11/2005
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Buchbesprechung: Tibet-Reiseführer

Von Shu Ping

 

In diesem Jahr begeht man im Autonomen Gebiet Tibet den 40. Jahrestag der Gründung. Tibet zeigt ein neues Antlitz und zieht immer mehr Reisende, Touristen und wissenschaftliche Expeditionen an. Für Tibet-Reisende, seien sie nun an der herrlichen Landschaft, ökologisch oder kultur-historisch interessiert, wird der hier präsentierte, aktuelle Tibet-Reiseführer in mehrfacher Hinsicht von Nutzen sein. Der Tibet-Reiseführer gibt in fünf Kapiteln einen umfassenden Überblick über einzigartige Landschaften, eine faszinierende Kultur sowie über traditionelle und neu erschlossene Reisegebiete und Reiserouten. Er enthält detaillierte Informationen zu verschiedenen Aspekten einer Tibet-Reise.

Das Qinghai-Tibet-Plateau wird bekanntlich als „Dach der Welt“ bezeichnet. Es ist das ausgedehnteste und höchste Plateau der Erde. Im Tibet-Reiseführer wird der außergewöhnliche Reichtum der Natur Tibets veranschaulicht. Da werden nicht nur die geologischen und topographischen Besonderheiten, die Gebirgs-, Seen-, Fluss- und Gletscherlandschaften sowie die Fauna und Flora auf dem Plateau beschrieben, sondern auch die in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten eingerichteten Naturschutzgebiete. Um eine nachhaltige Entwicklung des Gebiets zu sichern, leitete die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet bereits in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts Maßnahmen ein, um Naturschutzgebiete einzurichten und die Umwelt zu schützen. Die Naturschutzgebiete in Tibet haben gegenwärtig eine Fläche von insgesamt 325 800 Quardratkilometern, was etwa 26,5% der Gesamtfläche des Autonomen Gebiets bzw. fast 50% der Gesamtfläche aller Naturschutzgebiete in China ausmacht. Daraus wird ersichtlich, dass bei aller Förderung des Tourismus in Tibet auch größter Wert auf den Schutz der Umwelt und der touristischen Ressourcen gelegt wird.

Tibet hat eine lange kulturelle Tradition und ist reich an Kulturgütern aller Art. Drei Sehenswürdigkeiten, der Potala-Palast, das Jokhang-Kloster und der Norbu Lingka stehen auf der Liste des Weltkulturerbes. Im Tibet-Reiseführer werden verschiedene Aspekte der tibetischen Kultur, so Relikte von Urmenschen, alte Klöster und Paläste, sakrale und Volkskunst, traditionelle Wissenschaft und Technik sowie die Entwicklung der Religionen beschrieben und die einzigartigen Sitten und Gebräuche der hier beheimateten Menschen erläutert. Die Beschreibung und Erläuterung gehen auf Details ein, es wird über historische Hintergründe von Sehenswürdigkeiten berichtet, Volksüberlieferungen wiedergegeben, Namen und Inschriften werden sprachlich wie kulturell interpretiert. Dadurch wird der Leser umfassend über die Sehenswürdigkeiten unterrichtet.

Tibet ist in die sechs Verwaltungsbezirke Shannan, Nyingchi, Ngari, Xigaze, Nagqu und Qamdo und in die beiden Städte Lhasa (auf Bezirksebene) und Xigaze (auf Landkreisebene) gegliedert. Jeder Bezirk bzw. jede Stadt hat den Touristen etwas Besonderes zu bieten. Die ortsbezogenen Schilderungen informieren ausführlich über die wichtigsten natürlichen und von Menschen geschaffenen Sehenswürdigkeiten in Städten, Bezirken und Marktflecken. Die Landkarten geben dazu eine Übersicht über die Standorte der Sehenswürdigkeiten.

Besonders hervorgehoben seien noch die professionellen Aufnahmen von Landschaften und kulturellen Sehenswürdigkeiten, die detaillierten Landkarten und die umfangreichen Tabellen sowie sonstige Hinweise. Die Tabellen und Hinweise informieren über Einreisebestimmungen und Flugpläne, geben Tipps zur Überwindung möglicherweise auftretender Höhenreaktionen und zeigen die Höhenlagen ausgewählter Gebirgspässe an, über die viele tibetische Landstraßen führen. Diese umfassenden, sachbezogenen Informationen werden jedem Tibet-Reisenden sehr nützlich sein.


An Caidan: Tibet-Reiseführer China Intercontinental Press 2003. ISBN 7-5085-3094-5/K.496. 203 Seiten. 66 Yuan.
 
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