„Ein Schwein ernährt
einen Menschen“
Von Hua Shaojun
Der Dorfbewohner Li Demin des Dorfs
Shuitang ließ 2003 eine Methangasgrube bauen. Dafür stieg
der Schweinebestand nun von drei auf acht. Außerdem züchtet
Familie Li noch Pfirsichbäume auf einem Feld von zehn Mu (1
Mu = 1/15 ha) und baut Paprika auf einem Feld von fünf Mu
an. Durch Methangas werden die Ausgaben für Kohle und künstlichen
Dünger gespart. Die Einsparung und die Zunahme des Einkommens
belaufen sich zusammen auf mehr als 30 000 Yuan. Wie andere
Dorfbewohner hat auch Familie Li ein Wohnhaus mit drei Stockwerken
gebaut, das zum Teil von Familienangehörigen bewohnt wird
und zum Teil als Unterbringung für Touristen aus der Stadt
dient.
Li Demins Familie hat drei Mitglieder, er sagt: „Ein Schwein ernährt einen
Menschen.“ In der wärmeren Jahreszeit versorgt das durch Schweinemist
entstandene Gas die Familie mit aller Energie, die beim Kochen
und Baden verwendet wird. Die Restbestände aus der Methangasgrube
sind gute natürliche Dünger, mit denen Obst und Gemüse angebaut
werden können. Sie sind grüne Lebensmittel, die bei Städtern
beliebt sind und natürlich zu einem guten Preis verkauft werden
können.
In der bergigen Umgebung des Dorfes Shuitang waren ursprünglich natürliche
Wälder. Als es früher noch keine Methangasgruben gab, hackten
die Dorfbewohner die Bäume ab, um Brennholz zu bekommen. Die
Wälder wurden zerstört. Nachdem das Dorf Shuitang als Experimentsstätte
der Recyclingswirtschaft bestimmt wurde, hat sich die ökologische
Lage des Dorfs Shuitang in effektiver Weise erholt und weiter
entwickelt. 1999 wurde ein 45 000 Mu großes Stück Land als
Schutzgebiet für natürliche Wälder bestimmt, und ein 2980
Mu großes Stück Ackerland renaturalisiert, auf dem teilweise
Obstbäume angepflanzt wurden, so dass der Prozentsatz der
aufgeforsteten Fläche nun von 28% auf 43% angestiegen ist.
Aufgrund der effektiven Erholung und Entwicklung haben der
Adlerfarn (eine Farnpflanze, deren junge Blätter und Knollen
essbar sind), der auf einem Acker von 5200 Mu angebaut wird,
und der Paprika, der auf einem Acker von 4000 Mu angebaut
wird, die Abnahme nach dem Standard des biologischen Anbaus
der Provinz in zwei Jahren hintereinander bestanden. Aus Adlerfarn
werden Bionahrungsmittel hergestellt, deren Marke Baiyi bereits
als grünes Lebensmittel eingetragen wurde. 2005 ließen sich
durch die Anwerbung der Gemeinde die Dickkolbenverarbeitungsfabrik
Jiujiuji und eine andere Fabrik nieder, sie produzieren ebenfalls
grüne landwirtschaftliche Produkte. Jetzt herrscht im Dorf
wieder eine idyllische Landschaft.
Der Erfolg des Dorfs Shuitang verbreitete sich in anderen ländlichen Gebieten
dieser Region. Der Dorfbewohner Yang Sigang sagt, dass vor
dem Bau der Methangasgrube das jährliche Durchschnittseinkommen
einer Familie bei nur 3000 Yuan lag, es steigerte sich mehr
als um das Doppelte in den letzten zwei Jahren, insbesondere
durch die Entwicklung der Recyclingswirtschaft und die Einführung
neuer Nutzpflanzen. Ihr Leben wird immer besser.
Im November 2004 wurden die Fortschritte der Recyclingswirtschaft von Guiyang
von Klaus Töpfer, Exekutivdirektor von UNEP (United Nations Environment Programme) anerkannt. Er weist darauf hin, dass das Entwicklungsmodell
der Recyclingswirtschaft von Guiyang für die nachhaltige Entwicklung
in vielen Entwicklungsländern wertvolle Erfahrungen liefert.
Huang Qiubin, der stellvertretende Direktor des Sekretariats
der Stadtregierung von Guiyang, sagt: „Die in Guiyang praktizierte
Recyclingswirtschaft stellt den einzigen Ausweg für die Weiterentwicklung
dieser Stadt dar und ist für das ganze Land von Bedeutung.
Im Vergleich zu den entwickelten Ländern sind wir immer noch
in der Anfangs- und Versuchsphase, nachdem wir vor zwei bzw.
drei Jahren damit angefangen haben. Wir werden auf verschiedene
Schwierigkeiten stoßen, aber wir haben Zuversicht, dass die
Verwandlung des Wirtschaftsmodus diesmal gelingen wird.“