Konfuzius-Institut in Deutschland

Von Susanne Buschmann

Das erste Konfuzius-Institut in Deutschland hat unmittelbar nach seiner Gründung im April 2006 in Berlin mit einem bemerkenswerten Start seine Tätigkeit eingeleitet. In einer Folge von mehreren Vorträgen sind bekannte deutsche China-Experten aufgetreten, um den zahlreichen an China interessierten Zuhörern wichtige Kenntnisse über die Geschichte, Kultur und aktuelle Entwicklung Chinas nahe zu bringen. Die Vortragsreihe ergänzte in harmonischer Weise das vielfältige Angebot von chinesischen Sprachkursen, die inzwischen begonnen haben.

Dr. Konrad Seitz, ehemaliger Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der VR China, leitete die Reihe mit seinem Vortrag über Chinas Weg zur Spitze: Herausforderung und Chance ein. Mit großem Interesse wurden besonders seine Ausführungen zur wachsenden Wirtschaftskraft Chinas und den sich daraus ergebenden Chancen für die Vertiefung der chinesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen sowie auch den damit verbundenen Aufgaben aufgenommen.

Nicht weniger Aufmerksamkeit fanden wenige Tage später die Ausführungen von Prof. Dr. Michael Lackner von der Universität Erlangen über den Konfuzianismus heute . Spezifische Aspekte der Geschichte des chinesischen Denkens, z. B. die gegenseitige Beeinflussung von chinesischem und westlichem Denken oder die Wirkungen des Konfuzianismus bis in unsere Zeit, interessierten die Zuhörer ganz besonders.

Prof. Dr. Eva Müller, eine der bekanntesten Experten für chinesische Literatur in Deutschland, führte in die Problematik Neue chinesische Literatur zwischen Avantgarde, Markt und Tradition ein. Ihr sachkundiger Vortrag machte nicht nur mit Schwerpunkten der chinesischen Literatur-Entwicklung im 20. Jahrhundert bekannt, sondern auch mit verschiedenen aktuellen Literatur-Strömungen. Prof. Müller machte die Zuhörer auf die Übersetzung zahlloser literarischer Werke aus europäischen Sprachen in das Chinesische aufmerksam, eine aktuelle Entwicklung, die ihren Worten zufolge von dem großen literarischen Interesse in China und dem regen Kulturaustausch Chinas mit europäischen Ländern zeuge.

Schließlich sprach die Direktorin des Konfuzius-Instituts, Prof. Dr. Mechthild Leutner, zu Chinas kulturellen Beziehungen zum Ausland , besonders bezogen auf Chinas Geschichte.

Schwerpunkte ihrer Darlegungen lagen auf dem regen Kultur- und Geistesaustausch Chinas in der Tang-Dynastie sowie in der Ming-Dynastie, als die Verbreitung von Kenntnissen über China deutliche Auswirkungen auf die europäische Geisteswelt hervorriefen.

Sämtliche Vorträge waren sehr gut besucht. Die vielen Fragen und Bemerkungen der Zuhörer in der Diskussion zeugten von lebhaftem Interesse und dem Wunsch, mehr Informationen über China zu erhalten. Von vielen wurde der Wunsch geäußert, recht bald mit ähnlichen Veranstaltungen fortzufahren, dann möglicherweise mit chinesischen Referenten.

 

 
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