China reduziert Dollarbestände

Statistiken des amerikanischen Finanzministeriums zeigen, dass China und Japan im August in einem Umfang US-Schatzanleihen abgestoßen haben, der in den letzten fünf Jahren ohne Beispiel ist. Ausgelöst wurde der größte Verkauf von Dollar-Anlagen, seit der russischen Finanzkrise 1998, durch die US-Hypothekenkrise.

Nach Angaben des Ministeriums seien allein im August US-Schatzanleihen im Wert von 69,3 Milliarden US-Dollar verkauft worden, der größte Absatz seit Oktober 2000.

China baute seine Bestände an US-Schatzanleihen um 2,2 Prozent oder um 9 Milliarden US-Dollar auf 400 Milliarden US-Dollar ab, während Japan seinen Bestand um vier Prozent auf 586 Milliarden US-Dollar reduzierte, die stärkste Reduzierung seit März 2000. Auch die taiwanesischen Vorräte an US-Regierungsanleihen gingen mit 8,9 Prozent deutlich zurück und betragen nun 52 Milliarden US-Dollar.

Aus aktuellen Statistiken geht hervor, dass die in amerikanische Regierungsanleihen angelegten 400 Milliarden US-Dollar nur 28 Prozent der chinesischen Devisenreserven in Höhe von 1,43 Billionen US-Dollar ausmachen. Ein deutlicher Unterschied früheren Jahren, als der größte Teil der Devisenbestände des Landes aus US-Schatzanleihen bestand.

Analysten schreiben die zurückgegangene Nachfrage nach amerikanischen Kapitalanlagen dem durch die Folgen der Hypothekenkrise niedrigen Wechselkurs und der Entscheidung der US-Notenbank zu, die Zinsen um 50 Basispunkte zu senken.

Der US-Dollar ist in diesem Jahr im Verhältnis zum Euro bereits um rund 7 Prozent gefallen. Vermutungen, dass die US-Notenbank die Zinsen erneut senken könnte, erhöhen den Druck auf China und andere Länder, ihre Bestände an in US-Dollar dominierten Anlagen zu senken.

China hat am 29. September offiziell den mit 200 Milliarden US-Dollar ausgestatteten staatlichen Investmentfonds China Investment Corporation ins Leben gerufen, der unter anderem zur Anlage der Devisenreserven und zur Erhöhung der Renditen aus Investitionen beitragen soll.

Aus Xinhua