09/2005
Ihre Position: Homepage >

Macao auf der Liste des Welterbes

Am 15. Juli wurden die historischen Baukomplexe Macaos während der 29. Konferenz des Welterbes zum Welterbe erklärt und in „Historisches Zentrum von Macao“ umbenannt.

Macao liegt südwestlich der Perlfluss-Mündung. Auf einer 22,5 km2 großen Fläche leben mehr als 400 000 Einwohner. Damit zählt Macao zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt. Macao ist eine Region mit relativ hohem durchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen in Asien. 95% der Bevölkerung Macaos sind Han-Chinesen, die übrigen 5% sind Portugiesen und andere Ausländer.

Macao ist eine internationale Metropole, in der seit Jahrhunderten chinesische und westliche Kulturen miteinander verschmelzen. Im „Historischen Zentrum von Macao“ liegen zahlreiche Plätze und über 20 historische Bauwerke dicht beieinander, die früher das eigentliche Zentrum der Stadt bildeten. Dort lebten schon früher Chinesen und Ausländer gut nebeneinander. Das über viele Generationen gewachsene Stadtbild hat sich im Großen und Ganzen erhalten. Hier gibt es viele der „Superlative in China“, wie z. B. die ersten katholischen Kirchen, die Ruine der ältesten Kirche, die ältesten Forts im westlichen Stil, das älteste Kloster, die älteste christliche Grabstätte, das erste Theater im westlichen Stil, den ersten modernen Leuchtturm, die erste westliche Universität, das erste westliche Krankenhaus und die erste fremdsprachige Zeitung. Die umfangreichen Baukomplexe zeigen das typische Kolorit einer Hafenstadt und eines traditionell von Chinesen und Portugiesen gemeinsam bewohnten Gebietes, das eben auch dokumentiert, wie chinesische und westliche Kulturen sich gegenseitig beeinflussen und miteinander verschmelzen.

Trotz des Wandels in einigen Jahrhunderten und trotz langer städtischer Entwicklung hat sich ein ursprünglicher Stadtkern erhalten. Zahlreiche historische Bauwerke stehen noch an verschiedenen Punkten im alten Stadtviertel; sie zählen zum wertvollen Kulturerbe Macaos. Es ist weltweit sehr selten, dass ein solches Erbe nicht durch die moderne Entwicklung zerstört, sondern geschützt wurde. Wahrscheinlich gelangt deshalb hier die Vereinigung östlicher und westlicher Kultur zum originellen Flair von Macao, weil es nicht unbesonnen abgerissen wurde und man die kulturellen Traditionen achtete.

Seit der Rückkehr zum Vaterland im Jahre 1999 genießt Macao als Sonderverwaltungszone der VR China gemäß dem Grundgesetz von Macao einen hohen Autonomiestatus. Unter der politischen Richtlinie „ein Land, zwei Systeme“ werden die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Besonderheiten Macaos noch lange Zeit fortbestehen.

 
Zurück