Freiwillige in Aktion

 

Von Xu Xiaoyan

 

 

„Unentgeltlich einen Dienst an der Gesellschaft zu leisten, halten heutzutage viele Leute für ein Ruhmesblatt. Aber in Wirklichkeit bedeutet der von Freiwilligen gebotene Service unentgeltliche Arbeit, nämlich anderen zu helfen, ohne an den eigenen Genuss zu denken.“ Der Eindruck, den Ren Yanling als Freiwillige für die Olympischen Spiele 2004 in Athen gewann, trifft das Wesen des freiwilligen Engagements. Nun wartet sie auf die Ernennung der Freiwilligen für die Winterolympiade 2006 in Turin. Die Aura des „Freiwilligen“ birgt viele Kleinigkeiten und eine Vielzahl von eventuell eintönigen Arbeiten in sich. „Bei den Olympischen Spielen in Athen bestanden zwischen den Freiwilligen und dem Organisationskomitee der Olympiade keine vertraglichen Beziehungen. Ob die Freiwilligen dorthin gehen oder wie sie dann dort was machen, hängt von ihrer Selbstdisziplin ab.“ Als Rechtsanwältin hat Ren Yanling ihren eigenen professionellen Blickwinkel. Ganz ehrlich sagt sie: „Der Geist der Olympiade liegt in der Teilnahme. Freiwillige verkörpern den Geist der Teilnahme. Um ein richtiger Freiwilliger zu sein, muss man den olympischen Geist tiefgehend begreifen.“

Frau Ren meint: „Die Austragung der Olympischen Spiele gleicht einer Einladung einer Familie zum Essen. Dass allein die Speisen schmecken, reicht nicht. Wichtiger ist, ob der Gastgeber und die Gäste sich mit ausgelassener Fröhlichkeit unterhalten können.“ Ihr zufolge müssen Freiwillige eine reife Einstellung, was Dienstleistungen betrifft, haben.

Das Projekt der Freiwilligen wird offiziell in Gang gesetzt

Vor kurzem wurde das Projekt der Freiwilligen für die Olympischen Spiele 2008 in Beijing offiziell gestartet. Gleichzeitig wurde der Aktionsplan für Freiwillige der Olympischen Spiele in Beijing hervorgebracht, in dem eindeutig steht, dass das Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele auch unter den Überseechinesen und in Hong Kong, Macao und Taiwan Freiwillige anwerben wird.

Auf einer vom Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele abgehaltenen Pressekonferenz sagt Li Binghua, stellvertretender Exekutivvorsitzender des Beijinger Organisationskomitees, dass die Anwerbung der Freiwilligen für die Olympischen Spiele in Beijing im August 2006 beginnen und im April 2008 enden werde.

Laut Li Binghua wird die Anwerbung öffentlich und zielgerichtet stattfinden. Mit der öffentlichen Anwerbung ist gemeint, dass das Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele in der Öffentlichkeit Anträge der Freiwilligen auf verschiedene Weise wie z. B. per Internet annimmt. Die zielgerichtete Anwerbung bezieht sich darauf, dass das Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele die betreffenden Einheiten beauftragen wird, die dann gemäß den vom Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele festgelegten Bedingungen Freiwillige anwerben, sie entsprechend ausbilden, auswählen und managen werden.

Das übliche Verfahren für die Anwerbung der Freiwilligen für die Olympischen Spiele in Beijing lautet folgenderweise: Anmeldeanträge aus allen Gesellschaftskreisen werden angenommen; Überprüfung der Materialien, Arbeitszuweisung und Bewerbungsinterviews durch das Komitee, anfängliche Stellenbestimmung und Vergabe der Aufnahmebestätigung durch die Verwaltungsbehörden für Freiwillige der Olympiade, Aufgabenannahme durch die Freiwilligen und Überprüfung ihrer Herkunft.

Nach der Vorstellung von Li Binghua werden sich die Freiwilligen für die Olympischen Spiele in Beijing aus zehn Gruppen u.a. aus Studenten zusammensetzen.

Die Freiwilligen, die der Olympiade 2008 Service bieten, sind auch unmittelbare Teilnehmer. Ihre Posten beziehen sich im Wesentlichen auf die Bereiche Gästeempfang, Dolmetschen, Transport, Sicherheitsgewährleistung, medizinische und hygienische Betreuung, Anweisung der Zuschauer, Warenverteilung, Kommunikation, organisatorische Unterstützung der Spiele, Betriebsunterstützung der Sporthallen und Stadien, Unterstützung des Nachrichten-Services und organisatorische Unterstützung der Kulturveranstaltungen. Planmäßig werden ca. 70 000 Freiwillige aus aller Welt angeworben, unter denen Hochschulstudenten aus Beijing den Hauptteil bilden. Gleichzeitig werden auch die Stadtbewohner von Beijing, Angehörige unterschiedlicher ethnischer Gruppen aus allen Teilen Chinas, Landsleute aus Hong Kong, Macao und Taiwan sowie Überseechinesen und ausländische Freunde in die Freiwilligengruppen aufgenommen.

Zur Zeit hat das Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele gemäß den Methoden der Projektverwaltung sieben Operationspläne für jede Freiwilligengruppe ausgearbeitet. Bei den sieben Plänen handelt es sich um Werbung, Anwerbung und Auswahl, wohltätige Praxis, Ausbildung, Anreize und Bindung des Personals, Zuweisung fester Arbeitsstellen und den Einsatz der Freiwilligen während der Olympischen Spiele.

Wie die Freiwilligen für die Olympischen Spielen in Sydney und Athen werden die Freiwilligen für die Olympiade in Beijing auch in einfache und professionelle Freiwillige eingeteilt. Die ersteren übernehmen meist die Dienstleistungen und machen ungefähr 60% aus, während die restlichen 40% hohen fachlichen Ansprüchen gerecht werden müssen und in den Bereichen Dolmetschen und Übersetzung, Technik, medizinische Betreuung, Wettspiele und Verkehr eingesetzt werden. Unter den Antragstellern sind die meisten geeignet für die Kategorie einfache Freiwillige, deshalb haben diejenigen, die sich eine fachliche Fertigkeit und Qualifikation angeeignet haben, eine größere Chance, Freiwillige für die Olympiade zu werden.

Überseechinesen und ausländische Freunde sind kostbare Ressourcen

Zhang Zhiwei, Vize-Generalsekretär des Organisationskomitees der Beijinger Olympischen Spiele, stellt bei der Vorstellung des Projekts der Freiwilligen für die Olympischen Spiele in Beijing an die Vertreter der Überseechinesen fest, dass dem Projekt Aufmerksamkeit von Menschen chinesischer Herkunft aus aller Welt, Landsleute aus Hong Kong, Macao und Taiwan, Überseechinesen und chinesische Auslandsstudenten eingeschlossen, geschenkt und von ihnen Unterstützung gewährt wird, was das Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele besonders ermutigt und tief bewegt.

Laut Zhang Zhiwei hat das Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele bereits seit dem Gründungstag zahlreiche Anrufe und Schreiben von Auslandschinesen aus aller Welt erhalten, in denen sie ihre aufrichtigen Wünsche, sich an den Arbeiten der Freiwilligen für die Olympiade in Beijing zu beteiligen und den Olympischen Spielen zu dienen, zum Ausdruck gebracht haben. Am 5. Juni 2005 wurde das Projekt der Freiwilligen für die Olympischen Spiele in Beijing gestartet, seitdem hat das Organisationskomitee ca. 200 Anrufe, Telefaxe, Briefe und E-Mails von Auslandschinesen erhalten, in denen sie sich über die Arbeiten der Freiwilligen informierten und Anträge stellten. Unter den Antragstellern gibt es Alte und Kinder, Studenten und Lehrer, Ärzte und Polizisten und im Ausland lebende Chinesen mit chinesischer oder ausländischer Staatsangehörigkeit. Was die Mitarbeiter des Organisationskomitees besonders berührt, sind die Anträge, die von Großeltern für ihre im Ausland geborenen und aufgewachsenen Enkelkinder und die von Auslandschinesen auf eigene Initiative gestellt wurden. Außerdem teilten viele Massenorganisationen, Wohlfahrtsorganisationen sowie Schulen und Institutionen von Auslandschinesen dem Organisationskomitee ihren starken Wunsch mit, Hilfe für die Anwerbung und Ausbildung von Freiwilligen zu leisten. Obwohl sie in den Aspekten Alter, Geschlecht, Beruf und Staatsangehörigketi verschieden sind, haben sie den gemeinsamen Wunsch, den Olympischen Spielen in Beijing ihren Service anzubieten.

Auslandschinesen werden eine kostbare Ressource für Freiwillige für die Olympiade in Beijing. Gegenwärtig sind weltweit über 50 Mio. Auslandschinesen zu verzeichnen. Diese Überlegenheit ist für andere Austragungsorte der Olympischen Spiele unvergleichbar. Diese Auslandschinesen sind vertraut mit den Sitten und Gebräuchen unterschiedlicher Länder und Gebiete, haben reiche Erfahrungen im interkulturellen Austausch und Sprachenvorteile, sind voller Elan für die Teilnahme an der Olympiade in Beijing und werden die Kernkräfte für die Freiwilligen aus Übersee darstellen.

Das Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele wird weltweit in allen Ländern und Gebieten sowie in Beijing ausländische Freiwillige anwerben. Mit Unterstützung der zuständigen staatlichen Behörden wird das Organisationskomitee örtliche Behörden oder Massenorganisationen beauftragen, gemäß den vom Organisationskomitee festgelegten Bedingungen ausländische Freiwillige anzuwerben, sie entsprechend auszubilden und zu managen. Während der Olympischen Spiele werden sie in ihren Diensten in Beijing stehen.

 
Adresse: Baiwanzhuang Dajie 24, Beijing, VR China
Postleitzahl: 100037
Fax: 010-68328338
Website: http://www.chinatoday.com.cn
E-mail: chinaheute@chinatoday.com.cn
Copyright (c) China Today, All Rights Reserved.