12/2005
Ihre Position: Homepage >

Energiekrise in der Zukunft

Von Zhang Lili

In diesem Sommer haben viele chinesische Fahrer in Großstädten wie Shanghai, Guangzhou und Xi'an Schwierigkeiten. Nach dem fünften Benzinpreiseanstieg erlebten sie die Benzinkrise. Viele Tankstellen hatten kein Benzin mit der Oktanzahl 93 zu versorgen, die anderen verkauften den Rest mit Beschränkung: Die Besitzer der Personenautos in manchen Städten dürfen z. B. einmal am meisten nur 30 l Benzin tanken. Manche lokale Regierungen forderten, dass der Bedarf vom öffentlichen Verkehrssystem zuerst befriedigt werden muss. Die Krise hat sogar den Automarkt beeinflusst, immer mehr Kunden legen Wert auf den Treibstoffeffekt.

Die Krise dauerte nur einige Tage, aber es war nur eine Seite der Energiekrise. Seit Jahren ertragen viele Städte in Ostchina im Sommer Elektrizitätskrise, die Milliarden Yuan Verluste gebracht hat.

Das sich entwickelnde China ist arm an seinen wichtigen Energiequellen: Kohle und Öl. Ein großer Teil von der Elektrizität kommt aus Kohlekraft. Zwar gibt es viele Kohlenbergwerke in China, die meisten davon sind aber effektlose arbeitsintensive Kohlengruben. Die Besitzer kümmern sich nur um Profite, die Arbeiter arbeiten ohne Sicherheitsschutzanlagen. Jedes Jahr sterben tausend Arbeiter in Unfällen wie Gasexplosionen und Einstürzen.

Die Staatsregierung hat das schon bemerkt und fängt an, das Problem zu lösen. Weltweit sucht China die Energiequellen. Im Jahr 2004 haben China und der Iran einen Vertrag im Wert von 70-100 Milliarden US-Dollar unterzeichnet, um das Yadavaran-Erdgasfeld zu fördern. Der Iran verprach noch, in den folgenden 25 Jahren insgesamt 250 Millionen Tonnen Erdgas und täglich 150 000 Tonnen Erdöl zu versorgen. Früher fingen China und Kasachstan an, eine Rohrleitung von Kasachstan nach Xinjiang zu bauen. Die Rohrleitung soll jedes Jahr 10 Millionen Tonnen Erdöl nach China transportieren. Auch in südamerikanische Länder wie Venezuela wurde viel investiert, um die stabilen und reichlichen Energiequellen zu erhalten. Die Zentralregierung Chinas spornt die Bürger an, die ölsparenden Autos zu kaufen.

Aber die Reform ist oft schwer. Der Ölpreis in China ist vom Staat festgelegt, der Preis muss für die Bevölkerung erträglich sein, der Preis ist nämlich mehr niederer als der internationale Ölpreis. Deshalb exportieren oder speichern die zwei Energiekonzerne SinoPec und PetroChina das Benzin lieber, wenn der internationale Ölpreis hoch steigt. Während sogar der Benzinkrise hat die Exportzahl des Benzins um 50% gestiegen.

In vielen Städten Chinas sind kleine Autos mit kleinem Hubraum schwer zu registrieren. In Beijing dürfen kleine Autos mit z. B. 0,9 l Motor nicht auf den Ringstraßen fahren; in Shanghai müssen diese Autos extra Geld bezahlen, wenn sie ins Stadtzentrum fahren. Diese Autos sind ölsparend, aber manche lokale Regierungen behaupten, diese kleinen Autos seien langsam und unsicher, und mit diesem Limit könnten sie die Zahl der Autos beschränken. In der Wirklichkeit ist das Quatsch. Sie möchten nur durch das Kaufen großer und teuerer Autos das BIP erhöhen. Auch die Autos mit Dieselmotor haben Schwierigkeiten. Mit vielen Vorteilen machen sie im Westen einen großen Teil von Autos aus. Bekanntlich ist, dass das Dieselöl billiger als das Benzin ist. Außerdem ist der Dieselmotor kräftiger und effizienter. Ein Audi A6 mit 3,0 l TDi Motor z. B. kann 45% bis 60% Brennstoff im Vergleich zum dasselben Auto mit einem 3,0 l Benzinmotor sparen. Mit der Entwicklung der Technik können die Dieselautos heute dem strikten europäischen Standard über Abgas entsprechen. Sie sind umweltfreundlicher als die Benzinautos. Aber in China bleibt der Eindruck davon noch wie in früheren Jahren: der schmutzige LKW mit schwarzem Qualm. Wenn man die Dieselautos verbreiten will, muss zuerst diese Vorstellung ändern, aber es ist gar nicht leicht.

Man hat schon gesagt, dass im 21. Jahrhundert die Kriege für Energie sind. Jetzt ist es die Wirklichkeit. Die Suche nach den Energiequellen ist sehr wichtig, die Forschung nach neuen und umweltfreundlichen Energien ist auch wichtig, aber am wichtigsten ist das Sparen, und die falsche Vorstellung der Massen zu korrigieren, ist sehr schwer und dauert lange.


Der Autor ist ein Germanistikstudent im 3. Jahrgang an der Sprachenuniversität Beijing.
 
Zurück