Schattenboxen
leichtgemacht
(Teil
1)

Folge
1: Die Eingangsform
1)
Natürliche
und aufrechte Haltung. Füße schulterbreit auseinander.
Die Zehen zeigen nach vorn, die Arme hängen locker mit
den Handflächen nach innen an der Seite. Geradeaus schauen
(Bild 1).
Immer
daran denken: Kopf und Nacken aufrecht halten und das Kinn
dabei leicht einziehen (wie beim Frisör)! Auf keinen
Fall den Bauch einziehen und die Brust herausstrecken! Entspannt
sein, aber aufmerksam und konzentriert.
2)
Die
Arme langsam nach vorn oben bis in Schulterhöhe bewegen,
Handflächen nach unten. Arme wieder bis in Leberhöhe
senken (Bild 2 und 3).
3)
Mit
aufrechtem Oberkörper die Knie beugen, die Handinnenflächen
sanft nach unten drücken. Die Ellbogen strecken sich dabei
in Richtung Knie aus (die Pfeile deuten bereits die nächste
Bewegung an). Geradeaus schauen! (Bild 4)
Immer
daran denken: Nicht die Schultern oder Ellbogen hochziehen!
Die Finger werden leicht gekrümmt gehalten. Das Gewicht liegt
gleichmäßig auf beiden Beinen. Wenn die Knie gebeugt
werden, die Taille locker und entspannt lassen und die Hinterbacken
leicht einziehen. Das Senken der Arme soll mit dem Beugen
der Knie in Einklang stehen.

Folge
2: Des Pferdes Mähne gleichmäßig teilen
1)
Den
Körper leicht nach rechts auf 1 Uhr drehen und das Gewicht
auf das rechte Bein verlagern. Die rechte Hand heben, bis
der Unterarm horizonal rechts vor der Brust liegt, während
sich die linke Hand im Bogen nach unten bewegt, bis sie sich
unter der rechten Hand befindet. Die Handflächen liegen
sich gegenüber, als ob sie einen Ball hielten (im Folgenden
„Ballhaltung“ genannt). Den linken Fuß mit der Spitze
neben den rechten stellen. Auf die rechte Hand sehen (Bild
5 und 6).
2)
Den
Körper nach links auf 10 Uhr drehen, während der
linke Fuß einen Schritt nach vorn macht und auf 8 Uhr
30 zeigt. Das linke Knie beugen und das Gewicht auf das linke
Bein verlagern, rechtes Bein strecken, Hacken auf den Boden
pressen. Während Sie sich nach links wenden, heben Sie
gleichzeitig den linken Unterarm schräg bis in Augenhöhe,
mit der Handfläche nach innen und schräg nach oben,
Ellbogen leicht angewinkelt. Die rechte Hand wird mit der
Handfläche nach unten neben die Hüfte gebracht, die Finger
zeigen nach vorn. Auf die linke Hand sehen (Bild 7-9).
3)
Langsam
„hinsetzen“ - bewegen sie den Oberkörper so nach hinten,
als ob Sie sich setzen wollten, und verlagern Sie das Gewicht
wieder nach rechts. Die linke Fußspitze leicht anheben
und nach außen drehen, den Fuß dann wieder absetzen.
Linkes Knie beugen und den Körper nach links auf 5 Uhr
drehen, Gewicht wieder nach links verlagern. „Ballhaltung“
links vor der Brust, linke Hand oben. Rechten Fuß vorholen
und mit der Spitze neben den linken stellen. Auf die linke
Hand schauen (Bild 10-12).
4)
Einen
rechten „Verbeugungsschritt“ machen: mit dem rechten Fuß
einen Schritt vorwärts, auf 9 Uhr 30 drehen, linkes Bein
strecken (der Hacken bleibt auf dem Boden) und rechtes Knie
beugen. Gleichzeitig den Körper nach rechts auf 8 Uhr
drehen, die rechte Hand schräg nach oben bis auf Augenhöhe
heben, Handfläche nach innen und schräg nach oben,
Ellbogen leicht angewinkelt. Die linke Hand wird neben die
linke Hüfte gebracht, Handfläche nach unten, Finger nach
vorn. Auf die rechte Hand sehen (Bild 13 und 14).
5)
Die
Bewegungen aus 3) wiederholen, aber „links“ und „rechts“ dabei
vertauschen (Bild 15-17).
6)
Die
Bewegungen aus 4) wiederholen, aber „links“ und „rechts“ dabei
vertauschen (Bild 18–19).
Immer
daran denken: Oberkörper aufrecht halten, Brustkasten
entspannt lassen! Die Arme sollen sich in Bogenlinien bewegen.
Wenn die Hände sich voneinander entfernen, niemals die
Arme ganz strecken! Bei Drehungen bildet die Taille die Achse.
Beim „Verbeugungsschritt“, und wenn die Hände sich trennen,
soll die Geschwindigkeit der Bewegungen gleichmäßig,
sollen die Bewegungen aufeinander abgestimmt sein. Bei Schritten
nach vorn den Fuß langsam und mit dem Hacken zuerst
in der neuen Position absetzen. Das Knie des vorn befindlichen
Beines sollte nicht weiter vorragen als die Fußspitzen,
welche ebenfalls nach vorn zeigen, das hintere Bein soll ein
wenig gestreckt werden, wobei der Fuß mit dem des vorderen
Beines einen Winkel von etwa 45º bis 60º bilden
sollte. Die Hacken sollen nicht in einer Linie stehen, sondern
etwa 10 bis 30 cm seitlich versetzt. Bei der Schlußstellung
blicken Sie nach 9 Uhr.
Folge
3: Der weiße Kranich breitet seine Schwingen
1)
Oberkörper
leicht nach rechts drehen (gegen 8 Uhr). Ballhalteposition
links vor der Brust, linke Hand oben. Auf die linke Hand sehen
(Bild 20).
2)
Den
rechten Fuß einen halben Schritt in Richtung auf den
linken zurückziehen und „hinsetzen“. Den Oberkörper nach
rechts (auf 10 Uhr) wenden, das Gewicht auf das rechte Bein
verlagern. Auf die rechte Hand sehen, dabei den linken Fuß
ganz leicht nach vorn heben und mit der Spitze auf dem Boden
abstellen (was wir im Folgenden einen „leeren Schritt“ nennen
werden). Gleichzeitig den Oberkörper nach links (9 Uhr)
drehen und die rechte Hand emporheben, bis sie mit der Handfläche
nach innen vor der rechten Schläfe liegt. Die linke Hand
bewegt sich derweil nach unten, bis sie ihre neue Position
vor der linken Hüfte erreicht hat. Die Handfläche zeigt
nach unten, die Fingerspitzen nach vorn. Geradeaus schauen!
(Bild 21 und 22). Bild 22 zeigt bereits den Übergang
zur nächsten Bewegungsfolge an.
Immer
daran denken: Den Brustkasten nicht nach vorn schieben! Die
Arme sollen eingebogen sein, wenn sie sich nach oben oder
unten bewegen. Das linke Bein leicht im Knie beugen. Die Verlagerung
des Gewichtes nach hinten soll mit dem Heben der rechten Hand
in Einklang stehen. Schlußposition: 9 Uhr.
Aus
„China im Aufbau“, Nr. 9, 1982