Grüne Stadt für Feinschmecker, Einkäufer und Urlauber

Grün ist die Symbolfarbe Nannings und zugleich ein Hinweis für den Weg, den man in Nanning während der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung beschreiten will. Die Stadt liegt eingebettet zwischen grünen Bergen; smaragdfarbene Flüsse und Seen umgeben sie. Die Straßen der Stadt und ihrer Umgebung sind stets von grünen Bäumen und Pflanzen geschmückt; während des ganzen Jahres blühen Blumen im Stadtgebiet.

Das farbenfrohe Nanning, dessen Antlitz durch das subtropische Klima bestimmt wird, hat sich zu einer sich ständig wandelnden Stadt entwickelt, die bereits zahlreiche Auszeichnungen wie „Nationale Gartenstadt“, „Hervorragende Tourismusstadt Chinas“ sowie den Titel „Best Practices for Improving Living Environment“ durch die UNO erhalten hat. Doch Nanning hat weit mehr geleistet, als all diese Ehrungen ausdrücken können. Es wird überall daran gearbeitet, eine „grüne Wirtschaft“ in der Stadt zu etablieren. 2005 hat die Stadtregierung einen neuen Entwicklungsplan vorgelegt, wonach die Stadt Schritt für Schritt in ein grünes Paradies für Feinschmecker, in ein Shoppingcenter und ein Tourismusgebiet verwandelt werden soll.

Um den Tourismus in Nanning weiter zu fördern, wurden die umliegenden Gebiete, welche die Ressourcen des Tourismus bilden, in die „Große Touristische Sphäre Nanning“ einbezogen. Hauptziel des Programms ist es, eine ökologische Tour zum Kennenlernen der Folklore und der wunderschönen Landschaftsgebiete zu errichten. Beispielsweise kann man sich durch den Besuch der alten Stadt Yangmei und des Yiling-Hügels über die Geheimnisse alter Kulturen unterrichten. Beim Reisen durch das Landschaftsgebiet des Qingxiu-Gebirges, den nationalen Waldpark des Liangfeng-Flusses und das Tourismusgebiet des Daming-Gebirges erlebt man unverfälschte „grüne Romantik“. Der Volkspark und der Nanhu (Südsee)-Park bieten den Stadtbwohnern Möglichkeiten, sich vom Stress und Lärm des Alltagslebens zu erholen. Besucher können zahlreiche reizvolle Landschaften im Wasserfall- und Waldpark Jiulong, bei der urzeitlichen Jinlun-Höhle, an der Dalong-Höhle, im Naturschutzgebiet des Longhu-Gebirges und im Landschaftsgebietes Kunlunguan innerhalb der Stadt wie auch in den umliegenden Vororten bewundern. 2004 lagen die Einnahmen der Stadt Nanning aus dem Tourismus an der Spitze unter allen Städten im Autonomen Gebiet Guangxi. Aus diesem Grund verkündete die Stadtregierung nach dem Motto „Im Norden gibt es Guilin und im Süden Nanning“ im Jahr 2005 ihre Strategie für den Tourismus, zu der die Entwicklung der touristischen Sphäre des Daming-Gebirges, der Schutz und die Erschließung des Naturschutzgebietes Kunlunguan sowie der Aufbau der „Großen Touristischen Sphäre Nanning“ gehören, die weiterhin gezielt gefördert werden sollen.

Die Folklore zählt zu den Besonderheiten des Tourismusprogramms, da die Einwohner Nannings 36 ethnischen Gruppen angehören; unter ihnen sind die in Guangxi heimischen Zhuang mit 64% am stärksten vertreten. Ihre Kultur reicht weit in die Vergangenheit zurück. Die Zhuang lieben das Singen und Tanzen und besitzen viele traditionelle Volkstänze. Besonders beliebt ist das Werfen eines bestickten Seidenballs und andere sportlichen Aktivitäten wie das Spielen des Zhuang-Rugbys und das „Treten der Windmühlen“, bei dem vier bis acht Personen zunächst die hölzernen Flügel einer Windmühle festhalten und sie sich dann vier Meter in die Höhe heben lassen. Sobald sie den Boden wieder erreicht haben, versuchen sie mit voller Kraft die Windmühle in die andere Richtung zu drehen. Neben dem Frühlingsfest und anderen nationalen Feiertagen gibt es in Nanning viele Volksfeste, so das Fest zur Verehrung des Frühlings, das „Fest des frischen Geschmacks“, das Zanba-Fest (Zanba ist ein Kuchen aus klebrigem Reis), das „Fest der Winterkleidung“ und das „Fest des Küchengottes“. Dies gibt den Zhuang immer wieder Anlass, ihren vielfältigen Künsten freien Lauf zu lassen. Auf diesen Festivals werden Volkstänze wie der „Tanz des Löwen“, der „Tanz des Frühjahrsochsen“ sowie Aufführungen der Yong- (ein anderer Name für Nanning) und der Shigong-Oper gezeigt. Bei den Zhuang werden traditionell auch zahlreiche kunsthandwerkliche Waren wie Stickereien, Brokate, Bambusflechtwaren, Holzprodukte, Tonzeug, Schnitzereien, Malereien, Scherenschnitte und Batiken hergestellt.

Die Nanning-Küche, die von der Küche Guangdongs und der Südostasiens beeinflusst ist, soll ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Stadttour werden. Auf den Tellern sind immer die vier Jahreszeiten zu erkennen. Zur Zubereitung der Mahlzeiten werden nur die frischesten Zutaten genommen, die knusprig oder zart zubereitet werden. So bestehen Mahlzeiten aus einer großen Vielfalt delikater Häppchen, die aus verschiedenen Sorten von Mehl hergestellt werden. Eine der beliebtesten Speisen ist die Laoyou („alter Freund“)-Nudel. Dieses Nudelgericht hat eine 100-jährige Tradition, deren Ursprung auf eine Volkssage zurück geht. Man erzählt, dass einst ein Stammgast lange Zeit nicht im Teehaus der Familie Zhou erschien. Als der Inhaber des Teehauses erfuhr, dass der Gast an einer langwierigen Erkältung litt, kochte er ihm eine Schale Nudeln mit Knoblauch, gegorenen Bohnen, Paprika, sauren Bambussprossen, Hackfleisch und weißem Pfeffer. Nachdem der Kunde diese scharfen und köstlichen Nudeln gegessen hatte, brach ihm der Schweiß aus allen Poren, und kurz darauf erholte er sich merklich. Daraus leitet sich der Name des Gerichts ab. Die Acht-Unsterblichen-Nudel, nach der Erzählung „Die acht Unsterblichen zeigen, jede für sich, beim Überqueren des Meeres ihr besonderes Können“ benannt, soll eine beliebte Speise der kaiserlichen Familie der Qing-Dynastie (1616–1911) gewesen sein. Das Gericht enthält „acht Köstlichkeiten aus den Bergen und dem Meer“. Die sauer eingelegten Früchte von Nanning sind ebenfalls köstliche Appetithappen. Zum Frühstück können die Einheimischen unter Dutzenden von Breisorten wählen.

Nanning schafft aus seinen vielfältigen ethnischen und touristischen Ressourcen und seiner unverwechselbaren grünen Landschaft ein Modell einer attraktiven, weltoffenen Stadt, das Vorbild für andere sein könnte.

Wunderland der Volksmusik

Volkslieder sind ein wichtiger kultureller Aspekt von Nanning, Hauptstadt des Autonomen Gebiets Guangxi der Zhuang-Nationalität. Nanning ist gemeinhin auch als „Wunderland der Volksmusik“ bekannt. Aus dieser Bezeichnung wird auch der Beiname abgeleitet, welcher „Meer des Gesangs“ ist.

Das Internationale Nanninger Kunstfestival der Volkslieder (Nanning Songfest) stellt sich jeden November als ein extravagantes musikalisches Highlight dar. Im späten Herbst, wenn Nanning noch immer im saftigen Grün und exotischer Blüte steht, treffen die Sängerinnen und Sänger der verschiedenen ethnischen Gruppen Chinas und aus aller Welt zusammen, um den Geist dieser alten Tradition in einem zeitgenössischen Ambiente weiterzuführen.

Das erste Nanninger Volkslieder-Festival im Jahre 1999 enthielt mehrere Veranstaltungen, wie zum Beispiel den Open-Air-Kulturabend „Land of Flying Songs“, die Chinesische Ausstellung für nationale Trachten in Nanning 1999 und die Folklore-Vorführung von Guangxi. Sie wurden zu einem riesigen Erfolg. Seitdem hat die Stadt sieben weitere Volkslieder-Festivals veranstaltet, und so schließlich den Ruf als „Wunderland der Volksmusik“ gefestigt.

Auf Initiative der Stadtregierung hat sich das Songfest mittlerweile zu einer kommerziellen Veranstaltung entwickelt. 2002 wurden die Verkaufsrechte für die Songfest-Tickets an die meistbietende Firma vergeben. Im Juli des gleichen Jahres wurde ein staatliches Unternehmen – die Land oft Flying Songs Culture and Communications Co., Ltd. – gegründet, um notwendige Aufgaben, von der Geldbeschaffung und Gestaltung über die Durchführung bis zum Marketing, zu übernehmen und zu koordinieren. In den folgenden Jahren hat die Firma diese kulturelle Veranstaltung in ein profitables kommerzielles Event verwandelt. Die direkten Einkünfte des Songfests haben schon über mehrere Jahre hinweg 30 Mio. Yuan (3,75 Mio. US-Dollar) erreicht, die indirekten Einkünfte werden aber noch weitaus höher eingeschätzt. Mittlerweile ist das Nanninger Songfest aber auch mehr als nur eine Plattform, auf der sich Sänger aus China und überall aus der Welt präsentieren können, vielmehr stellt es auch den darstellenden Künstlern die Möglichkeit zur Verfügung, sich zu treffen und auszutauschen, und bietet außerdem eine willkommene Gelegenheit für Geschäftsleute und Firmen zum Handeln.

Das Nanninger Volkslieder-Festival ist aber auch für seine darstellenden Künstler und Artisten bekannt. 2005 wurde das Tanztheater Mother and Son visit the Sky , ein Verkaufsschlager an den Vorverkaufskassen, mit in das Songfest eingearbeitet. Wie erwartet stieg durch die Vorführung dieses Stückes das Ansehen der Künstler deutlich an, es hatte aber auch wirtschaftlichen Nutzen gebracht. Seit seinem Debüt 1999 hat Mother and Son visit the Sky viele Auszeichnungen gewonnen. Es gehört zu den besten in China produzierten Tanztheatern aller Zeiten. Zwischen 2001 und 2004 wurde es mehr als 50-mal aufgeführt und erzielte dabei einen Verkaufserlös von insgesamt 1,8 Mio. Yuan (0 ,23 Mio. US-Dollar).

Besucher von Nanning haben zusätzlich die Chance, weitere Volksfeste oder Darbietungen als Ergänzung zum Songfest zu erleben. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist das Double Third Songfest der Zhuang-Nationalität im Kreis Wuming. Dieses Fest wird schon seit 1985 von der Regierung finanziell unterstützt und findet jedes Jahr am dritten Tag des dritten Monats nach dem chinesischen Mondkalender statt. Hier vertreten verschiedene Volksliedchöre, Löwentanzgruppen, Orchester, Tauziehmannschaften und andere Gruppen ihre unterschiedlichen Gemeinden, Dörfer und Arbeitseinheiten. 2003 wurde dieses Fest von der Lokalregierung noch weiter vergrößert. So wurde ein Kulturabend mit dem Namen „Bezauberndes Land der Zhuang-Angehörigen“ veranstaltet, dessen größte Events der Bambusrohrtanz mit über 1000 Darstellern, ein offenes Konzert für Volksmusik, ein Gourmetfestival und ein Schnaps-Fackel-Festival der Zhuang-Nationalität waren.

Nanning pflegt ständigen kulturellen Austausch sowohl mit den ASEAN-Staaten, wie auch mit seiner Nachbarprovinz Guangdong sowie mit Hong Kong und Macao. In den letzten Jahren hat die Stadtregierung ein neues Konzept für den Städtebau entwickelt: Der kulturelle Status Nannings ist durch die Beibehaltung der besonderen Charakteristika einer südchinesischen Stadt, als ein von nationalen Minderheiten bevölkertes Gebiet und durch die Verschmelzung von ethnischen und kulturellen Aspekten der Stadt zu verbessern. Das höchste Ziel ist es, Nanning zu einer wunderschönen und berühmten Stadt zu entwickeln, welche die charakteristische Züge der nationalen Minderheit Zhuang aufweist.

 

 
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