde, würde die Umweltbelastung um das 2,6-fache höher
als im Jahr 2000 liegen.
Ye Xiaowen, Direktor des Staatlichen Amtes für Religiöse
Angelegenheiten Chinas und Leiter der Chinesischen Gesellschaft
für den Religiösen Kulturaustausch Chinas, ist der Meinung,
dass der Buddhismus im Prozess des Aufbaus einer harmonischen
Gesellschaft in China die angespannten Beziehungen zwischen Mensch
und Natur sowie die zwischen den Menschen, die durch die schnelle
Wirtschaftsentwicklung verursacht worden sind, mindern kann und
damit eine spezielle Bedeutung bei der Förderung der Harmonie
in der Gesellschaft haben wird.
Der Buddhismus ist bestrebt, Vollkommenheit und Harmonie zu schaffen.
In dieser Hinsicht ist er grundsätzlich eine Idee, die Menschen
zu Harmonie und Frieden verpflichtet.
Nach buddhistischer Auffassung über das Werden in gegenseitiger
Abhängigkeit, auch Konditionalnexus genannt, bilden der Kosmos,
alle Dinge der Welt und auch die Menschen eine Einheit, in der
alles nebeneinander existiert, wechselseitig voneinander abhängt
und untrennbar miteinander verbunden ist. Der Kern dieser Auffassung
wird allein durch das Wort He (Harmonie) ausgedrückt.
Dies gilt als ursächliches Verknüpfungsgesetz.
Es zu befolgen bedeutet, die Beziehung zwischen mir und anderen
Menschen, die Beziehung zwischen mir und den Dingen sowie die
Beziehung zwischen Körper und Seele so zu gestalten, dass
Harmonie, Gleichgewicht und Vollkommenheit in diesen verschiedenartigen
Beziehungen geschaffen werden können. Dies ist die vollkommenste
Weisheit und das höchste Stadium, das Menschen erreichen
können.
China richtet einen Friedensappell an die Welt und bemüht
sich um den Aufbau einer harmonischen Gesellschaft im Inland,
welche die Weisheit der chinesischen Kultur verkörpert. Zugleich
hebt der Appell die Verantwortung der chinesischen Regierung beim
Aufbau eines großen Landes hervor.
Eine harmonische Welt ist das erstrebenswerte Ziel
der Menschen. Sie entsteht aus einer Gesinnung
im Buddhismus wird so der Weg zum Erreichen des Ziels genannt.
Um eine harmonische Welt zu verwirklichen, muss man sich auch
durch Meditationen vervollkommnen. Die Vervollkommnung muss innerlich
wie äußerlich angestrebt werden, denn unharmonische
Gemütszustände gelten als eine Grundursache für
äußere Konflikte.
Das Weltbuddhismusforum hat eine wichtige Plattform
des Meinungsaustauschs, der Solidarität und der Zusammenarbeit
aller buddhistischen Kräfte geschaffen und zugleich ein Forum
für alle den Frieden liebenden Menschen eröffnet.
|