Mai 2005
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Traditionelle chinesische Therapien (5)

 

Übungen gegen Schulter- und Rückenschmerzen

 

Schmerz, der von funktionalen Störungen im Schulter- und Lendenbereich ausgeht, ist meist auf Muskelkrämpfe, Entzündungen oder Gewebeschrumpfung zurückzuführen. Die traditionelle chinesische Medizin ist der Auffassung, dass solcher Schmerz dann auftritt, wenn eine Behinderung des Blutes und der Vitalenergie „qi“ in bestimmten Bahnen oder verbundenen Bahnen vorliegt, die durch Einwirkung von Kälte oder Wind auf das entsprechende Gebiet des menschlichen Körpers hervorgerufen wurde. Folglich wird Wärme benötigt, um die Blutzirkulation anzuregen. Die unten aufgeführte Therapie geht von dieser Theorie aus und ist geeignet, Schmerzen im Schulter- und Lendenbereich zu lindern.

1.          Abwechselnd auf die Arme schlagen

Beine etwas spreizen. Einen Arm nach vorn vom Körper weghalten (es ist nicht nötig, ihn waagerecht zu halten). Mit der Handfläche der anderen Hand auf diesen Arm schlagen und zwar von der Schulter bis vor zur Hand und wieder zurück. Den Arm, auf den geschlagen wird, sollte man zuerst mit der Handfläche nach unten, dann mit der Handkante nach unten und beim 3. Mal mit der Handfläche nach oben halten. (Bild 1)

2.          Schultern und Rücken schlagen

Beine leicht spreizen. Mit der rechten Handfläche die linke Schulter schlagen, gleichzeitig die rechte Schulter mit dem linken Handrücken schlagen. Dann die rechte Schulter mit der linken Handfläche und die linke Schulter mit dem rechten Handrücken schlagen. (Bild 2)

3.          Die Shenshu-Punkte schlagen

Beine leicht spreizen. Schlagen Sie die 2 Shenshu-Punkte abwechselnd mit der Handfläche, dem Handrücken oder der Faust – 5 cm seitlich vom unteren Verlauf der Wirbelsäule in Höhe des 2. Lendenwirbels. (Bild 3)

4.          Arme schwingen und Hüften schlagen

Beine locker spreizen. Arme zur einen, dann zur anderen Seite schwingen. Dabei mit der einen und dann mit der anderen Hand (vor allem mit dem Handrücken) den Lendenbereich schlagen. (Bild 4)

Achten Sie darauf:

1.          Das Schlagen nach und nach verstärken. Machen Sie die Übungen langsam. Vermeiden Sie Verrenkungen.

2.          Länge und Anzahl der Übungen hängen von Ihrer Konstitution ab. Wiederholen Sie die Übungen, bis sich der geschlagene Bereich warm und angenehm fühlt. Üben Sie im Allgemeinen 2- bis 4-mal täglich, jeweils ca. 20 Minuten.

3.          Die Anzahl der Übungen sollte nicht übertrieben werden. Sollte der entsprechende Muskel anfangen weh zu tun und beim Heben der Arme ein Schweregefühl auftreten, so kann die Anzahl gesteigert werden, denn es handelt sich um eine normale physiologische Reaktion. Wenn örtlich Schmerzen auftreten und sich verstärken, so ist dies ein Hinweis auf eine latente Entzündung der Muskulatur oder der Sehnen, und die Übungen sollten reduziert werden.

Hören Sie sofort auf, wenn die geschlagenen Stellen mit einem Taubheitsgefühl reagieren: Das ist ein Zeichen dafür, dass Sie die Übungen falsch machen, was eine Zusammenziehung der Nerven hervorruft. Unterbrechen Sie, bis Sie den Grund herausgefunden haben und setzen Sie die Übung dann fort.

Aus China im Aufbau, Nr. 5, 1985

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